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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Oberfläche des Planeten, der jetzt das halbe Simulatorfeld ausfüllte, zu brodeln; es gab eine gischtartige Explosion, die Trümmerstücke gegen Enders Jäger schleuderte. Ender versuchte sich vorzustellen, was im Innern des Planeten geschah. Das Feld, das wuchs und wuchs, die Moleküle, die auseinanderbrachen und ihre Atome freisetzten.
    Binnen drei Sekunden brach der gesamte Planet auseinander, wurde zu einer Kugel aus hellem, nach außen wirbelndem Staub. Enders Jäger waren unter den Ersten, die zerstört wurden – ihre Perspektive verschwand plötzlich, und jetzt konnte der Simulator nur noch die Perspektive der jenseits der Schlacht wartenden Sternenschiffe zeigen. Näher wollte Ender gar nicht sein. Die Kugel des explodierenden Planeten wuchs rascher, als die Feindschiffe ihr ausweichen konnten. Und sie trug den Kleinen Doktor mit sich, der nun nicht mehr so klein war, nun, da das Feld jedes Schiff in seiner Bahn auseinanderriss, es zu einem Lichtpunkt explodieren ließ, bevor es weiterrückte.
    Erst ganz außen, an der Peripherie des Simulators schwächte sich das M . D.-Feld ab. Zwei oder drei Feindschiffe trieben davon. Enders eigene Sternenschiffe explodierten nicht. Aber wo die gewaltige Feindflotte und der Planet, den sie schützte, gewesen waren, gab es nichts Bedeutungsvolles mehr. Ein Klumpen Dreck wuchs, als die Schwerkraft viele der Trümmer wieder nach unten zog. Er glühte heiß und rotierte sichtbar; er war auch wesentlich kleiner, als die Welt es vorher gewesen war. Viel von ihrer Masse befand sich nun in einer immer noch expandierenden Wolke.
    Ender nahm den von den Jubelrufen seiner Geschwaderführer erfüllten Kopfhörer ab und merkte erst da, dass in dem Simulatorraum genauso viel Lärm herrschte. Männer in Uniformen umarmten einander lachend und rufend; andere weinten; einige knieten oder lagen ausgestreckt auf dem Boden, und Ender wusste, dass sie in ein Gebet vertieft waren. Ender begriff nicht. Es schien alles falsch. Eigentlich hätten sie wütend sein müssen!
    Oberst Graff löste sich von den anderen und kam zu Ender. Tränen strömten ihm über das Gesicht, aber er lächelte. Er beugte sich herunter, streckte die Arme aus, und zu Enders Überraschung umarmte er ihn, drückte ihn fest an sich und flüsterte: »Danke, danke, Ender. Gott sei gedankt für dich, Ender!«
    Bald kamen auch die anderen, schüttelten ihm die Hand, beglückwünschten ihn. Er versuchte, einen Sinn darin zu erkennen. Hatte er den Test etwa doch bestanden? Es war sein Sieg, nicht ihrer, und ein hohler überdies, ein Betrug; warum verhielten sie sich, als ob er ehrenvoll gewonnen hätte?
    Die Menge teilte sich, und Mazer Rackham schritt hindurch. Er kam direkt auf Ender zu und streckte die Hand aus.
    Â»Du hast die harte Wahl getroffen, Junge. Alles oder nichts. Ihr Ende oder unser Ende. Aber der Himmel weiß, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hätte. Meinen Glückwunsch! Du hast sie besiegt, und es ist alles vorbei.«
    Alles vorbei. Sie besiegt. Ender verstand nicht. »Ich habe Sie besiegt.«
    Mazer lachte, ein lautes Lachen, das den Raum erfüllte. »Ender, du hast nie gegen mich gespielt. Du hast nie ein Spiel gespielt, seit ich dein Gegner wurde.«
    Ender begriff den Witz nicht. Er hatte sehr viele Spiele gespielt, unter schrecklichen Opfern für sich selbst. Langsam wurde er wütend.
    Mazer streckte die Hand aus und berührte seine Schulter. Ender schüttelte ihn ab. Da wurde Mazer ernst und sagte: »Ender, während der letzten Monate bist du der Kampfkommandant unserer Flotten gewesen. Dies war die Dritte Invasion. Es gab keine Spiele. Die Kämpfe waren echt, und der einzige Feind, gegen den du gekämpft hast, waren die Krabbler. Du hast jeden Kampf gewonnen, und heute hast du schließlich bei ihrer Heimatwelt gegen sie gekämpft, wo die Königin war, alle Königinnen von all ihren Kolonien. Sie waren alle dort, und du hast sie restlos vernichtet. Sie werden uns nie wieder angreifen. Du hast es geschafft. Du.«
    Echt. Kein Spiel. Enders Geist war zu müde, um all dem gewachsen zu sein. Es waren nicht bloß Lichtpunkte in der Luft, es waren echte Schiffe, mit denen er gekämpft hatte, und echte Schiffe, die er vernichtet hatte. Und eine echte Welt, die er ins Vergessen gesprengt hatte. Er schritt durch die Menge, wich ihren Glückwünschen aus,

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