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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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seid. Aber probiert das lieber nicht aus. Dort sind nämlich die Lehrerquartiere, und dort sind die größeren Kinder. Und die größeren Kinder mögen es nicht, wenn Startis hereingeplatzt kommen. Ihr könntet herumgestoßen werden. Tatsächlich werdet ihr herumgestoßen werden. Und wenn ihr das werdet, dann kommt nicht weinend zu mir. Kapiert? Das hier ist die Kampfschule, kein Kindergarten.«
    Â»Was sollen wir denn dann machen?«, fragte ein Junge, ein kleiner Schwarzer, der eine obere Koje nahe bei Ender hatte.
    Â»Wenn ihr nicht gerne herumgestoßen werdet, denkt selbst darüber nach, was ihr dagegen tun könnt. Aber ich warne euch – Mord ist strikt gegen die Regeln. Ebenso jede absichtliche Verletzung. Wie ich hörte, hat es einen versuchten Mord auf dem Weg hierher gegeben. Einen gebrochenen Arm. Wenn so etwas noch einmal passiert, geht der Betreffende auf Eis. Ist das klar?«
    Â»Was ist ›auf Eis gehen‹?«, fragte der Junge mit dem Arm in der aufblasbaren Schiene.
    Â»Auf Eis. Zurück zur Erde geschickt. Fertig mit der Kampfschule.«
    Niemand blickte Ender an.
    Â»Also, Jungs, wenn irgendwelche von euch daran denken, Unruhe zu stiften, macht es wenigstens geschickt, okay?«
    Dap ging. Sie blickten Ender immer noch nicht an.
    Ender spürte, wie die Angst in seinem Bauch zunahm. Der Junge, dessen Arm er gebrochen hatte – Ender verspürte kein Mitleid für ihn. Er war ein Stilson. Und wie Stilson sammelte er schon eine Bande um sich. Eine kleine Gruppe von Kindern, mehrere von den größeren. Sie lachten am entgegengesetzten Ende des Raumes, und ab und zu drehten sie sich um, um Ender einen Blick zuzuwerfen.
    Von ganzem Herzen wünschte sich Ender, nach Hause zurückzukehren. Was hatte das hier damit zu tun, die Welt zu retten? Jetzt war kein Monitor da. Es hieß wieder Ender gegen die Bande – nur waren sie direkt in seinem Zimmer. Wieder Peter – aber ohne Valentine.
    Die Angst blieb das ganze Abendessen über, als keiner sich im Speisesaal zu ihm setzte. Die anderen Jungen unterhielten sich über alles Mögliche – die große Anzeigetafel an einer Wand, das Essen, die größeren Kinder. Ender in seiner Isolation konnte nur zuschauen.
    Die Anzeigetafeln waren Mannschaftsranglisten. Gewinn- und Verlustlisten, mit den aktuellen Punktergebnissen. Ein paar der größeren Jungen hatten offenbar Wetten auf die anstehenden Spiele abgeschlossen. Zwei Mannschaften, Heuschrecke und Natter, hatten kein neues Punktergebnis – dieses Kästchen blitzte. Ender schloss daraus, dass sie gerade spielen mussten.
    Er bemerkte, dass die älteren Jungen in Gruppen unterteilt waren, entsprechend den Uniformen, die sie trugen. Ein paar in unterschiedlichen Uniformen unterhielten sich miteinander, aber im Allgemeinen hatten die Gruppen alle ihre eigenen Gebiete. Startis – ihre eigene Gruppe und die zwei oder drei nächstälteren – trugen alle schlichte blaue Uniformen. Aber die großen Kinder, diejenigen, die Mannschaften angehörten, trugen sehr viel farbenprächtigere Kleidung. Ender versuchte zu erraten, welche zu welchem Namen gehörten. Skorpion und Spinne waren leicht. Ebenso Flamme und Flut.
    Ein größerer Junge kam und setzte sich neben ihn. Nicht nur ein Stückchen größer – er sah aus wie zwölf oder dreizehn.
    Â»Hallo«, sagte er.
    Â»Hallo«, sagte Ender.
    Â»Ich bin Mick.«
    Â»Ender.«
    Â»Ist das ein Name?«
    Â»Seit ich klein war. Meine Schwester hat mich so genannt.«
    Â»Kein schlechter Name hier, Ender. Beender. He.«
    Â»Ich hoff’s.«
    Â»Ender, bist du der Krabbler in deinem Start?«
    Ender zuckte mit den Achseln.
    Â»Ich hab bemerkt, dass du ganz allein gegessen hast. Jeder Start hat so einen. Einen, den niemand sofort mag. Manchmal glaube ich, die Lehrer machen das absichtlich. Die Lehrer sind nicht sehr nett. Du wirst das noch merken.«
    Â»Klar.«
    Â»Also biste der Krabbler?«
    Â»Vermutlich.«
    Â»He. Ist doch nichts, weswegen man weinen müsste, weißte?« Mick gab Ender sein Brötchen und nahm Enders Pudding. »Iss nahrhaftes Zeug. Dann bleibst du stark.« Er grub sich in den Pudding.
    Â»Was ist mit dir?«, fragte Ender.
    Â»Ich. Ich bin nichts. Ich bin nur ein Furz in der Klimaanlage. Ich bin immer da, aber die meiste Zeit weiß es keiner.«
    Ender

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