Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
schlagen. Ich könnte sie auf jenem Weg schlagen.
    Â»Ich würde gern mal eine Runde gegen dich spielen«, sagte er zu dem Jungen, der gerade gewonnen hatte.
    Â»Herrjemine, was ist denn das?«, fragte der Junge. »Ist das eine Wanze oder ein Krabbler?«
    Â»Da ist gerade eine neue Bande Zwerge an Bord gekommen«, sagte ein anderer Junge.
    Â»Aber es spricht. Wusstet ihr, dass sie sprechen können?«
    Â»Verstehe«, sagte Ender. »Du hast Angst, auf zwei von drei gegen mich zu spielen.«
    Â»Dich zu schlagen«, sagte der Junge, »wäre so leicht wie in die Dusche zu pissen.«
    Â»Und nicht halb so lustig«, sagte ein anderer.
    Â»Ich bin Ender Wiggin.«
    Â»Hör zu, Knirschgesicht. Du niemand. Kapiert, ja? Du niemand, kapiert, ja? Du so lange niemand, bis du ersten Abschuss gemacht. Kapiert, ja?«
    Der Jargon der älteren Jungen hatte seinen eigenen Rhythmus. Ender schnappte ihn rasch auf. »Wenn ich niemand, wie dann kommen, ihr Schiss, auf zwei zu drei mit mir zu spielen?«
    Jetzt waren die anderen Burschen ungeduldig. »Mach den Affen schnell alle und lass uns weitermachen.«
    Also nahm Ender seinen Platz an den ungewohnten Kontrollen ein. Seine Hände waren klein, aber die Kontrollen waren simpel genug. Er brauchte nur ein bisschen herumzuexperimentieren, um herauszufinden, welche Knöpfe bestimmte Waffen in Gang setzten. Die Bewegungskontrolle war ein Standard-Trackball. Zuerst waren seine Reflexe langsam. Der andere Junge, dessen Namen er immer noch nicht kannte, übernahm rasch die Führung. Aber Ender lernte schnell und war schon viel besser, als das Spiel endete.
    Â»Zufrieden, Frischling?«
    Â»Zwei von drei.«
    Â»Zwei von drei Spielen lassen wir nicht gelten.«
    Â»Also hast du mich geschlagen, als ich das Spiel zum ersten Mal angerührt habe«, sagte Ender. »Wenn du’s nicht zweimal kannst, kannst du’s überhaupt nicht.«
    Sie spielten erneut, und diesmal war Ender geschickt genug, um ein paar Manöver abzuziehen, die der Junge offenbar noch nie gesehen hatte. Seine Denkgewohnheiten konnten sich nicht darauf einstellen. Ender gewann nicht leicht, aber er gewann.
    Da hörten die größeren Jungen auf, zu lachen und Witze zu machen. Das dritte Spiel verlief in völligem Schweigen. Ender gewann es rasch und sicher.
    Als das Spiel endete, sagte einer der älteren Jungen: »Wird Zeit, diese Maschine mal zu ersetzen. Langsam kann die ja schon jeder Dummkopf schlagen.«
    Kein Wort des Glückwunsches. Nur völliges Schweigen, als Ender davonschritt.
    Er ging nicht weit. Postierte sich einfach etwas abseits in geringer Entfernung und sah zu, wie die nächsten Spieler versuchten, die Dinge einzusetzen, die er ihnen gezeigt hatte. Jeder Dummkopf? Ender lächelte innerlich. Sie werden mich nicht vergessen.
    Er fühlte sich gut. Er hatte etwas gewonnen, und zwar gegen ältere Jungen. Vielleicht nicht den Besten der älteren Jungen, aber er hatte nicht länger das panikerfüllte Gefühl, dass das hier seine Kräfte überstieg, dass die Kampfschule zu viel für ihn sein könnte. Alles, was er tun musste, war, das Spiel zu beobachten und zu begreifen, wie die Sache funktionierte – und dann konnte er das System benutzen und es sogar übertreffen.
    Es war das Abwarten und Beobachten, das am meisten kostete. Während dieser Zeit nämlich musste er durchhalten. Der Junge, dem er den Arm gebrochen hatte, war auf Rache aus. Sein Name, so erfuhr Ender rasch, war Bernard. Er sprach seinen eigenen Namen mit französischem Akzent aus, da die Franzosen mit ihrem arroganten Separatismus darauf beharrten, dass der Unterricht in Standard nicht vor dem vierten Lebensjahr beginnen sollte, wenn die französischen Sprachmuster bereits festgelegt waren. Sein Akzent machte ihn exotisch und interessant; sein gebrochener Arm machte ihn zu einem Märtyrer; sein Sadismus machte ihn zu einem natürlichen Sammelpunkt für all jene, die den Schmerz der anderen liebten.
    Ender wurde ihr Feind.
    Kleinigkeiten. Jedes Mal gegen sein Bett treten, wenn sie durch die Tür hinein- oder hinausgingen. Ihn mit dem Essenstablett anrempeln. Ihm auf den Leitern ein Bein stellen. Ender lernte rasch, nichts außerhalb seiner Spinde zu lassen; er lernte auch, flink auf den Füßen zu sein, sich zu fangen. »Maladroit« nannte ihn Bernard einmal, und der Name blieb haften.
    Es gab Zeiten,

Weitere Kostenlose Bücher