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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Dummköpfe. Legt euch nicht mit ihm an. Schon früher sind kleine Jungs in der Kampfschule gestorben. Habe ich mich verständlich gemacht?«
    Der Rest des Fluges verlief in Schweigen. Der Junge, der neben Ender saß, achtete mit peinlicher Sorgfalt darauf, ihn nicht zu berühren.
    Ich bin kein Mörder, sagte sich Ender wieder und wieder. Ich bin nicht Peter. Ganz gleich, was er sagt, ich will es nicht. Ich bin’s nicht. Ich habe mich nur selbst verteidigt. Ich habe es lange ertragen. Ich war geduldig. Ich bin nicht das, was er gesagt hat.
    Eine Stimme aus dem Lautsprecher erklärte ihnen, dass sie sich der Schule näherten; es nahm zwanzig Minuten in Anspruch, abzubremsen und anzudocken. Ender blieb hinter den anderen zurück. Sie hatten nichts dagegen, dass er als Letzter die Fähre verließ. Er kletterte aufwärts in die Richtung, die unten gewesen war, als sie sich eingeschifft hatten. Graff wartete schon am Ende der schmalen Röhre, die von der Fähre in den Kern der Kampfschule führte.
    Â»Guten Flug gehabt, Ender?«, fragte Graff höflich.
    Â»Ich dachte, Sie wären mein Freund.« Unwillkürlich zitterte Enders Stimme.
    Graff wirkte verblüfft. »Was in aller Welt hat dich auf diese Idee gebracht, Ender?«
    Â»Weil Sie …« Weil Sie nett mit mir geredet haben, und aufrichtig. »Sie haben nicht gelogen.«
    Â»Ich werde auch jetzt nicht lügen«, sagte Graff. »Mein Job ist nicht, jemandes Freund zu sein. Mein Job ist es, die besten Soldaten der Welt zu produzieren. In der ganzen Geschichte der Welt. Wir brauchen einen Napoleon. Einen Alexander. Außer dass Napoleon am Ende verloren hat und Alexander ausbrannte und jung gestorben ist. Wir brauchen einen Julius Cäsar, aber einen, der sich nicht zum Diktator ausrufen und dann ermorden lässt. Meine Aufgabe ist es, ein solches Geschöpf zu produzieren. Nirgendwo steht, dass ich Freundschaft mit Kindern schließen muss.«
    Â»Sie haben dafür gesorgt, dass sie mich hassen.«
    Â»Na und? Was wirst du dagegen machen? In eine Ecke kriechen? Anfangen, ihre kleinen Hinterteile zu küssen, damit sie dich wieder lieben? Es gibt nur eines, was sie dazu bringen wird aufzuhören, dich zu hassen. Und das ist, in dem, was du tust, so gut zu sein, dass sie dich nicht ignorieren können. Ich habe ihnen erzählt, du seist der Beste. Jetzt wirst du verdammt noch mal auch der Beste sein.«
    Â»Was ist, wenn ich nicht kann?«
    Â»Das wäre schlimm für dich. Schau, Ender, es tut mir leid, wenn du einsam und ängstlich bist. Aber da draußen sind die Krabbler. Zehn Milliarden, hundert Milliarden, eine Million Milliarden davon, nach allem, was wir wissen. Mit ebenso viel Schiffen, nach allem, was wir wissen. Mit Waffen, die wir nicht begreifen können. Und der Bereitschaft, diese Waffen zu benutzen, um uns auszuradieren. Es steht nicht die Welt auf dem Spiel, Ender. Nur wir. Nur die Menschheit. Soweit es die restliche Erde angeht, können wir ausradiert werden, und sie würde sich anpassen, sie würde mit dem nächsten Schritt in der Evolution weitermachen. Aber die Menschheit will nicht sterben. Als Art haben wir uns entwickelt, um zu überleben. Und das tun wir, indem wir uns immer wieder bis zum Äußersten anstrengen und endlich, alle paar Generationen, ein Genie hervorbringen. Das das Rad neu erfindet. Und das Licht. Und das Fliegen. Ein Genie, das eine Stadt, eine Nation, ein Weltreich errichtet. Verstehst du überhaupt irgendetwas von dem, was ich erzähle?«
    Ender glaubte es, aber er war sich nicht sicher, und darum sagte er nichts.
    Â»Nein. Natürlich nicht. Also werde ich es ganz unumwunden sagen. Menschliche Wesen sind frei – außer wenn die Menschheit sie braucht. Vielleicht braucht die Menschheit dich. Um etwas zu tun. Ich denke, die Menschheit braucht mich  – um herauszufinden, wofür du gut bist. Wir mögen vielleicht beide verachtenswerte Dinge tun, Ender, aber wenn die Menschheit überlebt, dann waren wir gute Werkzeuge.«
    Â»Ist das alles? Bloß Werkzeuge?«
    Â»Individuelle menschliche Wesen sind allesamt Werkzeuge, die die anderen benutzen, um das Überleben aller zu sichern.«
    Â»Das ist eine Lüge.«
    Â»Nein. Es ist bloß eine Halbwahrheit. Du kannst dir um die andere Hälfte Gedanken machen, nachdem wir diesen Krieg gewonnen haben.«
    Â»Er wird vorbei sein, bevor ich

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