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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Meeker hatte endlich sein Kommando angenommen und Rose die Nase als Befehlshaber der Ratten abgelöst. Alles läuft gut, sehr gut, ich könnte es mir nicht besser wünschen …
    Warum also hasse ich mein Leben?
    Die Übungen und Spiele prüften ihn auf Herz und Nieren. Es machte ihm Spaß, die Jungen in seinem Zug zu unterrichten, und sie folgten ihm loyal. Er hatte jedermanns Respekt, und bei seinen abendlichen Übungsstunden wurde er mit Ehrerbietung behandelt. Kommandanten kamen, um zu studieren, was er machte. Andere Soldaten näherten sich in der Messe seinem Tisch und baten um Erlaubnis, sich setzen zu dürfen. Sogar die Lehrer verhielten sich respektvoll.
    Man brachte ihm so viel verdammten Respekt entgegen, dass er am liebsten geschrien hätte.
    Er beobachtete die jüngeren Kinder in seinem Trupp, die frisch aus ihren Startgruppen gekommen waren, beobachtete, wie sie spielten, wie sie sich über ihre Anführer lustig machten, wenn sie glaubten, niemand sähe zu. Er beobachtete die Kameradschaft alter Freunde, die einander seit Jahren kannten, die über alte Kämpfe, längst beförderte Soldaten und Kommandanten plauderten und lachten.
    Aber mit seinen alten Freunden gab es kein Lachen, keine Erinnerungen. Bloß Arbeit. Bloß Austausch und Erregung über das Spiel, aber nichts weiter. An diesem Abend hatte das einen Höhepunkt erreicht. Ender und Alai diskutierten gerade die Feinheiten von Manövern im freien Raum, als Shen hinzukam und einige Augenblicke zuhörte, dann Alai plötzlich bei den Schultern packte und rief: »Nova! Nova! Nova!« Alai brach in Gelächter aus, und für einen Augenblick oder zwei sah Ender ihnen zu, wie sie sich zusammen an den Kampf erinnerten, als das Manövrieren im freien Raum real gewesen war und sie an den älteren Jungen vorbeigeschlüpft waren und …
    Plötzlich erinnerten sie sich daran, dass Ender da war.
    Â»Entschuldigung, Ender«, sagte Shen.
    Entschuldigung. Wofür? Dass sie Freunde waren? »Ich war auch dabei, wisst ihr«, sagte Ender.
    Und sie entschuldigten sich noch einmal. Zurück zum Geschäft. Zurück zum Respekt. Und Ender begriff, dass es ihnen in ihrem Lachen, in ihrer Freundschaft nicht in den Sinn gekommen war, dass er mit eingeschlossen war.
    Wie könnten sie auch denken, ich sei ein Teil davon? Habe ich gelacht? Habe ich mitgemacht? Nein, ich habe einfach dagestanden, zugeschaut wie ein Lehrer.
    Das ist es auch, was sie von mir denken. Lehrer. Legendärer Soldat. Nicht einer von ihnen. Nicht jemand, den man umarmt hat und dem man »Salaam« ins Ohr flüsterte. Das hatte nur so lange vorgehalten, wie Ender noch ein Opfer, noch verletzlich zu sein schien. Jetzt war er der Meistersoldat, und er war völlig, endgültig allein.
    Bedauere dich selbst, Ender. Er tippte die Worte auf seinem Pult, als er auf seiner Koje lag. ARMER ENDER . Dann lachte er über sich und löschte die Worte. Es gab keinen Jungen oder Mädchen an dieser Schule, der nicht froh gewesen wäre, mit ihm den Platz zu tauschen.
    Er holte sich das Fantasy-Spiel auf den Schirm. Er spazierte, wie er es oft tat, durch das Dorf, das die Zwerge in dem Hügel des Riesenleichnams errichtet hatten. Es war so einfach, stabile Wände zu bauen, wo die Rippen sich schon richtig wölbten und gerade genug Raum für Fenster ließen. Der ganze Leichnam war in Wohnungen unterteilt, die auf den Pfad längs des Riesenrückgrats mündeten. Das öffentliche Amphitheater war in der Beckenhöhle eingelassen, und die gemeinschaftliche Ponyherde wurde zwischen den Beinen des Riesen geweidet. Ender war sich nie sicher, was die Zwerge taten, wenn sie ihren Geschäften nachgingen, aber sie ließen ihn in Ruhe, während er sich seinen Weg durch das Dorf suchte, und als Gegenleistung tat er ihnen ebenfalls kein Leid an.
    Er sprang über den Beckenknochen an der unteren Begrenzung des öffentlichen Platzes und schritt über die Weide. Die Ponys scheuten vor ihm zurück. Er verfolgte sie nicht. Ender begriff nicht mehr, wie das Spiel funktionierte. In den alten Zeiten, bevor er zum ersten Mal zum Ende der Welt gelangt war, bestand alles aus Kämpfen und Rätseln, die es zu lösen galt – besiege den Feind, bevor er dich tötet, oder finde heraus, wie man an dem Hindernis vorbeikommt. Jetzt jedoch griff niemand an, es gab keinen Krieg, und wo immer er auch

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