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Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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sie von der Nordwand zurückgeprallt waren.
    In der Zwischenzeit unterteilte Ender sie im Geiste in langsame Schüler und schnelle Schüler. Der kleinste Junge, derjenige, der als Letzter in der Tür gestanden hatte, war der Erste, der an der richtigen Wand ankam, und er fing sich geschickt ab. Sie hatten ihn nicht ohne Grund befördert. Er würde sich gut machen. Er war außerdem frech und rebellisch und nahm es vermutlich übel, dass er einer derjenigen gewesen war, die Ender nackt durch die Korridore gejagt hatte.
    Â»Du!«, sagte Ender, indem er auf den Kleinen deutete. »Welche Richtung ist unten?«
    Â»Auf die feindliche Tür zu.« Die Antwort kam rasch. Sie kam auch mürrisch, als wolle er sagen: Okay, okay, jetzt mach schon weiter mit den wichtigen Sachen.
    Â»Name, Kleiner?«
    Â»Der Name dieses Soldaten ist Bean, Sir.«
    Â»Hast du den wegen deiner Größe oder wegen deines Gehirns?« Die anderen Jungen lachten ein bisschen. »Schön, Bean, damit liegst du völlig richtig. Jetzt hört mir zu, denn das hier ist wichtig. Jeder, der durch diese Tür kommt, hat eine verdammt gute Chance, getroffen zu werden. Früher hattet ihr zehn, zwanzig Sekunden, bevor ihr euch auch nur bewegen musstet. Jetzt seid ihr bereits eingefroren, wenn ihr nicht schon aus der Tür springt, sobald der Feind kommt. Nun, was passiert, wenn ihr eingefroren seid?«
    Â»Kannst dich nicht bewegen«, sagte einer der Jungen.
    Â»Das ist, was eingefroren bedeutet «, sagte Ender. »Aber was passiert mit euch?«
    Es war Bean, der, kein bisschen eingeschüchtert, intelligent antwortete: »Man fliegt in die Richtung weiter, in die man gestartet ist. Mit der Geschwindigkeit, die man hatte, als man geblitzt wurde.«
    Â»Das stimmt. Ihr fünf, da am Ende, bewegt euch!«
    Ãœberrascht schauten sich die Jungen an. Ender blitzte sie alle. »Die nächsten fünf, Bewegung!«
    Diese fünf bewegten sich. Ender blitzte sie ebenfalls, aber sie blieben in Bewegung und steuerten auf die Wand zu. Die ersten fünf hingegen trieben nutzlos nahe der Hauptgruppe.
    Â»Seht euch diese sogenannten Soldaten an«, sagte Ender. »Ihr Kommandant hat ihnen befohlen, sich zu bewegen, und jetzt seht sie euch an. Sie sind nicht nur erstarrt, sie sind genau hier erstarrt, wo sie im Weg sein können. Während die anderen, die sich bewegt haben, als es ihnen befohlen wurde, dort unten eingefroren worden sind, wo sie die Flugschneisen des Feindes verstopfen und seine Sicht blockieren. Ich nehme an, dass etwa fünf von euch den springenden Punkt dabei erkannt haben. Und zweifellos ist Bean einer von ihnen. Stimmt’s, Bean?«
    Zuerst antwortete er nicht. Ender blickte ihn so lange an, bis er sagte: »Stimmt, Sir.«
    Â»Was ist dann der springende Punkt?«
    Â»Wenn dir befohlen wird, dich zu bewegen, dann bewege dich schnell, damit du, falls du geeist wirst, umherfliegst, statt die Flugbahn deines eigenen Trupps zu blockieren.«
    Â»Ausgezeichnet. Wenigstens habe ich einen Soldaten, der mitdenken kann.«
    Ender konnte Unmut wachsen sehen. An der Art, wie die anderen Soldaten ihr Gewicht verlagerten und sich gegenseitig flüchtige Blicke zuwarfen, an der Art, wie sie es vermieden, Bean anzusehen. Warum tue ich das? Was hat es damit zu tun, ein guter Kommandant zu sein, einen Jungen zur Zielscheibe aller anderen zu machen? Nur weil es mir so erging, warum sollte ich es mit ihm machen? Am liebsten hätte Ender das alles ungeschehen gemacht, hätte den anderen gesagt, dass der Kleine mehr als alles andere ihre Hilfe und ihre Freundschaft benötigte. Aber natürlich konnte er das nicht. Nicht am ersten Tag. Am ersten Tag mussten selbst seine Fehler wie Teile eines brillanten Planes aussehen.
    Ender hakte sich näher an der Wand fest und zog einen der Jungen von den anderen weg. »Halte deinen Körper gerade«, sagte Ender. Er drehte den Jungen mitten in der Luft, sodass seine Füße in Richtung der anderen wiesen. Als der Junge sich weiterhin bewegte, blitzte Ender ihn. Die anderen lachten. »Wie viel von seinem Körper könntest du treffen?«, fragte Ender einen Jungen unmittelbar unterhalb der Füße des eingefrorenen Soldaten.
    Â»Was ich treffen kann, sind hauptsächlich seine Füße.«
    Ender wandte sich an den Jungen neben ihm. »Was ist mit dir?«
    Â»Ich kann seinen Oberkörper sehen.«
    Â»Und

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