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Enders

Enders

Titel: Enders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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kräftig aus. Ihr Vater schob mir unauffällig dieses Ding hier mit ein paar großen Scheinen zu und sagte nur einen Satz: ›Bringen Sie das in Sicherheit!‹« Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte, also steckte ich es in die Tasche und ging weiter meiner Arbeit nach.«
    »Und was geschah mit meinem Vater?«
    »Er stand auf und wandte sich zum Gehen, aber die Männer umringten ihn, und er verließ den Club mit ihnen. Ich habe ihn nie wiedergesehen.«
    Die Neuigkeiten überwältigten mich mit einer Mischung aus Freude und Angst. »Wie sahen die Kerle aus, die ihn abholten?«
    Er zuckte die Achseln. »Weißes Haar wie alle Enders. Aber sie wirkten sehr groß und bullig und trugen Sonnenbrillen, obwohl es draußen dunkel war.«
    Ich betrachtete den Stick in meiner Hand. »Lady, ich weiß nicht, ob er noch lebt. Aber was immer dieses Ding ist, Sie sollten es haben. Wem sonst sollte ich es geben? Also bewahren Sie es gut auf.« Er klopfte mir auf die Schulter und ging zur Tür.
    Ich sagte mir vor, dass dieser Stick gar nichts bewies – weder, dass mein Vater lebte, noch, dass er tot war. Manchmal wünschte ich mir, die Zweifel wären vorbei und ich wüsste sicher, dass er nie wiederkäme.
    Ich legte den Stick in meine Handtasche und folgte dem Barkeeper, der an der Tür auf mich wartete.
    Ich kehrte in die Lounge zurück und fand Michael allein vor.
    »Hast du etwas herausgefunden?«, fragte er.
    »Wo ist Daphne?«
    »Weg.«
    »Du hast sie aus den Augen verloren?«
    »Ich konnte nichts tun. Sie war paranoid. Ging einfach. Vielleicht sollten wir das Gleiche tun.«
    »Ja, ich erzähle dir nachher alles.« Ich schickte Hyden eine Zing, und er holte uns am Eingang ab. Ich konnte es kaum erwarten, Hyden zu berichten, was ich herausgefunden hatte.
    »Mein Vater hat etwas im Club gelassen.« Ich hieb mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett.
    »Und was, außer vermutlich einer Menge Geld?«, fragte Hyden.
    »Das hier …« Ich holte den Stick aus meiner Handtasche.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Michael.
    »Keine Ahnung«, erklärte ich.
    Hyden fuhr an die Seite. Wir befanden uns noch auf dem Club-Gelände, dicht hinter der Service-Zone, am Ende des langen Ein- und Ausfahrtbogens.
    »Lass sehen«, sagte er.
    Ich reichte ihm den Stick. Er untersuchte, packte ihn an beiden Enden und zog daran.
    »Mach ihn nicht kaputt!«, warnte ich.
    »Guck doch, er lässt sich öffnen«, sagte Michael.
    Hyden hielt in einer Hand den Stick und in der anderen eine Verschlusskappe. Er untersuchte das Metallende des Sticks. »Das ist ein Tripel- Z -Wechsellaufwerk. Speichert eine große Datenmenge.«
    Er stieg hinten ein und scheuchte Michael zur Seite.
    »Warum benutzt du nicht den Scanner-Airscreen?«, fragte ich.
    »Zu schwach.« Er klappte den rückwärtigen Computer auf, der sich auch für Transfers verwenden ließ, und steckte den Stick ein.
    Auf dem Airscreen erschien jede Menge Buchstabensalat.
    »Verschlüsselt«, sagte Hyden. »Das überrascht mich nicht. Dein Vater war nicht naiv.«
    »Und du kannst die Daten nicht dechiffrieren?«, erkundigte sich Michael.
    »Versuchen kann ich es«, sagte Hyden und machte sich am Bildschirm zu schaffen. »Aber das könnte länger dauern.«
    »Wie lang?«, fragte ich.
    »Wer weiß das schon? Stunden. Tage.« Er zuckte die Achseln. »Wir werden sehen.«
    Über den Monitor lief ein abstraktes Gewirr aus Zahlen und Buchstaben, so rasend schnell, dass man es nicht mitverfolgen konnte.
    Ich fragte mich, welche Informationen mein Vater wohl auf diesem Stick gespeichert hatte. Allem Anschein nach waren sie so wichtig, dass diese Enders sie unbedingt haben wollten. Was hatten sie ihm angetan? Wurde er letztlich nie in eine Quarantänestation gebracht, wie man mir weisgemacht hatte?
    »Sollten wir das nicht an einem sicheren Ort machen?«, warf Michael ein.
    »Du hast recht.« Hyden nahm hinter dem Lenkrad Platz und schickte sich zum Weiterfahren an.
    Ich schaute in den Rückspiegel, um zu sehen, ob der Weg frei war. Einige Starters warteten in der Service-Zone auf ihre Autos. Ein Angestellter hielt gerade einem hochgewachsenen Mädchen mit schulterlangem blondem Haar die Tür zu ihrem Cabrio auf. Ich hatte das Gefühl, dass ich ihr Gesicht von irgendwoher kannte.
    Nein. Oder doch?
    Ich holte mein Handy heraus und hielt es in ihre Richtung. Auf dem Display erschien ihr Name.
    Mir schnürte es fast den Hals zu.
    EMMA .

kapitel 14 Ich ließ sie keine Sekunde aus den Augen, als sie ihr Cabrio

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