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Enders

Enders

Titel: Enders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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angelangt, quetschte Hyden den SUV an der langen Reihe abgestellter Wagen vorbei und fuhr hinauf in die Parkservice-Zone.
    Wir stiegen aus. Ich starrte hinauf zu der Diskothek, in der ich so unglaubliche Dinge erlebt hatte. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, noch einmal hierherzukommen.
    »Willkommen im Rune Club«, begrüßte uns ein freundlicher Angestellter.
    »Wir benötigen keinen Parkservice«, sagte ich. »Er setzt uns nur ab.«
    Ich schloss die Wagentür. Hyden vergewisserte sich mit einem letzten Blick, dass alles in Ordnung war, und fuhr los. Wir hatten unterwegs angehalten und uns, obwohl keiner von uns in der Stimmung dazu war, modisch neu ausstaffiert, um nicht bereits von den Türstehern abgewiesen zu werden. Michael trug ein schwarzes Jackett, das bei jeder Bewegung silbrig schimmerte. Ich hatte mich für ein kurzes Kleid im 3- D -Illusionsstil entschieden, dessen Muster zu wechseln schien, sobald Licht darauf fiel.
    Wir stellten uns in die Schlange. Obwohl die Behörden Prime Destinations das Handwerk gelegt und dem Vermieten von Starter-Körpern ein Ende bereitet hatten, sahen die Club-Besucher aus wie immer. Das Publikum war eine Mischung aus offenkundig echten Teens mit unreiner Haut und Strubbelhaar sowie einer Reihe von makellos schönen Jugendlichen, die entweder von Natur aus perfekt waren oder sich einem Laser-Makeover unterzogen hatten, Letzteres wohl mit Unterstützung von Prime oder reichen Großeltern.
    Ein sportlicher Ender mit Silberhaar, der einen teuren schwarzen Rollkragenpullover und eine schmal geschnittene Hose trug, stand neben der Samtkordel, die den Eingangsbereich absperrte. Er musterte uns eingehend.
    »Das erste Mal hier?«, fragte er dann.
    »Sehr witzig«, sagte ich in einem so trockenen, überlegenen Tonfall, dass dem Ender gar keine andere Wahl blieb, als uns durchzuwinken.
    Zwei livrierte Ender-Türsteher öffneten Michael und mir die schwere Flügeltür. Es war, als würden wir die heiligen Hallen eines ägyptischen Tempels betreten. Doch dieses Gefühl legte sich rasch.
    Sobald wir drinnen waren, hämmerten die neuesten Hybrid-Fusion-Klänge auf uns ein, und Laser in allen Regenbogenfarben zerschlitzten das Dunkel der Haupttanzfläche.
    »Da hat sich nichts geändert«, schrie ich über die Musik hinweg.
    »Du musst es wissen«, erwiderte Michael mit einem Achselzucken.
    Ich spürte, dass ihn die Atmosphäre des Rune Club nervös machte. Er mischte sich nicht gern in das Gedränge. Viel lieber hätte er sich in eine Ecke verzogen und die Besucher skizziert.
    Eine Bedienung unbestimmten Geschlechts trug ein Tablett mit bläulich schimmernden Drinks vorbei, die eine weiße Rauchspur hinterließen. Aus einem Brunnen, der in einer Wandnische sprudelte, stieg ein Mädchen in einem Badeanzug. Das Wasser erinnerte an goldenes Öl, und als sie auftauchte, haftete es an ihrer Haut, sodass sie wie eine vergoldete Statue aussah.
    Wir ließen uns an der Astronauten-Bar vorbei in die Lounge schieben. Sie war nicht so überfüllt wie die Tanzfläche, aber immer noch gut besucht. In den Antigrav-Sesseln schwebten Starters, die einfach hinreißend aussahen. Aber wer konnte schon sagen, ob sie so geboren waren oder sich einer Schönheitsbehandlung unterzogen hatten?
    »Entdeckst du jemanden, den du kennst?«, fragte ich Michael.
    »Nein. Und niemanden, den ich kennen möchte.«
    Wir hatten vereinbart, dass wir nicht nur die Fährte meines Vaters aufnehmen, sondern auch nach Metallos Ausschau halten wollten, die wir für unsere Sache gewinnen könnten. Ob wir sie wieder nur für Brockman einsammelten? Hoffentlich nicht.
    Wir schlenderten in der Lounge umher.
    »Was ist mit der da?« Er deutete mit dem Kinn auf ein gertenschlankes, atemberaubend schönes Mädchen mit glattem, blondem Haar.
    Sie lehnte an einer der Spiegelsäulen. Während ich sie betrachtete, erinnerte ich mich an ihr Gesicht. Tatsächlich. Sie musste zu den Spenderinnen gehören, die unserem Rückruf gefolgt waren, als wir die Body Bank schlossen. Natürlich hatte sich damals ihre Mieterin in dem perfekten Körper befunden.
    »Sprich du sie an«, sagte Michael.
    »Aber du kommst mit.«
    »Es ist besser, wenn du das allein machst. Ich flöße ihr vielleicht Angst ein.«
    Er begab sich an die Bar. Ich warf einen Blick auf das Handy in meiner Tasche, während ich auf das Mädchen zuging. Es identifizierte das nächste in der Nähe befindliche Telefon und wies seine Besitzerin als »Daphne« aus.
    Ich lächelte sie

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