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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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vorbei, und sie musterte jeden aufmerksam, um ein vertrautes Gesicht zu entdecken.
    Aber sie kannte niemanden, niemanden, den sie nach Alaric fragen konnte.
    »Wer sind diese Leute?«, stieß sie hervor.
    Lucien war neben sie getreten und hatte ihr seinen Mantel um die Schultern gehängt, um sie ein wenig vor dem Regen zu schützen. »Wie meinst du das?«, fragte er.
    »Ich …« Meena sah sich um.
    Ihr Blick glitt erneut zu den Eingangstüren, die jetzt weit geöffnet worden waren und die restlichen Leute entließen.
    »Ich … ich weiß nicht, wer diese Leute sind«, sagte sie zu Lucien. »Ich habe sie noch nie zuvor gesehen.«
    »Mylord« – Emil trat neben sie – »wenn du erlaubst … es ist wahrscheinlich nicht so klug, als meistgesuchter Mann in der Geschichte der Geheimen Garde gerade hier zu stehen. Immerhin ist dies das Hauptquartier der Geheimen Garde in Manhattan …«
    »Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist«, warf Mary Lou ein. »Sieh doch.«
    Andere Leute waren in den Hof geströmt, um zu helfen, die Ladenbesitzer aus der Umgebung, mit Wasserflaschen und Regenschirmen, und auch die wenigen Passanten, die noch unterwegs waren. In der Ferne hörte Meena Sirenen, sie schienen aber nicht näher zu kommen.
    »Die Straßen sind überschwemmt«, rief die Kellnerin aus dem Café der Menge zu. Sie hielt ihr Handy ans Ohr gedrückt. »Die Feuerwehr kommt nicht durch. Es war zu
viel Regen in so kurzer Zeit … und dann ist noch irgendwas mit einem unterirdischen Bach. Ich wusste gar nicht, dass es hier einen unterirdischen Bach gibt.«
    Meena schaute Lucien empört an. »Den Minetta«, sagte sie.
    Er wich ihrem Blick aus. Aber die Opfer der Explosion in der Kirche der heiligen Bernadette schien das alles nicht zu kümmern. Sie versammelten sich auf dem Schulhof im strömenden Regen, nahmen weder die Schirme an, die die Leute ihnen anboten, noch informierten sie irgendwelche Angehörigen via Handy.
    Sie standen einfach nur da und … warteten.
    »Keiner von ihnen hustet«, sagte Mary Lou mit erstickter Stimme. »Und keinem tränen die Augen.«
    Meena bekam Herzklopfen. Mary Lou hatte recht.
    »Ich dachte, die Schule sei geschlossen worden«, sagte der Besitzer des Deli auf der anderen Straßenseite zu seinem Sohn, der ihm geholfen hatte, eine Kiste voller Regenschirme und Wasserflaschen herüberzutragen.
    »Ich habe gehört, dass irgendein neues Internet-Unternehmen das Gebäude gekauft hat«, erwiderte sein Sohn. »Das scheint zu stimmen. Ich meine, sieh sie dir doch mal an.«
    Ja, dachte Meena, es stimmte. Jeder, der bisher aus dem Gebäude herausgekommen war, trug schwarz und war außergewöhnlich blass …
    O Gott, dachte sie. Was war passiert? Was war mit der Geheimen Garde? Wer hatte das getan? Wo war Alaric?
    Dann hörte Meena auf einmal jemanden husten. Noch nie in ihrem Leben war sie dankbarer für diesen Laut gewesen. Sie fuhr herum und stieß einen Freudenschrei aus.
»Carolina!« Eine große, dunkelhaarige Frau, die gerade aus der Tür taumelte, drehte sich um, als sie ihren Namen hörte … mit ausgestreckten Armen rannte sie auf Meena zu. Die beiden Frauen umarmten sich.
    »Ich dachte, du wärst tot!«, rief Meena aus.
    »Nein«, erwiderte Carolina, »ich war nur in New Jersey.«
    »Was ist mit Abraham?«, fragte Meena. »Wo ist Alaric? Geht es ihm gut?«
    »Abraham müsste eigentlich direkt hinter mir kommen«, sagte Carolina. »Alaric auch.«
    Meena fiel ein Stein vom Herzen, und auch die Spannung zwischen ihren Schulterblättern ließ nach.
    »Es geht ihm gut?« Ihr war schwindlig vor Freude. »Alaric geht es gut? Wo ist er?«
    Carolina blickte sich um. »Ich weiß nicht. Sie waren beide  – oh, da ist ja Abraham.«
    Abraham, der über seine Jahre hinaus gealtert wirkte, tauchte hustend in der Tür auf. Der Deli-Besitzer und sein Sohn eilten herbei, um ihm Wasser und einen Regenschirm anzubieten.
    »Was?« Abraham blickte sie verwirrt an. »Ach ja, es regnet ja. Danke. Oh, Meena, hallo. Wasser? Nein, nein, ich brauche kein Wasser.«
    Der Hustenanfall, der darauf folgte, strafte seine Worte Lügen, und trotz seiner Proteste bekam er Wasser verabreicht. Sie führten ihn zu einer Bank in der Nähe, wo er sich hinsetzte, um wieder zu Atem zu kommen. Auf einmal weiteten sich seine Augen. Mit zitternden Fingern deutete er auf etwas hinter Meena.
    »Was zum Teufel?«, sagte Carolina, die sich umgedreht
hatte, um zu sehen, was ihn so erschreckt hatte. Sie verzog das Gesicht. »Herr im

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