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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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auf das, was gleich passieren musste, lag. Angst hatte er auf jeden Fall nicht. Sein Ziel war es gewesen, die bösen Jungs auszuräuchern. Diese fleischfressenden Vampire mussten hier irgendwo sein.
    Ebenso wie Lucien Antonescu.
    Das Problem war Meena. Warum funktionierte ihre Intuition nur bei anderen Leuten? Warum tauchte sie ständig zum absolut falschen Zeitpunkt und an den für sie gefährlichsten Orten auf?
    »Es war immer sehr wichtig, dass der dunkle Fürst das Buch nicht in die Finger bekam«, sagte Mauricio. »Ich
habe versucht, es ihnen zu erklären. Das Buch hat die Macht, Lucien Antonescu mit Kräften in Berührung zu bringen, die sich seiner Kontrolle – jeder Kontrolle – entziehen.«
    »Dann war es ziemlich blöd«, entgegnete Alaric trocken, »es in einem Museum in genau der Stadt auszustellen, in der er residiert.«
    »Hätte ich etwas zu sagen gehabt, hätte ich diese Entscheidung auch nie getroffen«, sagte Mauricio. »Es war ein Fehler, den ich seitdem versuche in Ordnung zu bringen.«
    »Tatsächlich?«, fragte Alaric. Seine Kehle war trocken, trotz all des rostigen Wassers, das er getrunken hatte.
    Mauricio war beinahe an der Tür zum Erdgeschoss angekommen.
    »Als ich dann allerdings die Situation einigen Schlüsselpersonen vortragen konnte«, erzählte er, »gaben sie mir natürlich absolute Vollmacht, alles Notwendige zu unternehmen.«
    »Ja, danach wollte ich dich fragen«, erwiderte Alaric. »Mir scheint nämlich, zu deinen notwendigen Maßnahmen gehörte auch, einen Exfreund von Meena in einen Vampir zu verwandeln.«
    »Ja.« Mauricio grinste ihn an. »Genau das habe ich getan. Allerdings nicht nur Meena Harpers Exfreund.«
    Erst da fielen Alaric Bruder Henriques Zähne auf. Oder, um genauer zu sein, seine Fangzähne.
    Drei. Zwei. Eins.
    Bumm!

37
    Meena stürzte die Treppe hinauf und öffnete die Türen zur katholischen Grundschule der Kirche der heiligen Bernadette. Eine dicke weiße Qualmwolke traf sie. Hustend wich sie zurück.
    »Meena.« Lucien stand hinter ihr. Er packte sie bei den Schultern und zog sie die Stufen herunter. »Bleib hier.«
    »Nein«, erwiderte sie und versuchte sich loszureißen. »Mir geht es gut. Es ist alles in Ordnung.«
    »Nein, das stimmt nicht.« Er führte sie zurück zum Schulhof, zu dem kaputten Brunnen, wo der Rauch nicht so dicht war. »Es ist nicht gut. Du kannst nicht hineingehen. Du kriegst keine Luft.«
    »Aber …«, sagte sie. Ihre Augen tränten von dem beißenden Rauch, und sie wischte sich das Gesicht ab. »Alaric …«
    Lucien presste die Lippen zusammen. Er war genauso besorgt wie sie, das sah sie ihm an.
    Aber ihm ging es nur um das Schicksal seines Buches.
    »Wir gehen hinein«, sagte Mary Lou und zog Meena in eine beruhigende Umarmung. »Wir finden ihn schon, Schätzchen, keine Sorge. Rauch macht uns nichts.«
    »Aber Feuer«, sagte ihr Ehemann und zeigte auf ein paar Fenster im Keller. Der Rauch, der von dort aufstieg, war schwärzer, ein sicheres Zeichen für Flammen.
    »Oh«, sagte Mary Lou, »das sieht gar nicht gut aus.«
    »Was könnte denn da unten sein?«, fragte Meena, »was eine so große Explosion verursacht?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Mary Lou. »Der Heizkessel vielleicht?«
    O Gott.
    »Der Heizkessel«, wiederholte Meena mit schwacher Stimme. »Er war uralt. Das ganze Gebäude ist uralt. Sie haben es geschlossen, weil es für Kinder nicht sicher war. Abraham sagte, der Palatin hätte nicht die Mittel, um es zu reparieren, aber …«
    Sie begann sinnloses Zeug zu stammeln. Lucien legte den Arm um sie und ging mit ihr unter einen Torbogen, damit sie aus dem Nieselregen herauskamen.
    »Meena« – Lucien packte sie erneut an beiden Schultern  –, »sieh mich an. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Kessel nicht zufällig explodiert ist. Verstehst du mich? Die Explosion war kein Zufall.«
    Es dauerte zehn Sekunden, bis sie begriff, was er gesagt hatte. Dann drehte sie sich um und eilte erneut zu den Türen.
    Dieses Mal brauchte Lucien sie nicht daran zu hindern, sie aufzumachen, denn die Türen wurden von innen geöffnet, und ein Strom von Menschen kam heraus. Keiner von ihnen beachtete die drei Vampire auf dem Schulhof oder das verängstigte Mädchen mit den tränenden Augen. Sie konzentrierten sich darauf, aus dem brennenden Gebäude herauszukommen …
    Unten an der Treppe stand Meena. Ihre Haare klebten nass am Kopf, und das Braun ihrer Kunstledertasche wurde
immer dunkler vom Regen. Leute strömten an ihr

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