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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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„Das heißt, er hat dich angemacht?“
    „Um Himmels willen, nein! Dann hätte ich einen Herzinfarkt bekommen! Zum Glück hat er nicht mal geflirtet. Aber ich konnte ihm deutlich vom Gesicht ablesen, wie sehr er sich freute, mich wiederzusehen. Also hielt ich es für besser, ihn gleich von Anfang an zu entmutigen, bevor ich ihn am Ende vor den Kopf stoße. Allerdings beeindruckte ihn das überhaupt nicht und er fragte mich geradeheraus, ob er mich zum Essen ausführen dürfe.“
    Vivian schwieg eine Weile. Sie zog die Nase kraus und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Und wo genau ist jetzt das Problem?“
    „Ich möchte nicht von ihm ausgeführt werden.“
    „Aha“, sagte sie und lehnte sich auf der Couch zurück. „Er ist also nicht dein Typ?“
    „Vivian!“, stieß Maureen entrüstet aus. „Ich habe keinen Typ!“
    Wieder schwieg Viv. „Ich verstehe trotzdem nicht, Maureen. Wir haben alle unsere Vorlieben und Abneigungen. Was magst du nicht an ihm? Stößt dich sein Aussehen ab?“
    „Nein, überhaupt nicht. Er sieht sehr gut aus. Ich schätze, er ist etwas älter als ich, aber trotzdem.“
    „Schlechte Manieren? Mundgeruch? Ein schlecht sitzendes Gebiss? Was magst du nicht?“
    „Das ist es nicht. Er ist nett. Attraktiv, charmant. Doch ich gehe nun mal nicht mit Männern aus.“
    „Wieso das denn nicht?“, wollte Vivian vollkommen entgeistert wissen.
    „Ich bin alleinstehend. Und eine Witwe in einem gewissen Alter. Ich bin eine ältere Frau!“
    „Maureen! Das ist doch sicher nicht das erste Mal, dass sich ein Mann für dich interessiert! Du bist eine sehr attraktive Frau!“
    „Niemals!“, wehrte Maureen energisch ab. „Das passiert überhaupt nicht. Allerdings bin ich auch nie irgendwo unterwegs, wo das passieren könnte. Ich bin meistens im Umfeld meiner Kirchengemeinde unterwegs oder unternehme etwas mit meinen Nachbarinnen. Golf, Tennis, Bridge, ab und zu ein gemeinsames Essen. Wenn ich Männern begegne, sind sie meist mit ihren Frauen da.“
    „Hast du denn keine Freundinnen in deinem Alter, die sich mit Männern treffen? Geschiedene oder verwitwete Frauen, die einen Freund haben oder zumindest männliche Freunde?“
    Maureen klang verärgert. „Doch, und manche von ihnen machen sich geradezu lächerlich! Ein paar der Frauen, mit denen ich Golf oder Tennis spiele, jagen den Männern hinterher, als wären sie … als wären sie …“
    „Notgeil?“, fragte Vivian lächelnd.
    Maureen war schockiert. „Das ist aber ein schlimmes Wort!“
    „Oh Mann“, erwiderte Vivian. „Bin gleich zurück.“
    Maureen fragte sich, was Vivian in der Küche machte, bis sie vor ihr stand und ihr ein Glas Wein in die Hand drückte. „Ich habe eben vor dem Essen schon ein Glas Wein getrunken.“
    „Hast du vielleicht gesundheitliche Probleme, über die du mich informieren solltest?“, fragte Vivian sie.
    „Nein. Es ist nur …“
    „Zwei Gläser Wein am Tag bringen dich nicht um. Und selbst wenn du noch ein drittes trinken solltest, verrate ich niemandem etwas davon. Aber ich finde, wir zwei sollten uns mal unterhalten.“
    „Unterhalten?“, fragte Maureen.
    Vivian kehrte mit ihrem eigenen Glas Wein auf die Couch zurück und nickte. „Deine Mutter lebt ja wohl nicht mehr. Gott hab sie selig. Weißt du, als du mir gesagt hast, deine Söhne hielten dich für prüde und du selbst dich auch, habe ich dir das nicht abgenommen. Aber das hätte ich wohl besser getan, Maureen“, sagte sie seufzend. „Es ist eine Sache, prüde zu sein. Allerdings ist es etwas vollkommen anderes, wenn man sich selbst verbietet zu leben!“
    „Das kannst du nun wirklich nicht über mich behaupten, dass ich aufgehört hätte zu leben! Ich bin sehr aktiv. Okay, ich bin vielleicht ein bisschen … Na ja, mein Sohn Aiden nennt mich ‚steif‘. Aber ich sehe das als Charakterstärke an.“
    „Ah ja. Lass uns ganz offen reden, meine liebe Freundin. Es gibt einen Unterschied zwischen Charakterstärke und ängstlicher Verklemmtheit. Denn …“
    Maureen errötete. „Ist es ängstliche Verklemmtheit, wenn man sich wünscht, dass sein Sohn heiratet, bevor er ein Kind zeugt?“
    „Oh, das wünsche ich mir auch. Das heißt, ich hätte mir gewünscht, dass meine Tochter Sean von Rosie erzählt hätte, bevor sie ihm einfach davonlief. Ich verstehe sie ja, sie hatte Angst, und er hat ihr das Herz gebrochen. Und trotzdem … Aber darum geht es gerade nicht. Was wir uns wünschen, das andere Leute tun sollen, hat nichts

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