Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Dafür sind Sie verantwortlich. Mit Ihnen macht alles Spaß.“
„Vielen Dank, Mrs Riordan“, entgegnete er. „Ich habe übrigens entschieden, was ich mit meinem Leben anfangen möchte. Zunächst muss ich natürlich an die Universität zurück, das ist klar. Doch im kommenden Semester werde ich mein Arbeitspensum zurückschrauben. Ich brauche mehr Freiheit. Ich werde langsam meinen Ruhestand einleiten. Und dann hole ich mir so ein Ding!“, rief er und trommelte mit beiden Händen auf den Lenker. „Marys Söhne, meine großartigen Stiefsöhne, sind verheiratet und haben Kinder. Der eine lebt in Texas, der andere in Florida. Ich werde mein Haus verkaufen, und wenn das Semester zu Ende ist, fahre ich los. Ich werde mir jeden einzelnen Bundesstaat ansehen und natürlich die Jungs besuchen. Beide haben sehr nette Ehefrauen. Der eine hat drei Kinder, der andere zwei. Und obwohl ich nur der Stiefvater bin, nennen sie mich Daddy. Ich werde sie auf meinen Touren immer mal wieder besuchen. Was halten Sie davon?“
Aufgeregt lächelte sie. „Das klingt großartig. Sie werden viel Freude haben. Vielleicht sehen wir uns ja auch ab und zu in Virgin River.“
„Oder Sie kommen einfach mit“, schlug er vor. „Ihre Jungs sind doch auch überall verstreut. Wir können auch bei Ihren Söhnen vorbeischauen. Und glauben Sie mir, wenn erst mal der Erste verheiratet ist und Kinder hat, dauert es bei den anderen auch nicht mehr lange. Das habe ich schon oft erlebt. Und sobald ich ein gutes Angebot für mein Haus habe, das selbst zu Zeiten der Wirtschaftskrise einen ordentlichen Preis erzielen sollte, werde ich mich nach einem guten Wohnwagen oder Wohnmobil umsehen. Ich habe schon mal im Internet geguckt. Maureen, es ist kaum zu glauben, mit was für einem Hightech-Zeug diese Dinger inzwischen ausgestattet sind. Inzwischen gibt es Duschen für zwei Personen, Gefriertruhen, große Fernsehbildschirme, Badewannen mit Whirlpooldüsen. Alles, was man sich vorstellen kann! Was halten Sie von der Idee, eine Wanne auf Rädern zu haben?“
Maureen schaute ihn an. Er war so begeistert von seiner Idee, dass sein Gesicht ein wenig gerötet war. Hoffentlich litt er nicht an hohem Blutdruck! Bei Gelegenheit würde sie ihn danach fragen. Aber nachdem er ihr so viel von seinem zukünftigen Wohnmobil vorgeschwärmt hatte, sagte sie nur: „Ich soll mitkommen?“
„Das wäre doch die perfekte Lösung für uns beide“, erklärte er. „Wir wären zusammen und hätten sicher viel Spaß dabei. Wir würden unsere Familien besuchen und herumreisen …“
„George, das ist doch verwegen! Wir waren gerade ein paar Mal zusammen Mittagessen und …“
„Und dabei wird es nicht bleiben. Wir werden uns E-Mails schreiben, telefonieren, uns ab und zu treffen, in Virgin River, aber auch mal in Phoenix oder Seattle. Wir können ja im nächsten halben Jahr herausfinden, ob wir wirklich so gut zusammenpassen, wie es sich im Moment anfühlt.“
„Mit dieser räumlichen Distanz? Nur mit gelegentlichen Besuchen?“, fragte sie zweifelnd.
„Dann haben Sie auch genügend Zeit, sich meine Kontoauszüge anzusehen, um sicherzugehen, dass ich Sie nicht um Ihre Rente bringen will.“ Er klopfte sich vor Lachen über den eigenen Witz auf den Oberschenkel. „Mit fünf kräftigen, fürsorglichen Jungs sind Sie außerdem ziemlich sicher vor einem gefährlichen Kerl wie mir.“ Er schenkte ihr ein breites Lächeln. „Wir sind nicht mehr jung, Maureen. Wir sollten uns sicher sein, ob wir den anderen anziehend finden und gut miteinander klarkommen, allerdings sollten wir uns nicht allzu viel Zeit lassen, eine Entscheidung darüber zu fällen. Jeder Tag ist kostbar.“ Er nahm ihre Hand und drückte sie. „Ich finde Sie sehr attraktiv. Ich würde sehr gern für ein paar Jahre mit Ihnen alleine durchs Land reisen.“
Sie lachte ihn aus. Und fand es schlimm, dass sie sich wie ein kleines Mädchen benahm. „Haben Sie den Verstand verloren?“
„Ich frage mich einfach nur, was als Nächstes kommt. Meine beiden Berufe haben mir sehr viel gegeben und mein Leben erfüllt, doch für immer Prediger und Lehrer sein, das ist es nicht. Das ist mir zu langweilig. Ich sollte den Ruhestand antreten. Nach Marys Tod habe ich mich in Aktivitäten gestürzt, habe für Freunde gekocht, war im Kino, im Theater. Das Leben mit Mary war schön. Ich habe sie sehr geliebt, so wie sicher Sie Ihren Patrick. Ich vermisse sie. Allerdings vermisse ich es auch, jemanden zu haben, mit dem ich
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