Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
nicht hetzen. Aber ich sollte jetzt trotzdem besser losfahren.“
„Natürlich“, entgegnete George. Sie standen mitten auf dem Friedhof, und er machte einen Schritt auf Maureen zu. Dann fasste er nach ihrem Kinn und schaute ihr in die grünen Augen. „Sie haben die Zeit aus den Augen verloren, weil wir uns so gut amüsiert haben. Offensichtlich war unsere Verabredung ein voller Erfolg.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie leicht. „Jetzt entspannen Sie sich, und ich bringe Sie nach Hause.“
Und plötzlich schlang Maureen die Arme um George und presste die Lippen auf seine. Er stolperte überrascht nach hinten und stieß gegen einen Grabstein, was einen Sturz verhinderte. Jetzt konnte er die Umarmung erwidern – und auch den Kuss. Aber vor allem die Geste war es, die ihn überraschte und begeisterte.
Sie ließ ihn los.
„Nun“, sagte er. „Beim nächsten Mal sollten Sie mich vorher warnen. Wir hätten den Hügel herunterrollen können. Dann hätten wir erklären müssen, woher die gebrochenen Hüften stammen. Das wäre komplizierter gewesen als eine Verspätung beim Kindergarten.“
„Ich weiß auch nicht, was gerade über mich gekommen ist“, murmelte Maureen schuldbewusst.
„Spielt auch keine Rolle. Hauptsache, es kommt demnächst noch mal über Sie! Mir hat es gefallen.“ Er hielt ihr seine Hand hin. „Kommen Sie, gehen wir wieder runter. Aber langsam.“
Ende November besprachen Franci und Sean mit Rosie, dass Daddy nach Thanksgiving wieder zurück zu seinem Flugzeug musste. Er konnte sie dann nur noch besuchen, wenn er ein paar Tage hintereinander freihatte. Sie erklärten ihr, dass sie Weihnachten gerne zusammen feiern wollten, aber es war noch nicht klar, ob das möglich wäre.
„Auf jeden Fall werde ich immer, wenn es nur irgendwie geht, anrufen. Manchmal sogar jeden Tag“, versprach Sean.
„Kay“, antwortete Rosie nur.
Sie sagten ihr nichts davon, dass Sean eventuell schon nach Neujahr versetzt werden könnte – möglicherweise an einen Ort, an den er seine Familie nicht mitnehmen konnte.
Sie besorgten sich die für die Hochzeit nötigen Dokumente und kauften sich wunderschöne Ringe. Aber konkret planen würden sie die Feier erst, sobald sie Genaueres wussten.
Es war nichts von der Angst und dem Zorn übrig geblieben, die Franci zunächst verspürt hatte, als Sean wieder in ihrem Leben aufgetaucht war. Jetzt hatte sie auch keine Angst mehr davor, dass er ihr noch einmal das Herz brechen würde, und auch ihre Wut über die Art und Weise, wie sie sich vor vier Jahren getrennt hatten, war verraucht. All das war vergessen, und sie fragte sich inzwischen, wie sie ohne ihn hatte leben können. Und er war ein wunderbarer Vater – wie er das so schnell gelernt hatte, blieb ihr ein Rätsel. Er war liebevoll und hingebungsvoll und fühlte sich offensichtlich sehr wohl in seiner Vaterrolle.
„Haben wir uns früher nicht dauernd gestritten?“, fragte sie.
„Kommt mir auch so vor. Aber nachdem wir uns dann getrennt hatten, dachte ich nur noch an das, was uns verbunden hat“, sagte Sean. „Aber eins weiß ich, Liebling: dass wir das alles jetzt hinter uns haben. Jetzt müssen wir nur noch ein paar Hürden wegen der Air Force überwinden, aber wir wissen, dass wir auf einem guten gemeinsamen Weg sind.“
„Noch einmal: Es tut mir leid, dass ich dir nicht schon früher etwas von Rosie gesagt habe“, entschuldigte sie sich.
„Und mir tut es leid, dass ich es dir unmöglich gemacht habe, es mir zu sagen“, antwortete er.
Maureen begab sich von nun an täglich in unbekannte Gefilde. Sie erzählte es niemandem außer Viv, doch sie verbrachte jeden Tag mehrere Stunden mit George Davenport. Auch er fuhr nach Thanksgiving zurück nach Hause. „Es ist Semesterende“, sagte er zu ihr. „Da muss ich vor Ort sein. Sehen wir uns denn an Weihnachten hier wieder?“
„Das wäre schön“, erwiderte sie.
„Wie sehr hängen Sie an Ihrer Wohnung in Phoenix?“, fragte er.
„Sie ist perfekt für mich“, antwortete sie schulterzuckend. „Ich muss zumindest keinen Rasen mähen oder Schnee schippen.“
„Aber gefällt es Ihnen dort?“
„Natürlich. Sonst würde ich ja nicht dort wohnen. Und leben Sie gern da, wo Sie wohnen?“
„Es war für über zwanzig Jahre ein schönes Zuhause, aber mittlerweile denke ich weiter. Marys Kinder sind erwachsen und weggezogen, und sie sind meine einzige Familie bis auf Noah. Ich glaube nicht, dass ich noch lange in diesem Haus und in Seattle
Weitere Kostenlose Bücher