Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
gefallen.“
„Hatte sie einen schönen Tag?“, fragte Franci. „Und hat sie sich benommen?“
„Vorbildlich, und sie hatte viel Spaß. Jetzt schläft sie in ihrem Kindersitz. Ja, sie ist angeschnallt. Ich muss jetzt Schluss machen, man soll ja nicht beim Autofahren telefonieren. Soll ich dich noch mal anrufen, wenn ich sie bei deiner Mutter abgeliefert habe?“
„Ja. Und noch was, Sean. Ist Maureen böse auf mich?“
„Soweit ich das beurteilen kann, ist sie nicht mal mehr böse auf mich“, antwortete er lachend. „Bin ich morgen zum Abendessen willkommen?“
„Ja. Ich muss nur nach meiner Schicht dringend erst mal schlafen. Du könntest dich in der Zeit um Rosie kümmern … und uns etwas zu essen machen?“
„Sehr gerne“, erwiderte er. „Irgendwelche besonderen Wünsche?“
„Ganz egal. Hauptsache, die Mahlzeit ist ausgewogen. Rosie ist im Wachstum.“
„Wie wär’s mit Bœuf Stroganoff, Bandnudeln, Erbsen und Salat? Darin bin ich ein wahrer Meister. Ich kann ja Hühnchen nehmen statt Rind – wegen Rose. Ich glaube, sie mag Hühnchen lieber.“
„Das wäre wunderbar“, meinte Franci erfreut.
„Alles klar. Dazu einen leckeren Weißwein für uns.“
Als sie bei Vivian ankamen, hob Sean die schlafende Rosie aus ihrem Kindersitz. Seine Mutter bat er, die Bücher und Spielsachen zu nehmen.
Auch bei Vivian hatte Rosie ein eigenes Zimmer. Die Wände waren allerdings in Gelb gestrichen. Die Kleine hatte ihre Arme so fest um ihn geschlungen, dass er sie lösen musste. „Wir sind zu Hause, Süße. Komm, Schlafanzug anziehen.“ Sie wand sich in seinen Armen und murmelte etwas, hielt sich aber weiter an ihm fest. „Wenn du mich nicht loslässt, kann ich dir nicht beim Umziehen helfen.“
Mit dem Gesicht an seinem Hals fragte sie: „Bist du immer noch mein Daddy?“
Seans Herz setzte einen Moment aus. Plötzlich wurde er von einer Flut von Emotionen ergriffen, fast bekam er keine Luft mehr. Und er konnte nichts mehr sehen. Schnell drehte er den Kopf und küsste ihre Wange. „Ich werde immer dein Daddy sein, Schätzchen.“
„Du bist ein alberner Daddy“, sagte sie.
„Und du bist eine alberne wildische Rose. Ich bin so froh, dass ich dich habe.“
10. KAPITEL
W ährend Sean Rosie den Schlafanzug anzog, übergab Maureen Vivian die Spielsachen. Die beiden Frauen kannten sich erst seit heute – Sean hatte sie am Morgen einander vorgestellt, als sie Rosie abgeholt hatten. „Ich möchte Ihnen danken“, sagte Maureen. „Rosie ist ein unglaubliches, cleveres, wunderbares Kind, und ich wette, das liegt zum Teil auch daran, dass es eine so fantastische Großmutter hat.“
Vivian legte Maureen eine Hand auf den Arm. „Ich muss mit Ihnen sprechen“, meinte sie leise. „Es ist mir wichtig, Ihnen ein paar Dinge über Rosie zu sagen. Was sie gern mag, was nicht. Ich möchte Ihnen von ihrem Temperament erzählen, von ihrem Gekicher, ihren Mittelohrentzündungen und dass sie Tiere über alles liebt. Und Sie sollen auch wissen, dass ich Franci immer damit in den Ohren gelegen habe, dass sie Sean suchen und ihm seine Tochter nicht vorenthalten darf. Maureen, nur sind uns oft die Hände gebunden, wenn unsere erwachsenen Kinder Beziehungsprobleme haben. Je mehr wir uns einmischen, desto schlimmer machen wir alles. So ist es jedenfalls meistens.“
Maureen lachte und nickte. „Wem sagen Sie das. Ich habe fünf Söhne. Meinen Sie, einer von ihnen erzählt mir etwas über seine Freundinnen? Dabei könnte ich ihnen in vielen Dingen mit Rat und Tat zur Seite stehen, glaube ich. Ich denke mittlerweile, dass der alte Spruch stimmt: Deine Tochter ist dein Leben lang deine Tochter, aber dein Sohn …“
„… ist dein Sohn, so lange bis er eine Ehefrau findet.“ Vivian lächelte. „Wir waren beide Ehefrauen und sind uns wahrscheinlich einig darin, dass das auch gut so ist.“
Wieder lachte Maureen. „Ich würde gern länger hierbleiben und mehr Zeit mit Rosie verbringen. Nicht nur, um sie kennenzulernen, sondern auch umgekehrt. Aber Luke und Shelby haben mich jetzt schon seit einer Woche am Hals, und ich will den beiden nicht länger zur Last fallen. Außerdem braucht Sean Zeit, um die Situation mit Franci und Rosie zu klären. Dabei möchte ich ihm nicht im Weg sein. Unabhängig davon, wie die beiden sich entscheiden. Ich finde es gut, wenn meine Enkelin einen Vater hat. Und ich möchte auch Teil ihres Lebens sein.“
„Das werden Sie auch, machen Sie sich darüber bitte keine Gedanken. Mir
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