Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
kommt gerade eine Idee. Ich bin mir sicher, dass die drei den morgigen Nachmittag und Abend gemeinsam verbringen wollen. Aber vielleicht kann Sean Sie vorher bei mir absetzen. Dann kann ich Ihnen mal die Fotoalben zeigen, wir können zusammen ins Kino gehen und anschließend etwas essen. Danach fahre ich Sie nach Virgin River zurück, damit Franci und Sean auf uns keine Rücksicht nehmen müssen.“
„Meinen Sie das ernst?“, fragte Maureen überrumpelt. „Wirklich?“
„Ich würde mich sehr freuen. Für Sie muss es doch im Moment auch nicht ganz leicht sein.“
„Da sagen Sie was“, stieß Maureen aus. Dann senkte sie ihre Stimme zu einem Flüstern. „Meine neue Schwiegertochter ist ganz sicher schwanger und scheint es selbst noch nicht zu wissen. Sie ist launisch, klagt über Schwindel, fängt bei jeder Gelegenheit an zu heulen – und sie wünscht sich ein Baby. Vivian, ich bin froh, wenn die beiden mal wieder Zeit für sich alleine haben. Damit sie ungestört darüber reden können. Als ich damals frisch schwanger mit Aiden war, hatten wir auch meine Schwiegermutter im Haus, und sie wich uns nicht von der Seite. Ich spielte damals ernsthaft mit dem Gedanken, sie im Schlaf zu erdrosseln!“
Vivian kicherte. „Falls Sie Angst um Ihr Leben haben – ich kann Ihnen auch ein Gästezimmer anbieten.“
„Ich würde ja gern länger bleiben, auch um den beiden unter die Arme zu greifen.“
„Ich weiß. Aber manchmal ist unsere Hilfe unerwünscht.“
„Sie kennen das Dilemma also auch?“
„Ich hatte keine fünf Kinder, aber ich bin seit dreißig Jahren für Franci da. Nehmen Sie doch bitte meine Einladung an, und wir machen uns morgen einen schönen Tag. Und vielleicht können wir ja einen Schlachtplan ausarbeiten. Sie können mich gern jederzeit besuchen und auch hier übernachten. So können Sie viel Zeit mit Rosie verbringen und Ihren beiden Söhnen den nötigen Freiraum lassen. Und ich würde mich über Gesellschaft freuen!“
„Ich möchte Ihnen aber auf keinen Fall zur Last fallen. Und außerdem könnte ich mich ja als Nervensäge entpuppen.“
Vivian lächelte und sah sie zweifelnd an. „Ich habe eine Vollzeitstelle als Arzthelferin in einer Praxis, manchmal mache ich auch Überstunden. Und ich wette, Sie sind eine super Köchin!“
„Wissen Sie, worauf Sie sich da einlassen?“
„Ich habe mit meiner schwangeren Tochter zusammengewohnt und danach mit ihr und ihrem Baby. Glauben Sie wirklich, mit Ihnen wäre es schlimmer?“
Die beiden Frauen lachten und umarmten sich, da kam Sean aus Rosies Zimmer. Er blieb stehen, musterte die beiden und meinte nur: „Oh, oh.“
Nachdem Sean sich am Freitagabend gemeldet hatte, machte es sich Franci in einem Liegesessel im Dienstraum bequem. Die beiden Hubschrauberbesatzungen, die Bereitschaft hatten, waren ebenfalls anwesend – eine zweite Krankenschwester, mehrere Notärzte, zwei Piloten und zwei Copiloten. Insgesamt waren in diesem Notfallzentrum verschiedene Ersthelfer-Teams untergebracht: die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungs- und Notarztwagen. Tagsüber war Franci zu kleineren Einsätzen ausgerückt, notwendige Krankentransporte, aber keine Notfälle. In einem Fall handelte es sich um einen Herzpatienten, der einen Bypass benötigte, im anderen um eine Frau, die mit Zwillingen schwanger war, die aber zu früh kommen wollten.
Franci wollte versuchen, ein bisschen vorzuschlafen, für den Fall, dass es eine hektische Nacht werden würde, da klingelte ihr Handy. Es war T.J. Sie stand auf und verließ das Zimmer, um die anderen nicht beim Fernsehen zu stören. „Hallo“, sagte sie und betrat die kleine Küche gleich nebenan. „Wie geht’s?“
„Ich bin ein bisschen enttäuscht“, verkündete er ihr. „Das Ganze ist jetzt eine Woche her. Ich wollte nur wissen, ob du inzwischen eine Entscheidung getroffen hast und mir etwas mitzuteilen hast.“
Sie schüttelte den Kopf. „Was? Ich komme jetzt gerade nicht ganz mit. Ich habe dich fast täglich auf dem Laufenden gehalten. Wie gesagt, Sean ist noch dabei, Rosie kennenzulernen. Seine Mutter ist inzwischen auch hier und hat Rosie heute zum ersten Mal gesehen. Vor einer Viertelstunde hat er angerufen und mir erzählt, wie toll ihr Tag gewesen ist. Offensichtlich kam Rosie super klar mit ihrer neuen Oma und …“
„Was ist mit ihm?“, unterbrach T.J. sie.
Sie lachte. „Was soll mit ihm sein? Was meinst du damit?“
„Das weißt du sehr wohl. Denk nach, Francine. Räum diesem Typ ein
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