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Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)

Titel: Endlich bei dir in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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sein Vater auch immer getan hatte. Offensichtlich kam so etwas ganz von selbst. „Gut, dann bleiben wir zu Hause und spielen was und dann machst du Mittagsschläfchen“, schlug er einen etwas schärferen Ton an.
    Sie betrachtete ihn lange. Dann sagte sie: „O…kay.“ Aber glücklich klang es nicht.
    Sean hatte nie viel Zeit allein mit Kindern verbracht. Wenn er sich mit Freunden traf, die Kinder hatten, spielte er ein bisschen Ball mit ihnen, warf die Kleinen in die Luft, schnitt mit ihnen Grimassen und kitzelte sie durch. Aber natürlich hatte er noch nie eine solche Verantwortung für ein Kind gehabt wie jetzt für Rosie.
    Es war ihr erster echter Tag zu zweit, und Sean lernte sofort etwas, das ihm bisher nicht bekannt gewesen war. Wenn man als Mann mit einem Kind unterwegs war, schenkten einem die Frauen viel mehr Aufmerksamkeit. Er sah nicht schlecht aus, hatte eine hinreißende kleine Tochter und trug keinen Ehering. Im Shoppingcenter, im Supermarkt, auf dem Spielplatz – überall sprachen ihn Frauen auf sein süßes Kind an und quatschten mit ihm. Oft hieß es: „Oh, ist heute Papa-Tochter-Tag?“ oder „Wenn Sie hier in der Gegend wohnen, können wir uns mit unseren Kindern ja öfter zum Spielen treffen.“ Er war angenehm überrascht.
    Als er seinen Einkauf im Supermarkt bezahlte, sagte die Frau an der Kasse zu ihm: „Ich mache jetzt Kaffeepause. Leisten Sie mir doch Gesellschaft! Vielleicht möchte Ihre Tochter ja ein Eis?“
    „Sehr nett, aber ich muss weiter. Meine Frau wartet auf mich“, lehnte Sean sofort ab.
    „Wer ist deine Frau, Daddy?“, wollte Rosie wissen.
    Wütend feuerte die Kassiererin die Lebensmittel in die Tragetüte und warf ihm böse Blicke zu. Wahrscheinlich konnte er froh sein, dass sie ihm nichts an den Kopf warf! Auf dem Weg zum Wagen sagte er zu Rosie: „Wir müssen uns mal auf eine gemeinsame Strategie einigen, Kleines. Ich weiß nicht, ob du mit solchen Äußerungen die Situation schlimmer oder besser machst.“
    „Daddy? Daddy, ich weiß, dass ich als Baby in Mommys Bauch war und das Babys aus Mommys Bauch kommen. Aber Daddy? Wie kommen Babys
in
Mommys Bauch?“
    Sean blieb unvermittelt stehen. Seine Tochter saß im Kindersitz im Einkaufswagen. Er starrte sie an. Die Zeit stand still. Er versuchte, wie Franci zu reagieren, die diesen ganzen Elternkram so cool abspulte. Aber ihm fiel nichts ein.
    „Daddy?“, fragte Rosie noch einmal.
    Er lächelte sie zuversichtlich an – das hoffte er zumindest – und zwickte sie sanft ins Kinn. „Nach dem Fleisch und den Erbsen heute Abend möchtest du da Schoko- oder Vanilleeis?“
    „Schokolade!“, rief sie.
    „Mit Schlagsahne und Kirschen?“
    „Schlagsahne und Kirschen!“, jubelte sie.
    „Dacht ich mir’s doch. Also kein Hühnchen mit Brokkoli heute Abend, sondern was richtig Tolles! Daddys Bœuf Stroganoff und Eis!“
    „Ja!“, schrie sie.
    Als Rosie später singend in der Badewanne saß, wuschen Sean und Franci gemeinsam ab und sprachen darüber, wie der Tag für Sean gewesen war. „Franci – es war der absolute Schocker. Rosie ist der totale Frauenmagnet.“ Er grinste sie an. „Ich bin offensichtlich eine gute Partie. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Frauen mir heute regelrecht Angebote gemacht haben.“
    „Während du mit meiner
Tochter
unterwegs warst?“, stieß sie empört aus.
    „Nichts Schlüpfriges, keine Sorge. Nein, es ging um eine Einladung zum Kaffee oder eine Verabredung auf dem Spielplatz. Wer hätte das gedacht?“
    „Sehr tröstlich“, murmelte sie.
    „Darf Rosie schon alleine baden?“, erkundigte er sich besorgt.
    Franci lächelte und freute sich, dass er so überfürsorglich war. „Das Badezimmer ist keine zehn Schritte entfernt, und solange wir sie singen hören, ist sie zumindest nicht untergegangen.“
    Dann erzählte Sean ihr von der Frage, die Rosie ihm auf dem Supermarktparkplatz gestellt hatte. Franci lehnte am Küchentresen und bog sich vor Lachen. Doch sie versuchte, nicht allzu laut zu lachen, nicht dass Rosie klitschnass angerannt kam, um nachzusehen, was so komisch war.
    „Ja, sehr lustig“, sagte Sean. „Was hättest du ihr geantwortet?“
    Franci rieb sich die Lachtränen aus den Augen. „Na ja, ich habe ein Buch dazu. Vielleicht sollten wir es uns mal gemeinsam anschauen. Da ich schon nicht wusste, wie ich Rosie erklären sollte, dass es dich gibt, habe ich das Thema bis jetzt einfach aufgeschoben. Aber mittlerweile müssen wir es wohl bald

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