Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
warum er sich gänzlich aus den Verhandlungen herausgehalten habe. „Du hattest die Situation doch unter Kontrolle. Außerdem kennst du mich, ich hätte wirklich nachgegeben. Ellie, langsam solltest du dich damit abfinden, wie klug du bist.“
Sie blieb angespannt, bis sie alle Unterlagen für die Übereignung und Eintragung ins Grundbuch erhalten hatten. Alles in allem hatte der Vorgang nicht einmal eine Woche gedauert, aber Ellie war es vorgekommen wie ein ganzer Monat. Der Vorbesitzer verkaufte ihnen alles, und Noahs Rentenversicherung wurde als Kreditsicherheit akzeptiert. Ihre Hypothekenvereinbarung war der Traum eines jeden Bankers und die Auflassung erfolgte unverzüglich.
Nachdem sie am Freitagmorgen alle Vertragsdokumente unterzeichnet hatten und den Notar verließen, flog Ellie Noah vor Begeisterung in die Arme und warf ihn beinahe um. Er lachte und hielt sie fest. „Wow! Du bist die einzige Frau, die ich kenne, die sich so über eine Bruchbude freut!“
„Noah, dieses Haus wird eines Tages das schönste Haus in Virgin River sein! Das wird zwar seine Zeit dauern und viel Arbeit erfordern, aber das kriegen wir hin. Wart’s nur ab!“
„Und als Nächstes lass uns heiraten! Wir haben alle Papiere zusammen. Doch wir können Trevors biologischen Vater erst dann um sein Einverständnis für die Adoption bitten, wenn wir rechtmäßig verheiratet sind. Was hältst du von Freitagabend in einer Woche?“ Er grinste. „Wir könnten Harry Shipton aus Grace Valley anrufen, ob er die Zeremonie abhalten will.“
„Noah! Was ist denn mit George? Glaubst du nicht, dass er uns gern trauen würde?“
„Ich hoffe, er kann überhaupt so kurzfristig kommen, denn eigentlich soll er mein Trauzeuge sein. Lass es uns durchziehen, Ellie!“
„So schnell?“, fragte sie. „Willst du das wirklich? Das ist doch keine richtige Hochzeit“, sagte sie besorgt. „Du bist der örtliche Pfarrer. Du solltest vielleicht mehr daraus machen.“
„Wir werden eine schöne kleine Feier machen, im Keller unter der Kirche. Wir bitten die Gäste, für das Essen zu sorgen und …“
„Im Keller? Da haben wir nicht mal Tische und Stühle. Die Küche ist vielleicht noch halbwegs geeignet für ein Buffet, allerdings habe ich kein gutes Gefühl dabei, Freiwillige zu rekrutieren, die sich für unsere Hochzeit abplagen müssen. Wir kennen die Leute doch erst seit ein paar Monaten. Ich finde, es gehört sich nicht, sie so auszubeuten. Wenn wir nur zehn Leute einladen, sollen diese zehn nicht auch noch ihr eigenes Essen mitbringen müssen!“
„Dann fragen wir eben Jack. Da finden sowieso die meisten Feste statt.“
„Das ist eine gute Idee“, stimmte sie ihm zu. „Aber wir müssen ihn auch bezahlen.“
„Ich werde mit ihm sprechen. Wenn er einverstanden ist, bin ich es auch“, erwiderte er. „Doch was ist mit dir? Du möchtest sicher lieber mehr Zeit zum Planen und eine größere Feier, oder nicht? Ich weiß, dass du nie eine richtige Hochzeit hattest.“
Und sie hatte auch nie erwartet, dass es jemals eine geben würde. Natürlich träumte jedes Mädchen davon, eines Tages in einem schicken Kleid zum Altar zu schreiten, aber Ellie hatte immer gewusst, dass es für sie ein Traum bleiben würde. Sie war arm und heiratete jetzt einen einfachen Pfarrer. Außer ihren Kindern hatte sie keine Familie. Ihr Leben war schön wie nie – kein Grund, gierig zu werden. „Dich zu heiraten ist das Beste, was ich mir vorstellen kann. Ich bin sehr glücklich. Mehr brauche ich nicht. Welchen Anzug wirst du tragen? Deinen Hochzeits- und Beerdigungsanzug?“
„Ja, und du? Ein langes weißes Kleid?“, fragte er grinsend.
„Nein. Ich schätze, als Jungfrau gehe ich selbst in Virgin River nicht mehr durch. Allerdings ist mir Vanni schon ein paar Schritte voraus. Sie hat das perfekte Kleid für mich. Sie meint, es wird aussehen, als wäre es mein eigenes.“
Er zog einen kleinen Ring aus der Hosentasche. „Würdest du den denn tragen?“
Es war kein riesiger Diamant, doch für Ellie war er groß genug. In ihren wildesten Träumen hätte sie nie damit gerechnet, Schmuck geschenkt zu bekommen. „Ist der echt?“, fragte sie atemlos. Als er nickte, sagte sie: „Können wir uns das denn leisten?“
„Ellie, wir können uns gar nichts leisten!“ Er lachte.
„Noah, hast du den Verstand verloren? Ich brauche doch so was nicht! Lieber hätte ich eine Waschmaschine!“
Er umfasste zärtlich ihr Gesicht. „Ellie, ich liebe dich. Ich möchte,
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