Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Schläfchen. Die Frauen setzten sich an den Esstisch, Art ging noch ein bisschen angeln und die Riordan-Brüder, Walt sowie Paul standen mit Bier und Zigarren auf der Veranda.
Luke brachte das Thema zur Sprache, das alle interessierte. „Und wie geht es jetzt mit euch weiter, Sean?“
„Wir wissen es nicht. Geplant war, dass ich so lange einen Auslandseinsatz schiebe, bis ich einen Platz am ‚Air Command and Staff College‘ bekomme. Aber zwischenzeitlich habe ich mich schon bei der Personalstelle nach einem anderen Job erkundigt, auf den sie mich für zwei Jahre setzen können, bis ich das Kommando über meine eigene Einheit habe. Da gibt es ein paar interessante Möglichkeiten – vom Militärattaché in Belgien bis zum Testpiloten in der südkalifornischen Wüste.“ Er hustete. „Sie haben mir auch viel Zeit im Sandkasten vorgeschlagen.“
„Was meint Franci dazu?“
„Sie sagt, es lohnt erst, darüber zu sprechen, sobald ich ein konkretes Angebot vorliegen habe. Dann werden wir gemeinsam versuchen, eine Lösung zu finden.“ Alle lachten. „Was denn? Ich will zwar mit den beiden zusammen sein, allerdings will ich ganz sicher nicht, dass sie sich dafür von ihrer Mutter trennen und ihr Zuhause und ihren Job aufgeben muss. Das wäre ein bisschen viel verlangt. Vor allem, da ich gar nicht weiß, wohin ich versetzt werde und ob ich überhaupt meine Familie mitnehmen kann. Ich versuche, mir möglichst viele Optionen offen zu halten. Keine Ahnung, was am Ende dabei herauskommt. Fest steht bis jetzt nur, dass ich am ersten Dezember wieder auf den Stützpunkt muss. Mit einem neuen Einsatzort ist jetzt jederzeit zu rechnen.“
„Was wäre dein Traum?“, wollte Luke wissen.
„Das Studium am ACSC und danach zurück auf die Beale Air Force Base, wo ich das Kommando über meine eigene Staffel habe“, antwortete er. „Das hieße, dass ich für eine bestimmte Zeit entweder im Pentagon oder in der Personalstelle lande, um mich für die Beförderung zu qualifizieren. Ich hatte eigentlich vor, den Weg bis ganz nach oben zu gehen – und eines Tages als General in den Ruhestand zu treten.“ Er sah Walt an, der als Drei-Sterne-General das Militär verlassen hatte. „Um ehrlich zu sein, hatte ich auch auf einen oder zwei Sterne spekuliert, Sir. Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich möchte, dass sich dieser Wunsch erfüllt.“
„Und mit Franci läuft es?“, erkundigte sich Aiden.
„Solange unsere Mutter vier Häuser weiter bei ihrer Mutter lebt? Sagen wir mal so: Wir kommen trotzdem gut zurecht. Aber wenn sich noch einer einmischt, ist Schluss.“ Er lachte und schüttelte den Kopf. Sie schwiegen eine Weile, bis Sean das Wort ergriff: „Ich bedaure es sehr, dass ich vor vier Jahren noch nichts von Rosie wusste. Andererseits macht es mir Angst, darüber nachzudenken, wie ich damals wohl reagiert hätte. Mit achtundzwanzig hielt ich mich für unbesiegbar.“
Walt legte ihm einen Arm um die Schultern. „Mein Junge, auf dieser Veranda steht niemand, der nicht irgendetwas anders machen würde, wenn er heute auf sein Leben zurückschaut. Mach einfach jetzt alles richtig bei deiner Familie. Und wenn ich dir irgendwie helfen kann, gib mir nur Bescheid.“
„Wenn ich Ihnen irgendwie einen Gefallen tun kann?“, fragte Sean.
„Ich werde darüber nachdenken, mein Junge. Das Problem ist nur – es hätte was mit der Army zu tun.“
Sean schüttelte den Kopf. „Das ist die Art von Glück, die ich in letzter Zeit habe.“
Als die Männer wieder ins Wohnzimmer traten, wachte Rosie gerade auf. „Daddy? Gehen wir angeln?“, bat sie.
12. KAPITEL
E llie Baldwin war sehr stolz auf sich. Obwohl sie sich zusammen mit Noah mit dem Makler traf, war sie es, die das Gespräch führte. Sie hatte sich das Grundstück genau angesehen und Paul Haggerty um ein Baugutachten gebeten. Paul hatte sich gleich darum gekümmert und ihnen schließlich eine Mappe mit Papieren ausgehändigt, in der alles sorgfältig aufgelistet war. Die Liste führte zu einer Minderung des Kaufpreises um ein Viertel. Das hier gesparte Geld würden sie in die notwendigen Reparaturen investieren müssen, die eigentlich der Besitzer hätte vornehmen müssen, wie sie dem Makler darlegte.
Selbstverständlich wurde ihr Angebot akzeptiert – der Eigentümer wollte den unlukrativen Klotz am Bein endlich loswerden. Sofort wurde alles für die Vertragsunterzeichnung in die Wege geleitet, was Ellie in helle Begeisterung versetzte. Hinterher fragte sie Noah,
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