Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
verliebt. Bei mir war es jedenfalls so. Bei dir auch?“, fragte sie lachend.
„Glaub mir, ich hatte nie eine ältere Professorin von deinem Aussehen“, antwortete T.J.
„Wie süß von dir. Aber du fühlst dich doch sicher trotzdem geschmeichelt von der Aufmerksamkeit, die man dir schenkt, Professor Hottie.“
„Solange sie so harmlos bleibt“, sagte er.
Doch ganz zu Unrecht trug er den Spitznamen nicht. T.J. sah unfassbar gut aus. Sein Lächeln war besonders heiß. Auch Franci hatte sein Lächeln als Erstes angemacht. Das Gekicher und die Gerüchte tat sie schnell als das übliche Geschwätz ab und dachte nicht weiter darüber nach.
Und nachdem in ihr Leben endlich wieder so etwas wie Normalität eingekehrt war, musste ausgerechnet Sean auftauchen. Sein Timing war schon immer ätzend gewesen. Der beste Beweis war ihr dreijähriges Töchterchen.
Plötzlich wurde ihr klar, dass sie vor einem echten Problem stand: Wenn sie an T.J. dachte, fielen ihr mehrere Dinge ein, die sie am Wochenende mit ihm unternehmen konnte – ins Kino oder essen gehen oder vielleicht irgendwo hinfahren zum Tauchen. Aber wenn sie an Sean dachte, kam ihr nur eins in den Sinn – sich die Kleider vom Leib zu reißen.
Als Franci Sean mitteilte, sie könne ihn am Samstag nicht treffen, nannte sie ihm keine Begründung – denn sie war am Abend mit T.J. verabredet. Dabei war sie eigentlich überhaupt nicht in der Stimmung für ein Date. Dass Sean wieder da war, hatte ihre Welt total durcheinandergewirbelt. Ganz sicher würde der Abend mit T.J. nicht wie üblich enden. Sie war viel zu abgelenkt für so etwas und überlegte schon, ihm ganz abzusagen. Bei ihrer Mutter beklagte sie sich, sie habe Kopfschmerzen.
„Dann nimm was“, erwiderte Vivian nur. „Rosie und ich haben für heute Abend eine große Pyjamaparty geplant. Und du gehst aus und amüsierst dich. Entweder du bleibst lange weg oder du feierst deine eigene Pyjamaparty.“ Sie zwinkerte ihr zu.
„Oh, Mutter“, sagte Franci belustigt.
Sie hatte Seans plötzliches Erscheinen ihr gegenüber noch nicht erwähnt, sonst würde ihre Mutter sofort anfangen zu nerven und ihr eine Predigt darüber halten, welche Verpflichtung sie gegenüber dem Kindesvater hatte. Sie würde darauf beharren, dass sie ihm endlich von Rosie erzählte. Aber Franci hatte auch ohne die Einmischung ihrer Mutter genug Sorgen. Also cancelte sie ihre Verabredung nicht – weniger, weil ihr nach einem schönen Abend war, sondern, damit ihre Mutter sich nicht weiter einmischte.
T.J. holte sie pünktlich um achtzehn Uhr ab. Als sie ihm die Tür öffnete, wusste sie augenblicklich wieder, wieso sie sich auf ihn eingelassen hatte. Er sah einfach sensationell gut aus. Kein Wunder, dass die Liste von Damen, die gern mit ihm zum Tauchen oder auf Forschungsreise gehen wollten, lang war. Es war nicht allzu lange her, dass Franci selbst noch Studentin gewesen war. Damals war sie auch in ihren Biologieprofessor verknallt gewesen. Bis auf in ihren Fantasien war zwar nichts gelaufen, doch wenn nur das kleinste Zeichen von ihm gekommen wäre, hätte sie durchaus nicht abgelehnt.
„Ich führe dich heute in ein tolles neues Restaurant in der Nähe des Campus aus“, eröffnete ihr T.J., sobald sie im Auto saßen. „Dort ist man auf Lachsgerichte spezialisiert – kein Wunder. Hier wird ja viel Lachs gefangen. Vor allem die Fettuccine mit Lachs sind ein Hammer.“
„Du weißt doch, dass ich Lachs nicht mag“, erinnerte Franci ihn.
„Du bist die einzige Taucherin und Anglerin, die ich kenne, die keinen Lachs isst“, erwiderte er. „Willst du wirklich nicht mal probieren? Ich bin mir sicher, dass wir auch ein Lachsgericht finden, das dir schmecken wird.“
„Und dafür bestellst du dir etwas, das ich gern esse – damit wir im Notfall tauschen können?“, schlug sie vor.
Er seufzte. „Bestelle ich nicht immer nur das Beste für uns?“
„Nein.“ Sie lachte. „Du bestellst immer zwei Sachen, die
du
gerne isst. Du lässt mich doch nicht mal einen Blick in die Speisekarte werfen!“
„Bekommst du nicht genug zu essen?“, wollte er leicht irritiert wissen.
„Oh, immer! Du lässt dich ja nie lumpen – und die Vorspeisen und Salate, die du auswählst, mag ich ja auch. Und wenn dann das Hauptgericht kommt, bin ich ohnehin schon satt.“
„Das klingt aber ein bisschen undankbar, wenn du mich fragst“, brummelte er.
„Auf keinen Fall!“ Sie lachte erneut. „Du orderst nur immer genug für vier Personen,
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