Endlich bei dir in Virgin River (German Edition)
Wir sind doch wirklich vorsichtig, was unsere Beziehung angeht. Du weißt, dass ich schon mal überprüft wurde und …“
Sie lachte peinlich berührt. „Alles in Ordnung, T.J. Es kam mir nur so in den Sinn. Du bist zurück aus Cabo, wo du eine Woche Spaß hattest und den neugierigen Blicken entgehen konntest. Ich wollte es einfach nur mal wissen.“
„Ich weiß ja, dass es immer wieder Gerüchte gibt. Dagegen hilft nur eins: sie zu ignorieren. Glaub mir, wenn irgendwas dran wäre an den Geschichten über mich, hätte man mich schon längst überführt.“ Er lachte wieder. „Und durch dich wirke ich noch glaubwürdiger. Dass ich eine feste Freundin wie dich habe, eine Frau mit diesem Aussehen und dieser Intelligenz, hat die Gerüchteküche ziemlich zum Erliegen gebracht.“
„Gern geschehen“, sagte sie.
„Die Paranoia über potenzielle Affären meinerseits ließ meine werte Exgattin nächtelang nicht schlafen – und jetzt kommt plötzlich dasselbe von dir. Ich bin nur ein Mann. Aber ich bin trotzdem so clever, es sein zu lassen.“
„Bronson hat eine Studentin geheiratet. Sie war neunzehn, er vierzig“, wandte Franci ein und bezog sich damit auf einen der anderen Professoren.
„Ja, und das hat wirklich Eindruck geschunden, aber keinen guten. Ich kann darauf verzichten, zu einer solchen Legende zu werden.“ Er grinste sie an. „Außerdem bin ich darauf gar nicht aus. Wenn du mich mal auf einer unserer Tauchexpeditionen begleiten würdest, gäbe es nur noch Gerüchte zu hören von den beiden Dozenten, die dauernd das Boot zum Schaukeln brachten.“
„Klingt gut, T.J.“, sagte sie. „Wenn du mich eines Tages mal einlädst, auf eine deiner Forschungsreisen mitzukommen, werde ich dich schockieren und annehmen.“
„Abgemacht!“, jubelte er. „Bei der nächsten spannenden Exkursion kommst du mit. Mit mir und den Studenten.“
„Wohin fahrt ihr denn als Nächstes?“
„Ich plane eine Exkursion nach Kino Bay, Mexiko – ein hübsches kleines Dörfchen, in dem die Menschen von Garnelenzucht leben. Allerdings nehme ich dich lieber zu einem wirklich exotischen Ort mit. Bevor wir nach Kino Bay aufbrechen können, müssen wir auch erst noch eine Studie über Korallen beenden. Das bedeutet fünf Tage auf See.“
Es war ihr gelungen, dass T.J. tatsächlich die ganze Zeit über sich selbst sprach. So konnte Franci zuhören und musste nicht selbst reden. Im Restaurant wurden sie zu ihrem Tisch geleitet, und er suchte den Wein aus. Auch darin war er Experte, dachte sie, aber wenn schon. Kurze Zeit später kamen die Salate und T.J. überlegte immer noch, ob er wirklich die richtige Vorspeisenwahl getroffen hatte. Sie hoffte, er würde seine Meinung nicht noch einmal ändern. Es machte ihr nichts aus, wenn er für sie bestellte. Aber es störte sie, wenn er dem Personal unnötig Umstände machte. Außerdem freute sie sich auf die mit Krebsfleisch gefüllten Pilze – damit und mit dem Salat hatte sie auch genug. Sie mochte Lachs wirklich nicht, und trotzdem hatte T.J. darauf bestanden, für sie Lachs zu bestellen. Auswärts essen war ein echter Sport für ihn. Er überlegte ewig hin und her, und der Bestellvorgang war immer eine komplizierte Angelegenheit. Obwohl sie es recht amüsant fand, nahm er die ganze Sache doch etwas zu ernst.
Während sie aßen, lauschte sie weiteren Details über seine geplante fünftägige Studie über Korallen in Küstengewässern und die verschiedenen geplanten Tauchexkursionen im Winter, die natürlich in wärmere Gefilde führten. Und …
„Francine?“, fragte er plötzlich. „Ms Duncan?“
„Bitte?“ Sie blickte auf. „Tut mir leid, ich war wohl gerade mit den Gedanken woanders.“
„Ich habe gerade gesagt, du würdest mir mit langen Haaren noch besser gefallen“, sagte er verträumt und schaute sie an.
„Im Restaurant für mich das Essen aussuchen lasse ich dir noch durchgehen. Aber meine Frisur ist einzig und allein meine Sache, T.J. Dieser Haarschnitt ist einfach praktisch!“
„Und du würdest dir die Haare auf keinen Fall wachsen lassen? Nicht mal, wenn ich das schön fände?“
Schon wieder hatte sie nicht zugehört. „Bitte?“, meinte sie, als sie bemerkte, dass er eine Antwort von ihr zu erwarten schien. „Entschuldige.“
Er legte seine Gabel hin. „Du bist schon den ganzen Abend etwas seltsam. So … anders.“
„Wirklich? Das tut mir leid.“ Sie seufzte. „Ich hatte vorhin auch schon überlegt, dir abzusagen. Ich habe wahnsinnige
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