Endlich erwachsen
studentischen Krankenversicherung bereits zum Examen angemeldet haben, geht es noch etwas günstiger: Dann profitieren Sie sechs Monate lang von einer Übergangsphase und zahlen einen Beitrag von 92,41 Euro für die Krankenkasse und 18,74 Euro für die Pflegekasse, wenn Sie keine Kinder haben, 16,61 Euro wenn Sie Kinder haben.
Private Versicherung. Als Student haben Sie auch die Möglichkeit, privaten Krankenversicherungsschutz abzuschließen. Wenn Sie bisher über Ihre Eltern bei einem privaten Versicherer waren, können Sie dort also auch als Student bleiben. Finanziell kann das für Sie interessant sein, wenn Ihre Eltern als Beamte Anspruch auf eine Beihilfe ihres Dienstherren haben, sodass sie für sich selbst und auch für Sie nur noch eine Teilabsicherung benötigen und keine private Krankenvollversicherung.
Die Beihilfe gilt dann auch für Sie während Ihres Studiums. Allerdings besteht der Anspruch nur so lange, wie Ihre Eltern auch Anspruch auf Kindergeld haben. Bedeutet: Spätestens mit dem 25. Geburtstag fließt die Beihilfe nicht mehr. Womöglich endet sie auch schon früher, wenn Sie mit Nebenjobs so viel verdienen, dass Ihre Einkünfte und Bezüge zu hoch werden und das Kindergeld wegfällt. Sobald die Beihilfe nicht mehr da ist, wird die private Absicherung in der Regel teurer sein als der gesetzliche Schutz.
Zu Studienbeginn müssen Sie sich überlegen, ob Sie bei der privaten Versicherung bleiben wollen. Wenn das so ist, müssen Sie innerhalb von drei Monaten nach Studienbeginn den Antrag stellen, dass Sie von der gesetzlichen Versicherungspflicht befreit werden.
Aber Achtung: Wenn Sie einmal den Antrag auf Befreiung gestellt haben, sind Sie während Ihres gesamten Studiums an den privaten Versicherungsschutz gebunden. Selbst wenn der Schutz im Laufe der Jahre teurer wird, können Sie nicht in die gesetzliche Krankenversicherung zurück.
Andere Versicherungen
Verschaffen Sie sich außerdem einen Überblick, welchen Versicherungsschutz Sie noch haben und was Sie womöglich zusätzlich benötigen. Teilen Sie zum Beispiel dem Haftpflichtversicherer Ihrer Eltern mit, dass Sie mit dem Studium beginnen, und fragen Sie ihn, wie lange der Schutz der Familienversicherung für Sie gilt.
Jobben/Praktikum
Wenn Sie in der Zeit bis zum Studienbeginn oder während des Studiums jobben wollen, besorgen Sie sich eine Ersatzbescheinigung vom Finanzamt, die die frühere Lohnsteuerkarte ersetzt. Wenn Sie 2010 bereits eine Lohnsteuerkarte bekommen haben, gilt diese auch noch für 2011.
Wenn Sie bis Studienbeginn noch ein freiwilliges Praktikum absolvieren, gelten dafür in der Regel dieselben Regelungen wie für einen Nebenjob auch. Handelt es sich jedoch um ein Pflichtpraktikum, gelten besondere Voraussetzungen hinsichtlich der Sozialversicherung (ausführlich Seite 171 ).
Das Studium finanzieren
Ein Student in Deutschland hat im Schnitt 812 Euro im Monat zur Verfügung. 87 Prozent von den Studierenden werden von ihren Eltern finanziell unterstützt, 65 Prozent jobben neben dem Studium, im Schnitt 13,5 Stunden in der Woche. 32,9 Prozent der Studierenden in den ersten sechs Semestern erhalten BAföG. Diese Ergebnisse brachte 2010 die 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks hervor. Danach nutzen nur 5 Prozent der Befragten einen Kredit zur Studienfinanzierung, und nur 3 Prozent profitieren von einem Stipendium.
Die im Schnitt 812 Euro müssen für alles reichen – angefangen bei der Miete und den Kosten für das Studieren an sich bis hin zu alltäglichen Dingen wie Internet, Nudeln und Zahnpasta. Die meisten Studenten kommen aus mit dem Geld, was ihnen monatlich zur Verfügung steht. Aber nicht alle: Nach den Befragungsergebnissen des Studentenwerks gaben etwa 23 Prozent der Studierenden an, dass sie ihre Ausgaben nicht über ihre regelmäßigen Einnahmen decken können. Damit Sie nicht zu dieser Gruppe gehören, sollten Sie sich wenn möglich von Anfang an ein klares Bild zu Ihren Einnahmen und Ausgaben machen (auch Seite 20 ).
Geld der Eltern
Wichtigste Einnahme für den Großteil der Studierenden ist der monatliche Zuschuss durch die Eltern. Sie sind verpflichtet, für Sie Unterhalt zu leisten, solange Sie Ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen haben (mehr auf Seite 24 ). Im Schnitt zahlen die Eltern den Studierenden 445 Euro im Monat. Allein diese Summe dürfte schwerlich reichen, den gesamten Lebensunterhalt als Student zu bestreiten. Deshalb kombinieren zwei Drittel der Studierenden mehrere
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