Endlich Nichtraucher!
andere davon zu überzeugen, dass sie das Rauchen genießen.
Mit Hunderten von Jugendlichen habe ich stets das gleiche Gespräch geführt:
Ich:
Ihnen ist klar, dass Nikotin eine Droge ist, und der einzige Grund, warum Sie rauchen, ist, dass Sie nicht damit aufhören können.
J:
Quatsch! Ich genieße es. Wenn nicht, würde ich auf hören.
Ich:
Dann hören Sie doch einfach eine Woche lang auf, um mir zu beweisen, dass Sie es können, wenn Sie wollen.
J:
Nicht nötig. Ich genieße es. Wenn ich aufhören wollte, würde ich’s schon tun.
Ich:
Hören Sie einfach eine Woche lang auf, um sich selbst zu beweisen, dass Sie nicht abhängig sind.
J:
Wozu soll das gut sein? Ich genieße es.
Wie gesagt, Raucher neigen dazu, ihre Entzugserscheinungen in Stresssituationen, oder bei Langeweile, oder wenn sie sich konzentrieren oder entspannen wollen, oder wenn mehrere dieser Faktoren zusammentreffen zu lindern. Darauf werde ich in den nächsten paar Kapiteln ausführlicher eingehen.
9 | Stresssituationen
Damit meine ich nicht nur die großen Tragödien des Lebens, sondern auch geringeren Stress, gesellige Anlässe, Anrufe, die Genervtheit einer Mutter, wenn ihre Kinder herumtoben. Nehmen wir einmal das Telefongespräch als Beispiel. Die meisten Menschen empfinden das Telefonieren als leichten Stress, vor allem Geschäftsleute. Die meisten Anrufe kommen nicht von zufriedenen Kunden oder von einem Chef, der Ihnen gratulieren will. Meist gibt es Ärger – etwas geht schief, oder jemand stellt Forderungen. In diesem Moment zündet ein Raucher, der noch keine Zigarette im Mund hat, eine an. Er weiß nicht, warum, aber er weiß, dass ihm das aus irgendeinem Grund zu helfen scheint.
In Wirklichkeit ist folgendes passiert: Ohne dass es ihm bewusst geworden wäre, war er bereits gestresst – nämlich von den Entzugserscheinungen. Wenn er diesen Entzugsstress
beseitigt, verringert sich der Gesamtstress; der Raucher erlebt ein Hoch. In diesem Moment ist das auch wirklich keine Täuschung. Nach dem Anzünden der Zigarette fühlt sich der Raucher besser als vorher. Doch sogar während er diese Zigarette raucht, ist der Raucher angespannter als ein Nichtraucher, denn je stärker er von der Droge abhängig wird, desto weiter zieht sie ihn nach unten, und desto weniger Erleichterung verschafft ihm das Rauchen.
Ich versprach, Ihnen eine Schockbehandlung zu ersparen. Mit dem Beispiel, das ich Ihnen nun geben werde, möchte ich Sie nicht schockieren; ich möchte nur drastisch klarmachen, dass Zigaretten Ihre Nerven zerstören und nicht beruhigen.
Versuchen Sie einmal, sich vorzustellen, dass Sie an einen Punkt kommen, wo Ihnen ein Arzt sagt, er müsse Ihnen die Beine amputieren, wenn Sie nicht aufhören zu rauchen. Setzen Sie sich einfach einen Moment lang hin und malen Sie sich aus, wie ein Leben ohne Beine wäre. Versuchen Sie sich in die geistige Verfassung eines Menschen hineinzuversetzen, der trotz dieser Warnung tatsächlich weiterraucht und dem dann die Beine amputiert werden.
Ich habe oft derartige Geschichten gehört und sie als absurd abgetan. Ich habe mir sogar gewünscht, ein Arzt würde mir so etwas sagen, dann hätte ich nämlich aufgehört. Und doch wartete ich schon täglich auf den Schlaganfall und darauf, nicht nur meine Beine, sondern mein Leben zu verlieren. Ich betrachtete mich dabei nicht als einen Wahnsinnigen, sondern nur als einen starken Raucher.
Solche Geschichten sind nicht absurd. Das ist genau, was diese schreckliche Droge aus einem Menschen macht. Im Lauf der Zeit raubt sie Ihnen systematisch Ihre Energie und Ihren Lebensmut. Und je mehr sie Ihnen an Substanz nimmt, desto stärker leiden Sie an der Einbildung, Zigaretten hätten genau die gegenteilige Wirkung.
Wir haben alle von der Panik gehört, die einen Raucher überfällt, wenn er spätabends unterwegs ist und befürchtet, die Zigaretten könnten ihm ausgehen. Nichtraucher leiden nicht an solchen Gefühlen. Die Zigaretten lösen diese Gefühle aus. Sie untergraben nicht nur Ihre Lebensenergie, sondern sind auch ein starkes Gift, das allmählich Ihre körperliche Gesundheit zerstört. Wenn der Raucher einmal das Stadium erreicht, wo ihn das Nikotin tatsächlich umbringt, ist er davon überzeugt, dass nur die Zigaretten ihm Kraft geben und er ohne sie nicht leben kann.
Machen Sie sich ein für allemal klar, dass Zigaretten Ihre Nerven nicht beruhigen, sondern sie langsam, aber sicher zerstören. Und ein unschätzbarer Gewinn, wenn Sie sich das Rauchen
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