Endlich Nichtraucher!
abgewöhnen, ist die Rückkehr Ihrer Zuversicht und Ihres Selbstvertrauens.
10 | Langeweile
Sollten Sie in diesem Moment rauchen, hatten Sie Ihre Zigarette wahrscheinlich schon vergessen, bis ich Sie daran erinnert habe. Ein weiterer Irrtum über das Rauchen ist, dass Zigaretten gegen Langeweile helfen. Langeweile ist ein geistiger Zustand. Wenn Sie rauchen, dann lauten Ihre Gedanken nicht ständig: »Ich rauche eine Zigarette. Ich rauche eine Zigarette.« Das passiert nur, wenn Sie Zigaretten lange entbehren mussten oder versuchen, das Rauchen einzuschränken, oder bei den ersten paar Zigaretten nach einem gescheiterten Versuch, das Rauchen aufzuhören.
In Wirklichkeit ist die Situation so: Wenn Sie nikotinsüchtig sind und gerade nicht rauchen, dann fehlt etwas. Wenn Sie
etwas haben, was Ihre Gedanken beschäftigt, ohne Sie zu stressen, halten Sie das lange aus, ohne am Nikotinmangel zu leiden. Wenn Sie sich aber langweilen, dann gibt es nichts, was Sie vom Entzugsstress ablenkt, also füttern Sie das Monster. Falls Sie momentan Ihrer Sucht ungehemmt frönen (das heißt, wenn Sie nicht versuchen, das Rauchen aufzuhören oder einzuschränken), wird sogar das Anzünden einer Zigarette unbewusst. Auch Pfeifenraucher und Dreher können ihr Ritual automatisch abspulen. Wenn ein Raucher versucht, sich an die Zigaretten zu erinnern, die er tagsüber geraucht hat, kann er sich nur einen kleinen Teil davon ins Gedächtnis rufen – zum Beispiel die Erste des Tages oder die Verdauungszigarette nach dem Essen.
Indirekt steigern Zigaretten sogar die Langeweile, weil sie Sie apathisch machen, und anstatt aktiv zu werden, neigen Raucher dazu, gelangweilt herumzuhocken und ihre Entzugserscheinungen zu lindern.
11 | Konzentration
Zigaretten fördern keineswegs die Konzentration. Das ist nur eine Täuschung.
Wenn Sie versuchen, sich zu konzentrieren, versuchen Sie automatisch, alles auszuschalten, was Sie ablenkt, zum Beispiel, dass Ihnen zu heiß oder zu kalt ist. Der Raucher leidet bereits: Das kleine Monster verlangt nach Nahrung. Wenn er sich also konzentrieren möchte, denkt er gar nicht weiter nach. Automatisch zündet er sich eine Zigarette an, womit das Verlangen teilweise gestillt ist, macht, was zu machen ist und hat bereits vergessen, dass er raucht.
Zigaretten fördern die Konzentrationsfähigkeit nicht. Sie ruinieren sie eher, denn nach einer Weile melden sich die Entzugserscheinungen wieder. Der Raucher steigert seinen Zigarettenkonsum, das Problem verschärft sich.
Auch aus einem anderen Grund wird das Konzentrationsvermögen beeinträchtigt. Die allmähliche Ablagerung von Giftstoffen in den Arterien und Venen verengt die Blutgefäße, so dass das Gehirn nicht mehr so gut mit Sauerstoff versorgt wird. Machen Sie diesen Prozess rückgängig, wird sich Ihre Konzentrationsfähigkeit und Inspiration stark verbessern.
Genau am Punkt Konzentration scheitern meine Versuche, das Rauchen nach der »Methode Willenskraft« aufzuhören. Mit der Gereiztheit und der schlechten Laune wurde ich fertig, aber wenn ich mich wirklich auf etwas Schwieriges konzentrieren musste, brauchte ich einfach eine Zigarette. Ich kann mich noch gut an meine Panik erinnern, als ich erfuhr, dass ich bei meinem Wirtschaftsprüferexamen nicht rauchen durfte. Ich war damals bereits Kettenraucher und davon überzeugt, ich könnte mich nicht drei Stunden lang ohne Zigarette konzentrieren. Trotzdem habe ich die Prüfungen bestanden und erinnerte mich auch nicht, dabei überhaupt ans Rauchen gedacht zu haben; als es wirklich um die Wurst ging, machte es mir offensichtlich doch nichts aus. Der Verlust an Konzentrationsvermögen, an dem Raucher bei der Entwöhnung leiden, beruht nicht auf dem tatsächlichen Nikotinentzug. Was macht ein Raucher, wenn er geistig blockiert ist? Wenn er noch nicht raucht, zündet er sich eine Zigarette an. Das beseitigt keinerlei geistige Blockaden; was macht er also? Das, was er tun muss: Er schlägt sich weiter mit seinem Problem herum, genau wie ein Nichtraucher. Ein Raucher gibt nie den Zigaretten die Schuld an einer Sache. Ein Raucher hat niemals Raucherhusten, sondern ist nur
ständig erkältet. Sobald er das Rauchen aufhört, wird alles, was in seinem Leben schief geht, der Tatsache in die Schuhe geschoben, dass er nicht mehr raucht. Wenn er also einmal geistig blockiert ist, beißt er sich nicht einfach weiter durch, sondern fängt an zu überlegen: »Wenn ich mir jetzt eine Zigarette anzünden könnte, wäre
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