Endlich Nichtraucher!
Wochen jede Versuchung weg sein. Wenn Sie dagegen sagen: »Wenn ich nur drei Wochen ohne Zigarette überleben kann«, dann werden Sie nach Ablauf der drei Wochen alles für eine Zigarette geben.
33 | Die Entzugsperiode
Bis zu drei Wochen nach Ihrer letzten Zigarette werden Sie möglicherweise mit Entzugserscheinungen zu tun haben. Dabei lassen sich zwei voneinander getrennte Faktoren unterscheiden.
Die Folgen des Nikotinentzugs, dieses Gefühl der Leere und Unsicherheit, wie eine Art Hunger, was Raucher als
drängendes Verlangen empfinden, oder als Bedürfnis, etwas mit ihren Händen zu tun.
Die psychische Wirkung bestimmter Auslöser, was Sie zum Beispiel beim Telefonieren feststellen werden.
Raucher haben deshalb solche Schwierigkeiten mit der »Methode Willenskraft«, weil sie den Unterschied zwischen diesen beiden Faktoren nicht begreifen und nicht differenzieren können; das ist auch der Grund, warum viele Raucher, die es doch geschafft haben, erneut in die Falle gehen.
Obwohl beim Nikotinentzug keine körperlichen Schmerzen auftreten, sollten Sie die Macht der Entzugserscheinungen nicht unterschätzen. Wenn wir einen Tag lang nichts essen, knurrt uns der Magen, aber körperliche Schmerzen erleiden wir nicht. Trotzdem ist der Hunger ein mächtiger Trieb, und wir werden sehr gereizt, wenn wir nichts zu essen bekommen. Ähnlich verhält es sich, wenn unser Körper nach Nikotin verlangt. Der Unterschied ist, dass unser Körper Nahrung braucht, Gift aber nicht, und mit der richtigen inneren Einstellung werden die Entzugssymptome leicht überwunden und verschwinden sehr rasch.
Auch wenn es Rauchern gelingt, mit der »Methode Willenskraft« einige Tage lang ohne Zigaretten durchzustehen, verschwindet das Verlangen nach Nikotin rasch. Was Schwierigkeiten macht, ist der zweite Faktor. Der Raucher hat sich angewöhnt, sein körperliches Verlangen in gewissen Momenten und bei bestimmten Gelegenheiten zu stillen, wobei Gedankenverbindungen entstanden sind (z. B.: »Ich kann keinen Drink ohne Zigaretten genießen«). Vielleicht macht ein zweites Beispiel diesen Mechanismus klarer.
Sie fahren ein paar Jahre lang ein Auto, bei dem der Blinker links vom Lenker angeordnet ist. Bei Ihrem nächsten Wagen ist er rechts. Sie wissen, dass er sich auf der rechten Seite
befindet, doch ein paar Wochen lang schalten Sie immer den Scheibenwischer ein, wenn Sie blinken wollen.
Ähnlich verhält es sich, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören. In den Anfangstagen der Entzugsperiode wird bei bestimmten Gelegenheiten der Auslöser gedrückt. Dann glauben Sie: »Ich will eine Zigarette.« Es ist entscheidend, dass Sie von Anfang an diesen Folgeerscheinungen Ihrer Gehirnwäsche rigoros Widerstand leisten; dann werden die automatischen Mechanismen rasch verschwinden. Bei der »Methode Willenskraft« merzt der Raucher diese Auslösmechanismen nicht aus, sondern verstärkt sie noch, weil er überzeugt ist, er bringe ein Opfer.
Ein häufiger Auslöser ist eine Mahlzeit, insbesondere ein Essen im Restaurant mit Freunden. Der Exraucher fühlt sich bereits elend, weil er seiner Zigaretten beraubt ist. Seine Freunde zünden sich eine an, und das Gefühl, ihm würde etwas versagt, verstärkt sich noch. Jetzt kann er das gute Essen und das fröhliche Beisammensein gar nicht mehr genießen. Weil er das Essen und den geselligen Anlass gedanklich mit einer Zigarette verbindet, leidet er dreifach, und seine Gehirnwäsche vertieft sich noch. Ist er resolut und hält es lange genug aus, wird er sich schließlich in sein Schicksal ergeben und weiter zur Tagesordnung übergehen. Doch die Gehirnwäsche wirkt teilweise weiter, und das Zweitschlimmste am Rauchen ist der Raucher, der aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen dem Rauchen entsagt hat und doch noch mehrere Jahre danach bei bestimmten Gelegenheiten nach einer Zigarette giert. Er grämt sich wegen einer Illusion, die nur in seinem Kopf existiert, und quält sich grundlos selbst.
Sogar bei meiner Methode ist das Reagieren auf Auslöser der häufigste Grund des Scheiterns. Der Exraucher neigt dazu, die Zigarette als eine Art Placebo oder Zuckerpille zu betrachten. Er denkt: »Ich weiß, die Zigarette tut nichts für
mich, aber wenn ich mir einbilde , sie tue etwas für mich, dann wird sie mir bei bestimmten Gelegenheiten eine Hilfe sein.«
Eine Zuckerpille kann, obwohl sie keine chemische Wirkung entfaltet, ein mächtiges psychologisches Hilfsmittel sein, das Symptome tatsächlich beseitigt
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