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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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zusammengekniffenen Augen las er das Etikett. “Der Incredibra. So sehen diese Dinger also aus.”
    “Damit wäre deine Neugier wohl befriedigt.” Wieder wollte Nina das aufreizende Kleidungsstück verschwinden lassen.
    Alex hielt den BH außerhalb ihrer Reichweite. “Erst wenn ich dieses viel versprechende Folterinstrument an einer wirklichen Frau gesehen habe. In Fleisch und Blut. Diese persönlichkeitsbildende Erfahrung fehlt mir noch.” In seinen Augen blitzte etwas Teuflisches auf.
    Er war eine Ratte! In aller Öffentlichkeit wedelte er mit ihrem BH herum!
    “Du willst also, dass ich dir deinem gehemmten Reifeprozess zuliebe meine Unterwäsche vorführe.” Besser, sie dachte gar nicht erst näher darüber nach!
    “Keine Sorge.” Er machte einen erbärmlich schlechten Versuch, ernsthaft und erwachsen auszusehen. “Schließlich bin ich Arzt.”
    “Ich bringe dich zusammen mit Fred ins Tierheim. Ihr seid beide vollkommen unbelehrbar!” Damit entriss sie ihm das provokante Dessous und stieg hocherhobenen Hauptes die Feuerleiter hinauf. Sonst ließ sie sich noch zu einem Striptease direkt hier im Hinterhof überreden!
    Sie musste dringend etwas gegen diese unsägliche sexuelle Anziehung unternehmen! Später, wenn sie ruhiger war, würde ihr bestimmt eine Lösung einfallen. Beispielsweise beim Dinner mit Michael. Da war sie ganz bestimmt ruhiger.
    “Du siehst nie wieder einen Schokokeks, Fred Askew”, erklärte sie ihrem Vierbeiner, der ihr sichtlich unbeeindruckt durchs Fenster folgte. “Niemals!”
    Sechs Stunden später, am – wie Nina inständig hoffte – Ende ihrer Verabredung mit Michael, war sie grenzenlos erleichtert über ihre Entscheidung gegen den Incredibra.
    Hätte sie sich doch auch gegen Michael entschieden!
    Es war nicht so, dass er schrecklich war. Er war einfach nur schrecklich ernst und schrecklich langweilig. Eine äußerst schlechte Kombination.
    Selbst Fred gähnte in einem fort.
    Die beiden standen auf Kriegsfuß, seit Michaels unglücklicher Bemerkung “Was soll denn das darstellen?”. Daraufhin bedachte Fred ihn mit einem Blick, den er sich sonst für fades artgerechtes Hundefutter reserviert hatte. Die Dinge verschlechterten sich im Restaurant. Während des gesamten Dinners hielt Michael einen nicht enden wollenden Vortrag über die Qualitäten seines literarischen Meisterwerkes. Nachdem es ihm anschließend gelungen war, sich in ihr Apartment einzuladen, setzte er dort seinen Monolog fort. Nina huschte umher und versuchte möglichst beschäftigt auszusehen. Sie öffnete für Fred das Fenster, richtete die Papiere auf ihrem Schreibtisch neu aus, gähnte und warf immer wieder bedeutungsvolle Blicke auf ihre Uhr. Nichts durchdrang Michaels stoische Ruhe. Selbst Fred gab auf und amüsierte sich anderswo.
    Das Klopfen an der Tür eine halbe Stunde später kam so willkommen wie eine Begnadigung. “Nur eine Minute”, unterbrach Nina Michael mitten im Satz.
    Draußen stand Alex. In seinem ausgefransten T-Shirt und den abgeschnittenen Jeans sah er unglaublich jung und unglaublich gut aus.
    Von seinem Zeigefinger baumelte der Incredibra.
    “Fred hat den vorbeigebracht.” Er präsentierte den BH wie eine Angeltrophäe. “Ich vermute, er gehört dir?”
    “Ja.” Nina wollte danach greifen.
    “Moment!” Alex verhinderte einen schnellen Rausschmiss, indem er den BH hinter seinem Rücken versteckte. “Woher weiß ich, dass er dir gehört? Zieh ihn an, dann sehen wir, ob er passt. Ich werds überprüfen. Es ist schon okay, schließlich bin ich Arzt …”
    Ihre in den letzten Stunden ohnehin stark strapazierte Geduld schwand zunehmend. “Gib her, oder du brauchst gleich selbst einen Arzt!”
    “Nina?” rief Michael aus dem Wohnzimmer.
    “Du hast Besuch?” Alex’ Augenbrauen schossen hoch.
    “Unglücklicherweise, ja.” Auffordernd streckte Nina die Hand aus. “Bekomme ich jetzt den BH, oder willst du hier Wurzeln schlagen?”
    “Unglücklicherweise?” Alex grinste. “Wirst ihn wohl nicht los, was?”
    “Ich habe alles Mögliche versucht. Wie gewisse andere Personen reagiert er nicht auf zarte Winke.”
    Der Seitenhieb prallte ab. “Lass mich das handhaben.” Völlig ungezwungen schlenderte er ins Wohnzimmer. “Hi, ich bin Alex.” Er streckte die rechte Hand aus. Michaels Blick ruhte auf dem verräterischen Dessous in seiner linken. “Dies?” Alex wedelte mit dem BH vor der Nase seines Widersachers. “Oh, den hat Nina letzte Nacht in meinem Apartment vergessen.

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