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Endlich Single: schon verliebt

Endlich Single: schon verliebt

Titel: Endlich Single: schon verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Nina. Du bist nicht der Typ für flüchtige Affären. Schauen wir den Tatsachen ins Gesicht: es ist nicht leicht für eine Frau deines Alters. Die Zahlen stehen gegen dich.”
    Du selbstgefälliger, arroganter Bastard! “Er ist dreißig.”
    “Wer ist dreißig? Du hast einen dreißigjährigen Liebhaber? Du machst Witze.”
    “Warum?” Natürlich wieder die typisch männliche Doppelmoral! “Du gehst seit unserer Scheidung auch mit jüngeren Frauen aus. Verglichen mit den meisten davon ist Alex praktisch uralt.”
    “Alex.” Sein Selbstvertrauen kehrte zurück.
    “Ja, Alex! Er ist Arzt im East General Hospital.”
    “Das ist der Junge, von dem du mir erzählt hast. Der Mieter unter dir, richtig? Du schläfst mit deinem dreißigjährigen Nachbarn.” Seine Lippen verzogen sich zu einem mokanten Lächeln. “Nicht du, Nina. Du bist eine hübsche Frau, aber dein Alter spricht eindeutig gegen dich. Du weißt, wie die Leute reden würden. Niemals würdest du dich zu etwas derart Beschämendem herablassen.”
    Wenn er so weitermachte, würde sie ihn mit Freuden umbringen, obwohl sie sich eigentlich dafür zu schade war.
    Fred winselte und kratzte an der Fensterscheibe. “Entschuldige mich”, sagte Nina mit übertriebener Würde und ließ ihre geballte Wut an dem klemmenden Fensterriegel aus. Beschämend! Mr. Oberchauvi durfte sich mit Teenagern amüsieren, für sie dagegen wäre ein erotisches Abenteuer mit Alex …
    Ihre Gedanken schweiften ab. Sex mit Alex … Ihre Knie wurden weich. In ihrem Inneren tobte ein Sturm der Gefühle. Nicht unvertraut nach drei Monaten aufwühlend sinnlicher Träume, nie gekannter Lustgefühle, einer derart starken Sehnsucht, die ihr in Alex’ Nähe zunehmend ihre Selbstbeherrschung raubte. Zum ersten Mal erschien eine Affäre möglich. Die gestrige Erfahrung in der Notaufnahme hatte ihre vorgefasste Meinung erheblich erschüttert. Als Arzt war Alex so konzentriert, so kontrolliert, so kompetent. Seine Handgriffe wirkten so sicher. Würde er ihr mit ebenso viel Ruhe die Bluse aufknöpfen, den BH aufhaken … und Brüste enthüllen, die in den letzten Jahren voller geworden waren und weicher. Viel weicher, als Alex es gewohnt war. Alex, der mit zwanzigjährigen Silikon-Schönheiten ausging. Selbst wenn er tatsächlich an ihr interessiert sein sollte, er kannte sie bloß bekleidet. Mit Kleidung konnte man eine Menge kaschieren. Aber nackt …
    “Nina?” rief Guy ungeduldig.’
    Na schön, möglicherweise war Sex mit Alex ein schöner Wunschtraum, doch das wusste Guy ja nicht. Wäre es nicht nett, wenn Alex vorbeischauen und mit ihr flirten würde? Zugegeben, ein kindischer Wunsch, aber trotzdem! Gerade lange genug, um Guys unerträgliche Überheblichkeit ein wenig zu erschüttern.
    Fred winselte erneut. Impulsiv nahm Nina einen Stift vom Tisch und schrieb “Hilfe!” auf sein Halsband. “Geh zu Alex”, flüsterte sie ihm ins Ohr und öffnete das Fenster. “Nicht vergessen – Alex!”
    Da seine verblüffend unkooperative Exfrau nach dem Hechtsprung ihres unsäglichen Wohnungsgenossen am Fenster verharrte, holte Guy sich einen Stuhl und leistete ihr Gesellschaft. Gemeinsam warteten sie auf Freds Rückkehr.
    Zwanzig Minuten später präsentierte Guy einen weiteren logischen Grund für ihre Versöhnung. Nina lief unruhig auf und ab. Wo blieb nur ihr unzuverlässiger Vierbeiner? Wäre Fred Lassie, hätte der arme Timmy im Brunnenschacht inzwischen Moos angesetzt!
    “Wo steckt er nur? So lange ist er seit seinem ersten Tag nicht ausgeblieben.”
    “Könntest du dich bitte eine Minute von diesem verdammten Hinterhof losreißen!” Allmählich näherte sich auch ein wortgewaltiger Jurist seiner Toleranzschwelle. “Ich sage dir, würden wir einen Eheberater aufsuchen …”
    Das Klopfen an der Tür unterbrach ihn mitten im Satz. “Nina? Nina, mach auf! Freds Halsband …”
    Blitzschnell riss Nina die Tür auf und packte Alex. Es fehlte noch, dass Alex sich verplapperte! “Alex! Darling!”
    Zugegeben, in Daffy-Duck-Shorts und einem weißen T-Shirt gab er kein besonders beeindruckendes Bild ab, zumal er beim Anziehen des Hemds vorn und hinten verwechselt hatte. Das Etikett hing wie eine Flagge unter seinem Kinn. “Darling?” fragte er verdutzt.
    “Daffy Duck?”
    “Darling? Was geht hier vor? Freds Halsband …”
    Jetzt halfen nur noch drastische Maßnahmen! “Darling!” Nina warf sich ihm an den Hals und drückte einen tollpatschigen Kuss auf seine geöffneten Lippen.

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