Endlich werd ich dich erobern!
nicht auf Kaution frei."
Sie sah ihn einen Moment leicht irritiert an. "Warum?" fragte sie schließlich und erwartete offenbar umfassende Aufklärung.
Matt Whittaker, der am anderen Ende des Tisches saß, wurde auf sie aufmerksam. "Was ist los?"
"Ja, was ist?" fragte auch Noah. "Du siehst blass aus, Schwesterherz."
Connor sah in die Runde und bemerkte, dass auch Allisons Eltern sowie Quentin und Liz zu ihnen herüberschauten.
Auch gut, dachte er, dann erzähle ich eben die ganze Geschichte und bringe es hinter mich. "Hugh Kendall wurde festgenommen. Ihm werden die Drohbriefe und der Anschlag auf Allison zur Last gelegt."
Liz machte große Augen, während Noah eine Verwünschung ausstieß, der Connor nur zustimmen konnte. Dann redeten plötzlich alle durcheinander.
Nachdem sich der Tumult ein wenig gelegt hatte, verschaffte Allisons Vater sich Gehör. "Wie ist die Polizei ihm auf die Schliche gekommen?"
"Die Polizei hat Kendalls Haus und seinen Wagen durchsucht. Dabei entdeckten sie eine Waffe, zu der die Patronenhülsen passen, die nach der Schießerei auf dem Parkplatz gefunden wurden."
"Man hat eine Durchsuchung vorgenommen?" wunderte Allison sich. "Auf Grund welcher Beweislage?" Zunächst war sie bei der Nachricht über die Festnahme erleichtert gewesen, jetzt mischten sich Zweifel in ihre Freude. "Fährt Kendall etwa einen Wagen in derselben Farbe wie der Schütze?"
"Besitzt Kendall überhaupt einen Waffenschein für diesen Bundesstaat?"
Connor erwiderte kopfschüttelnd: "Die Antwort auf beide Fragen ist Nein. Die Polizei schloss auf Grund der Patronenhülsen auf einen bestimmten Waffentyp, der schon lange nicht mehr produziert wird. Also ließ ich meine Leute ein bisschen in dieser Richtung nachforschen."
"Guter Ansatz", lobte Matt.
"Meine Ermittler haben in Waffengeschäften rings um Boston die Runde gemacht", erklärte Connor weiter. "Ein Ladeninhaber erinnerte sich, dass ein Mann, auf den Kendalls Beschreibung zutraf, vor einiger Zeit in sein Geschäft kam, um Waffen zu verkaufen. Es waren Sammlerstücke, und der Mann wollte wissen, wie viel sie wert sein könnten."
Connor blickte in die Runde und merkte, dass alle Anwesenden ihm gespannt lauschten. "Meine Nachforschungen über Kendall hatten keinen Hinweis ergeben, dass er Waffennarr sein könnte oder Jäger. Also schloss ich, falls Kendall der Mann mit den alten Waffen war, hatte er sie möglicherweise geerbt. Einer meiner Ermittler durchforstete daraufhin die Unterlagen des Nachlassgerichtes von New Hampshire, und da wussten wir, dass wir den Täter hatten."
"Wieso das?" fragte Liz.
"Das Testament von Kendalls Vater liegt bei den Akten", erklärte Connor. "Darin vermacht er seinem Sohn seine Waffensammlung. In der beigefügten Auflistung der Sammlerstücke steht auch der Typ Waffe vom Kaliber 32, die laut Polizei bei der Schießerei vor dem Supermarkt benutzt wurde."
Connor sah Allison an und verschwieg ein entscheidendes Detail. Da Kendall sich der belastenden Waffe nach dem Anschlag nicht entledigt hatte, bestand die große Wahrscheinlichkeit, dass er sie noch einmal benutzen wollte, und dann mit tödlichem Effekt. Allein bei dieser Vorstellung lief Connor ein eiskalter Schauer über den Rücken.
Nachdem er alle Beweise zusammengetragen hatte, war er damit zur Polizei gegangen, die sofort einen Durchsuchungsbeschluss erwirkte. Natürlich war es Aufgabe der Behörden, alles Notwendige gegen Kendall in die Wege zu leiten. Connor musste jedoch zugeben, dass er den Kerl am liebsten verprügelt hätte.
"Was ist mit dem Typ, der vor meinem Haus herumlungerte – damals, an dem Abend, als du zu mir gekommen bist? Du hast mir erzählt, dass er davongerast ist, als du aus deinem Wagen gestiegen bist", sagte Allison. "Glaubst du, das könnte Kendall gewesen sein?"
Connor nickte. "Sehr wahrscheinlich. Wie wir schon vermutet hatten, versuchte er uns auf eine falsche Fährte zu locken, indem er den Anschein erweckte, die Bedrohung ginge von einem gewöhnlichen Verbrecher aus."
"Du spielst auf schlichte Ausdrucksweise in dem Drohbrief an", erwiderte Allison.
"Unter anderem", bestätigte er.
"Wir alle schulden dir unendlichen Dank, Connor", meldete sich Allisons Vater zu Wort. "Du weißt, du bist für uns wie ein Familienmitglied, aber lass es uns wissen, wenn wir die Schuld auf irgendeine Weise abtragen können."
"Du meinst, zusätzlich zu seinem großzügigen Honorar?" fragte Allison spitz.
"Ich habe ihm tatsächlich ein Honorar angeboten",
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