Endlich werd ich dich erobern!
ihrer Anziehung nicht zu erliegen.
Allisons Brüder, ihre Schwägerin und auch ihre Eltern waren nachdenklich geworden und schwiegen eine Weile.
Matt fand als Erster die Sprache wieder. "Connor hat Recht. Wir haben in Ally immer nur die kleine Schwester gesehen, die wir lieben und deshalb behüten müssen. Vermutlich hat uns das den Blick dafür verstellt, wie hart und widerstandsfähig sie wirklich ist."
"Liebes, wir wollten wirklich nur sicher sein, dass dir nichts geschieht", beteuerte Allisons Vater. "Ganz bestimmt wollten wir dich nicht einengen. Aber im Laufe der Zeit sind wir in unserer Sorge vielleicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen."
"Ja", stimmte Ava zu. "Es tut mir Leid, wenn wir uns gelegentlich ungeschickt angestellt haben, Ally. Das alles ist nur geschehen, weil wir dich lieb haben."
"Wenn wir schon mal dabei sind, uns zu entschuldigen, schließe ich mich an", fügte Quentin hinzu.
"Wenn du weiterhin als Staatsanwältin arbeiten möchtest, unterstützen wir dich natürlich", betonte Ava und sah ihren Mann an, der bestätigend nickte. "Natürlich liegt die Entscheidung ganz bei dir. Wir wollten nur sichergehen, dass du es dir sehr gut überlegst und alles bedenkst."
Allison lächelte ihre Mutter an. "Danke, Mom." Sie streifte Connor mit einem Seitenblick, ehe sie hinzufügte: "Und macht euch bitte keine Sorgen mehr. Connor hat mir beigebracht, dass ich mehr Wert auf meine persönliche Sicherheit legen muss."
Hatte sie diese Lehre tatsächlich gezogen? Wenn ja, dann war es eine Genugtuung und zugleich eine Beruhigung für ihn, wenn er aus ihrem Haus – und damit aus ihrem Leben – verschwand.
Nachdem die letzten Gäste gegangen waren, verpackte Allison in der Küche ihrer Eltern die Reste des Essens, das der Partyservice zurückgelassen hatte. Als ihre Schwägerin Liz eintrat, blickte sie auf.
"Hallo", grüßte Liz und nahm ihre Handtasche und den Beutel mit sauberen Windeln vom Küchentresen. "Wir wollen jetzt los, Quentin und ich." Sie sah Allison einen Moment forschend an. "Du siehst elend aus."
"Danke", erwiderte Allison süßsauer lächelnd, als sie den Kühlschrank öffnete und einige Plastikbehälter hineinstellte.
Liz fügte nachdenklich hinzu: "Was bei genauerer Betrachtung ziemlich überraschend ist. Ich meine, Kendall ist gefasst. Du solltest begeistert sein."
Ja, das sollte ich wohl, aber ich bin es nicht, dachte Allison und bedauerte Kendall beinah. Er hatte Unterschlagungen begangen, um sich einen gewissen Lebensstil leisten zu können. Sie, die in den Luxus hineingeboren war, hätte ihm sagen können, dass ein Leben im Reichtum auch ein goldener Käfig sein konnte.
Aber das war nicht ihre Hauptsorge. Ihr Problem hieß Connor. Er hatte geholfen, Kendall zu fassen. Er hatte sie vor ihrer Familie verteidigt, und nun verschwand er einfach aus ihrem Leben. Auch darüber müsste sie begeistert sein. War es nicht ihr erklärtes Ziel gewesen, ihn loszuwerden? Aber Liz hatte Recht, sie fühlte sich elend.
"Und weil du so mitgenommen aussiehst, möchte ich dir einen klugen Rat erteilen, so wie du mir im letzten Jahr."
"Und der wäre?"
"Du hast mir seinerzeit den richtigen Anstoß gegeben und mich gedrängt, Quentin nicht gehen zu lassen. Du hast gesagt, er liebe mich und ich müsse nur ein wenig beharrlicher sein." Lächelnd fügte Liz hinzu: "Damit hast du mir einen großen Gefallen getan, und den möchte ich nun erwidern."
"Danke für deine Mühe, Liz, aber so ungern ich es sage: Mein Problem ist von einer ganz anderen Größenordnung."
"Ist es nicht", widersprach Liz lachend. "Das glaubst du nur, weil du vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr siehst. Du bist heute in genau derselben Situation wie ich vor einem Jahr."
Allison sah ihre Freundin nachdenklich an. Im letzten Jahr hatte Liz ihr nach einigem Drängen gestanden, dass sie dabei war, sich in Quentin zu verlieben.
Liz hat nicht Unrecht, dachte sie, mit dem kleinen Unterschied, dass ich bereits bis über beide Ohren in Connor verliebt bin. Trotzdem hatte sie bei seiner Ankündigung, noch dieses Wochenende aus ihrem Haus auszuziehen, nur stumm genickt.
Offenbar empfand er nicht viel für sie, denn sonst würde er sie doch wohl kaum verlassen, oder?
Andererseits hatte er kein Honorar für seinen Einsatz genommen, und er war ohne vertragliche Verpflichtung bei ihr geblieben, obwohl sie alles versucht hatte, ihn rauszuekeln. Sie wollte glauben, dass das etwas zu bedeuten hatte, mochte sein Verhalten aber
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