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Endstation bei Al Wheeler

Endstation bei Al Wheeler

Titel: Endstation bei Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mit erfreulicher Wucht. »Wirklich?«
    »Natürlich, Al. Ich bin nicht
so blöde. Also kommen wir zur Sache. Ja?«
    »Wer bin ich, daß ich mich mit
einem schönen und willensstarken Mädchen wie Sie streiten sollte ?« sagte ich beglückt. »Okay, Maggie, stehen Sie auf !«
    Die zarten Bogen ihrer Brauen
hoben sich leicht. »Aufstehen? Ich hätte gedacht, Sie zögen vor...«
    »Das kommt später«, erwiderte
ich mit leisem Lachen. »Im Augenblick tun Sie, was man Ihnen sagt. Ja?«
    »Nun...« Sie zuckte leicht die
Schultern. »Sie sind der Mann mit der Dienstmarke .« Sie stellte ihr Glas auf die Lehne der Couch, stand dann behende auf und sah mich an. »Was jetzt?«
    Ich ging auf sie zu, wobei ich
kaum zu atmen wagte, aus Angst, sie könne plötzlich verschwinden und ich würde
aufwachen. »Maggie«, sagte ich leise, »Sie sind schön .«
    »Danke .« In ihren Augen, die den meinen begegneten, lag ein verblüffter Ausdruck. »Aber
wollen Sie mir nicht irgendwelche Fragen stellen ?«
    »Fragen?« Ich lächelte
nachsichtig und schüttelte den Kopf. »Dies ist nicht die richtige Zeit für
Fragen, Süße, nicht, wenn ich meine Zauberkünste demonstriere .«
    »Zauberkünste?« Ihre Stimme
zitterte ein wenig. »Wovon reden Sie eigentlich ?«
    »Sehen Sie zu«, sagte ich
selbstzufrieden.
    Ich streckte die rechte Hand
aus, ergriff die Kordel und riß mit einem scharfen Ruck daran. Es klappte
genau, wie ich vorausgesehen hatte: In der einen Sekunde stand Maggie elegant
für einen abendlichen Ausgang gekleidet da, in der nächsten stand sie ebenso
elegant unbekleidet für eine intime Nacht zu Hause da. Um ihre Knöchel bauschte
sich ein weicher Haufen schwarz-weißer Seide, und alles übrige präsentierte sich als faszinierender Kontrast zwischen einem Minimum an Schwarz
und einem Maximum an cremigem Weiß mit schwach rosigem Hauch. Ein schwarzer
Spitzenbüstenhalter umschloß nur eben den energischen
Schwung ihrer herausfordernden Brüste, und das dazupassende Höschen — fast so kurz wie der schwarze Strumpfhalter darunter — umspannte nur
unzureichend die Rundung ihrer Hüften wie eine Demonstration der Aufhebung der
Schwerkraft. Ihre langen schlanken Beine waren die klassisch geformten Säulen,
welche die atemberaubenden Kurven des Torsos über ihm trugen, und die schwarzen
Nylonstrümpfe, die sie bis zur Mitte der Oberschenkel umhüllten,
vervollständigten das erotische Phantasiegebilde.
    Für etwa drei Sekunden stand
ich da, den gesegneten Augenblick, in dem sich die Wünsche erfüllen, voll
auskostend — und dann schlug mir jemand mit einer Eisenbetonplatte auf den
Mund. Oder empfand ich das nur so? Halb betäubt hörte ich eine wütende Stimme:
»Biest !« und »Wüstling!« und ähnliches Zeug schreien.
Ich war drauf und dran, dies zu bestreiten, aber bevor ich noch Gelegenheit
hierzu hatte, sauste mir erneut die Eisenbetonplatte über den Mund. Ungefähr zu
diesem Zeitpunkt wurde mir klar, daß Vorsicht den besseren Teil der Tapferkeit
darstellte und daß ich gut daran täte, mich außer Reichweite zu bringen, bevor
ich totgeschlagen wurde. Also trat ich drei Schritte zurück, wischte mir das Blut
ab, das an meinem Kinn heruntertropfte und schaffte es, einen Blick auf das
Hyde-Gesicht des weiblichen Jekyll zu werfen, der
mich ohne jeden Grund bösartig angegriffen hatte.
    »Sie — «, sie stotterte vor
Wut, »-Sie dreckiger Barbar! Ich werde Sie lehren, über ein Mädchen
herzufallen, das Sie unter Ausnutzung Ihrer Stellung als Polizeibeamter in Ihre
Wohnung gelockt haben! Sie Vieh! Ich werde dafür sorgen, daß Sie diese
Dienstmarke nie mehr mißbrauchen ! Ich werde...«
    » Stop , stop «, murmelte ich. »Ich weiß, zum Kuckuck, gar
nicht, wovon Sie reden !«
    »Ach nein-. Wirklich nicht?«
Ihr Gesicht verzog sich zu einem ebenso bösartigen wie verächtlichen Lächeln.
»Wollen Sie vielleicht bestreiten, daß Sie mir soeben das Kleid vom Leib
gerissen haben ?«
    Ich wischte mir noch etwas Blut
vom Kinn und leckte mir vorsichtig die gequetschte Lippe. »Nun...« Ich
versuchte, Zeit zu gewinnen. »Ich habe es nicht gerade heruntergerissen. Ich
meine, bei der Kordel reichte doch ein kleiner Ruck aus .«
    »Lustmolch!«
    Ich starrte sie eine Sekunde
lang mit aufgerissenen Augen an. »Aber ist das nicht das, was Sie gewollt
haben, Maggie ?«
    »Was ?« kreischte sie. »Ach, das ist es! Nun wollen Sie so tun, als ob ich eine Art
professionelles Callgirl sei, nicht ?« Sie zog eine
beängstigende Grimasse. »Das

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