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Endstation bei Al Wheeler

Endstation bei Al Wheeler

Titel: Endstation bei Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Verfügung, daß man bereits von einer Mitwirkung des
Publikums bei dem Stück sprechen kann .«
    »Von einer ganzen Reihe
faszinierender Kontraste abgesehen«, sagte ich. »Iris Malone wollte mir kein
Sterbenswort erzählen, aber Wolfe konnte es gar nicht erwarten, mir einen
kurzen Abriß über alle Beteiligten zu verschaffen,
einschließlich seiner selbst. Jerry Shaw stellte eine Art Ein-Mann-Hilfsbüro
für Kriminallieutenants dar — während Jorgans bereits mit seinen Rechtsanwälten herumfuchtelte,
bevor ich noch fast einen Fuß in sein Büro gesetzt hatte .«
    »Und ?« brummte Lavers .
    Ich zuckte die Schultern. »Nun,
wenn Sie alles hübsch säuberlich in einem einzigen wissenschaftlich schlüssigen
Satz zusammengefaßt haben wollen: Ich weiß nicht. Es
tut mir leid, aber ich komme nicht dahinter .«
    »Das ist kein Geheimnis«,
schnaubte er. »Die Malone hat offensichtlich etwas zu verbergen, und das macht
sie nervös. Wenn die Behauptung Shaws, daß Mrs. Carroll achtzig Prozent des Geschäfts erbt, zutrifft, hat er kein Motiv für einen
Mord und könnte offen reden. Jorgans wußte, daß er
vor Zeugen gedroht hatte, Carroll umzubringen und daß er zudem einen triftigen
Grund dazu hatte, so daß sein Geschrei wegen seiner Rechtsanwälte nicht
unbedingt auf Schuldgefühl hinweisen muß, sondern eher darauf, daß er einfach
Angst hat .«
    »Und wie steht es mit dem
Amateurdetektiv - Wolfe ?« fragte ich.
    »Er scheint nach allem der
Interessanteste der ganzen Gruppe zu sein«, sagte der Sheriff langsam. »So wie ich
die Sache ansehe, kann es nur zwei Gründe für seinen krankhaften Drang geben,
die anderen in die Sache hineinzuziehen. Entweder ist er der Mörder oder er
weiß, daß Sie starke Verdachtsmomente gegen ihn finden können; und so kommt er
dem zuvor, indem er von vornherein Ihren Verdacht zerstreut .«
    »Vielleicht.« Ich war nicht
überzeugt. »Hat sich bei Ed Sangers Labortesten irgend etwas herausgestellt ?«
    Lavers schüttelte den Kopf. »Nichts.
Aber es gab auch nicht viel, womit er etwas anfangen konnte. Oder? Keine
Mordwaffe, keine Anzeichen eines Kampfes.«
    »Niemand hat den Schuß gehört«,
sagte ich. »Ein Schalldämpfer ist weder einfach anzufertigen noch aufzutreiben,
und man würde ihn eher bei einem professionellen Killer erwarten, aber nicht
bei einem Amateur. Finden Sie nicht ?«
    »Was beweist das also ?«
    »Nichts.« Ich zündete mir als
Gegengift gegen seine übelriechende Zigarre eine Zigarette an. »Hat Mrs. Carroll die Leiche heute vormittag identifiziert ?«
    »Klar«, sagte er. » Polnik brachte sie ins Leichenschauhaus, und Tallen begleitete sie. Wobei mir einfällt, Wheeler«, er
starrte mich bösartig an, »ich finde es an der Zeit, daß Sie mit Ihren
egozentrischen Ein-Mann-Ermittlungen aufhören und einige von den Hilfskräften
hier in Anspruch nehmen! Polnik hat den ganzen Nachmittag
hier im Büro herumgesessen und seine friedliebenden Daumen gedreht .«
    »Sie haben recht, Sheriff«,
sagte ich sachlich.
    »Ich habe — was ?« Erblickte mich besorgt und mit blinzelnden Augen an. »Was
ist los? Sind Sie krank? Ich meine, weil Sie mir auf diese Weise zustimmen ?«
    »Es fehlen nur noch vier Tage
bis Weihnachten, und die Liebe zu meinen Mitmenschen wächst mit jedem Tag«,
sagte ich. »Und Sie haben recht , ich habe Polnik vernachlässigt. Wollen Sie ihn nicht gleich morgen
früh Nachforschungen über Wolfe anstellen lassen ?«
    »Natürlich.« Er blickte mich
mißtrauisch an. »Diese plötzliche Liebenswürdigkeit und Erleuchtung beunruhigt
mich, Wheeler. Wenn Sie nicht krank sind, führen Sie irgendwas im Schild .«
    »Sie haben mir gezeigt, wie man
aus dieser Einrichtung zur Gesetzeshütung eine optimale Leistung herausholen
kann«, sagte ich vorwurfsvoll. »Und nun, nachdem ich ein Maximum an Mitarbeit
biete, ist das alles, was ich an Dank ernte ?«
    Er rammte die Zigarre wieder
zwischen die Zähne und starrte mich bekümmert an. »Miss Jackson ist bereits
nach Hause gegangen«, murmelte er mehr zu sich selber als zu sonst jemandem.
»Also kann er nicht in der Hoffnung, sich an meine Sekretärin anzuwanzen,
nachdem ich das Büro verlassen habe, hier herumalbern .« Er paffte ein paar Sekunden lang an seiner Zigarre und kam dann zu einem
Entschluß. »Okay! Ich sitze nun also einem bekehrten Lieutenant gegenüber,
nicht? Ich werde als erstes morgen vormittag Polnik auf Wolfe ansetzen .« Dann
kam ihm plötzlich ein Gedanke. »Was haben Sie übrigens morgen früh

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