Endstation für neun
zu können, nur weil sie zufällig bessergestellt sind als andere. Menschen dieser Art gibt es in Hülle und Fülle, und die meisten von ihnen sind nicht so dumm, dass sie portugiesische Nutten erwürgen. Und deshalb kommen wir nie an sie heran. Wir bekommen nur ihre Opfer zu Gesicht. Das hier ist eine Ausnahme.«
»Jau«, erwiderte Rönn. »Da könntest du recht haben.« Sie verließen den Raum. Vor einer Tür einige Meter den Gang hinunter standen breitbeinig und mit verschränkten Armen zwei uniformierte Polizisten.
»Sieh an, ihr seid's«, sagte Gunvald Larsson mürrisch. »Ach, stimmt ja, das Krankenhaus liegt in Solna.«
»Sie haben ihn also zu guter Letzt doch noch gefasst«, sagte Kvant.
»Ja«, sagte Kristiansson.
»Wir nicht«, entgegnete Gunvald Larsson. »Das hat Stenström im Grunde selbst erledigt.« Eine Stunde später saßen Martin Beck und Kollberg zusammen und tranken in einem der Büros in der Kungsholmsgatan Kaffee.
»Eigentlich hat Stenström den Fall Teresa gelöst«, meinte Martin Beck.
»Ja«, sagte Kollberg. »Aber er hat sich trotzdem dämlich angestellt. Auf die Art allein zu arbeiten. Und nichts, aber auch gar nichts Schriftliches zu hinterlassen. Schon komisch, dass der Junge nie erwachsen geworden ist.« Das Telefon klingelte. Martin Beck ging an den Apparat. »Hallo. Hier ist Mänsson.«
»Wo steckst du?«
»Ich bin jetzt in Västberga. Ich habe die Seite gefunden.«
»Wo?«
»Auf Stenströms Schreibtisch. Unter der Schreibunterlage.« Martin Beck sagte nichts.
»Mir ist, als hättest du gesagt, dass ihr hier schon alles abgesucht hattet«, sagte Mänsson vorwurfsvoll. »Und…«
»Ja?«
»Er hat sich mit Bleistift ein paar Notizen darauf gemacht. Ganz oben rechts steht: Muss zurück in die Akten zum Fall Teresa. Und ganz unten auf der Seite hat er einen Namen notiert. Björn Forsberg. Gefolgt von einem Fragezeichen. Sagt uns das was?«
Martin Beck antwortete nicht. Er blieb einfach mit dem Hörer in der Hand sitzen. Dann fing er an zu lachen. »Sehr schön«, sagte Kollberg und suchte in seiner Hosentasche. »Der lachende Polizist. Hier hast du ein bisschen Kleingeld.«
Buch
In Stockholm ist ein Bus kurz vor der Endstation gegen einen Zaun geprallt. Doch der Busfahrer und seine acht Insassen waren schon vorher tot. Ihre Körper sind durch die Schüsse eines Maschinengewehrs bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Nur bei einem Opfer kann die Identität sofort geklärt werden: Es ist der junge Kriminalbeamte Åke Stenström. War Stenström der Lösung eines alten, längst zu den Akten gelegten Falls zu nahe gekommen? Und wenn ja, um welchen Fall handelt es sich?
Autoren
Maj Sjöwall , 1935 in Stockholm geboren, studierte Graphik und Journalismus und arbeitete für verschiedene Zeitschriften. Sie lebt heute als Übersetzerin in Stockholm.
Per Wahlöö , 1926 im schwedischen Lund geboren, machte nach dem Studium der Geschichte als Journalist Karriere. In den fünfziger Jahren ging er nach Spanien und wurde 1956 vom Franco-Regime ausgewiesen. Nach verschiedenen Reisen um die halbe Welt ließ er sich wieder in Schweden nieder und arbeitete dort als Schriftsteller. Per Wahlöö starb 1975 in seiner Heimatstadt.
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