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Endstation Mord Kommissar Morry

Endstation Mord Kommissar Morry

Titel: Endstation Mord Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Angelegenheit?"
    „Ganz recht."
    „Einen Augenblick bitte ..."
    Der Summer ertönte und Frank öffnete das Portal. Während er sich dem Haus näherte, mußte er die Augen leicht verkneifen, weil ihn die Sonne, die sich grell auf den weißen Wänden fing, blendete. Als er die Haustür erreichte, wurde sie lautlos geöffnet. In ihrem Rahmen stand ein etwa fünfzigjähriger Butler in dunklen Hosen und gestreifter Jacke.
    „Bitte, Sir..."
    Er führte Frank in den großen Salon und bat ihn, Platz zu nehmen. Frank ließ sich auf
    einem der Stühle nieder. Sein Herz schlug rascher, als er daran dachte, daß ihn nur wenige Sekunden oder Minuten von dem Wiedersehen mit der schönen Carol trennten. Aber wie sollte er auftreten, und was sollte er sagen, wenn durch einen dummen Zufall plötzlich der Mann herein kam? Ich werde mich einfach als der Vertreter einer Lebensversicherung ausgeben, entschied er. Das ist das beste.
    Er erhob sich, als die Tür aufging. Er war verblüfft, eine rund vierzigjährige schlanke Dame in einem silbergrauen Seidenkleid eintreten zu sehen. Frank bemerkte sofort, daß es sich um keine Angestellte handelte. In Auftreten und Kleidung verriet sie die Zugehörigkeit zur gehobenen Gesellschaftsschicht. Mit raschen Schritten kam sie auf ihn zu und fragte: „Äh ... Mr. Baker?"
    „Sehr wohl, gnädige Frau."
    Sie lächelte unpersönlich. „Ich kann mich wirklich nicht erinnern, schon einmal das Vergnügen gehabt zu haben... John sagte mir, es sei privat?"
    Frank räusperte sich, weil er ein unangenehmes Kratzen im Hals verspürte. „Hier muß ein Irrtum vorliegen, gnädige Frau. Ich bin gekommen, um mit der Hausmieterin zu sprechen...“
    „Das bin ich!"
    „Sie?" staunte Frank und schaute sich in dem Zimmer um. Nein, er hatte sich nicht geirrt. Seit der letzten Nacht hatte sich nicht das geringste geändert. Unter den Flaschen an der Hausbar erkannte er sogar den Whiskyflakon, den er zusammen mit Carol bis auf einen winzigen Rest geleert hatte.
    „Was ist daran so erstaunlich?" fragte die Frau.
    „Ich . .. ich." Er geriet ins Stottern und wußte im Moment nicht, wie es weitergehen sollte. Er verstand das alles nicht. Es ergab nicht den geringsten Sinn.
    „Wohnt Carol denn nicht mehr hier?" fragte er schließlich.
    „Carol. . . welche Carol?"
    „Carol Leeds!"
    Sie blickte ihn zweifelnd an, als sei sie nicht ganz sicher, ob er seine fünf Sinne beisammen habe. „Wer ist das? Ich höre den Namen zum erstenmal!"
    Wenn Carol sich mit mir einen dummen Witz erlaubt hat, kann ich ebensogut die Wahrheit sagen, dachte er.
    „Ich war ...", er rechnete nach, „... vor acht Stunden in diesem Haus und in diesem Zimmer ... da drüben an der Bar, um genau zu sein. Und zwar in Begleitung einer jungen Dame, die sich Carol Leeds nannte und mir sagte, daß sie das Haus gemietet habe. Wir tranken ein paar Whisky miteinander und führten eine ziemlich verrückte Unterhaltung ..."
    „Sie waren mit einem Mädchen in diesem Raum?" wiederholte die Frau ungläubig. Ihre dunklen Augen drückten das Erstaunen aus, das sie empfand. „Ja, wie sind Sie denn hereingekommen, um Himmels willen?"
    „Die junge Dame war im Besitz der Schlüssel", erinnerte sich Frank.
    Die Frau führte ihn zu der Sitzgruppe in der Nähe des zum Garten weisenden Erkers, „Bitte nehmen Sie doch Platz ... Ihre Ausführungen sind in der Tat höchst interessant... um nicht zu sagen: erschreckend interessant!"
    Nachdem sie sich gesetzt hatten, bemerkte Frank: „Ich kann Ihren Blicken entnehmen, daß Sie mir nicht recht trauen. Anscheinend halten Sie mich für einen Mann, der mit einem besonderen Trick, mit einem neuen Bluff, etwas zu erreichen versucht. Aber ich schwöre Ihnen, daß das nicht der Fall ist..."
    Die Frau fuhr sich ordnend mit den Fingern durch das Haar. „Ich bin heute morgen von einer Reise zurückgekommen", erklärte sie. „Ich war in Florida. Mein Butler begleitete mich. Es ist also durchaus möglich, daß man sich mit Ihnen in meiner Abwesenheit einen dummen Scherz erlaubt hat. Aber ich verstehe nicht, wer das gewesen sein könnte. Niemand besitzt einen Schlüssel..."
    „Darf ich Ihnen die junge Dame kurz beschreiben?" fragte Frank. „Wenn Sie über die Reise Bescheid wußte, muß sie doch zu Ihrem engeren Bekanntenkreis zählen!" Er begann mit einer präzisen Schilderung von Carols Aussehen. Die Frau hörte aufmerksam zu. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich bin ganz sicher, daß ich das Mädchen nicht kenne. Wie

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