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Endstation Mord Kommissar Morry

Endstation Mord Kommissar Morry

Titel: Endstation Mord Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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diesmal war er wirklich wütend. „Bei Ihnen im Oberstübchen scheint einiges in Unordnung geraten zu sein!"
    „Halten Sie den Mund!" entgegnete der Fremde schroff. „So können Sie mit mir nicht sprechen!"  
    „Wer sind Sie eigentlich?" fuhr Frank ungerührt fort. „Und wie kommen Sie dazu, so ohne weiteres hier einzudringen? Sind Sie mit dem Mädchen in irgendeiner Weile liiert... oder gar verheiratet?"
    „Das geht Sie einen feuchten Schmutz an! Ich hoffe, Sie haben mich verstanden. Ich dresche kein leeres Stroh. Hände weg von der Kleinen ... oder es knallt!"
    Mit diesen Worten zog sich der Fremde zur Tür zurück. Er öffnete sie und nahm den Schlüssel heraus, um ihn von außen ins Schloß zu schieben.
    „Machen Sie keine Witze!" sagte Frank, der die Absicht des Fremden erkannte. „Meine Wirtin ist verreist. Wenn Sie die Tür abschließen, bin ich gezwungen, sie einzutreten!"
    Der Mann grinste. „Das ist eine gute Übung, um die Muskeln geschmeidig zu halten."
    „Ich rufe die Polizei!"
    „Immerzu", meinte der Mann spöttisch. „Ehe die hier ist, bin ich längst über alle Berge."
    Er schloß die Tür von außen und Frank hörte, wie er den Schlüssel herumdrehte.
    „Wir sprechen uns noch!" rief Frank wütend.
    „Sehnen Sie sich lieber nicht danach!" antwortete der Fremde aus dem Flur. Dann klappte die Wohnungstür. Frank verlöschte das Licht und öffnete das Fenster, um hinauszublicken. Eine halbe Minute später trat der Fremde ins Freie. Er blieb stehen und zündete sich in Ruhe eine Zigarette an. Dann ging er mit raschen Schritten die Straße hinab. Frank schloß das Fenster. Ich hätte die Polizei anrufen sollen, schoß es ihm flüchtig durch den Kopf. Aber was hätte das für einen Sinn gehabt? Er hätte den Beamten nicht die ganze Wahrheit sagen können. Nein, es war besser, er sprach zuerst mit Carol. Vielleicht wußte sie, wer dieser Kerl war, und was sich hinter seinem Auftrag verbarg. Frank wurde plötzlich bewußt, daß er das Mädchen unter Umständen gar nicht telefonisch erreichen konnte. Immerhin, er wußte ihren Namen. Er schlug das Telefonbuch auf und entdeckte den Namen Carol Leeds insgesamt
    siebenmal. Aber keine dieser Damen wohnte in der Villmore Street 27, dem Haus, das er vor knapp einer Stunde so erregt verlassen hatte. Ich muß noch einmal hinfahren, überlegte er. Es hat keinen Zweck, wenn ich damit bis morgen warte. Aber dann fühlte er sich plötzlich zu schlapp und zu müde, um noch etwas zu unternehmen. Er zog sich aus. Als er in das Badezimmer gehen wollte, fiel ihm ein, daß die Tür verschlossen war. Er bog eine starke Büroklammer zurecht und schaffte es nach einiger Zeit, den Schlüssel aus dem Schloß zu stoßen und die Tür zu öffnen. Nach dem Duschen legte er sich ins Bett und schlief überraschend schnell ein. Als er am nächsten Morgen erwachte, schien draußen die Sonne. Das Zimmer selbst lag wie immer in einem ungewissen Dämmerlicht, da es zur Nordseite wies. Er brauchte einige Zeit, um sich an die merkwürdigen Vorfälle der Nacht zu erinnern. Ich muß sofort zu Carol, sagte er sich. Die Sache duldet keinen Aufschub. Er zog sich an, rasierte sich sorgfältig und verbrachte überhaupt viel mehr Zeit im Badezimmer, als es sonst seiner Gewohnheit entsprach. Dann frühstückte er in dem Schnellrestaurant, das einen Straßenblock entfernt lag. Danach nahm er sich ein Taxi und ließ sich zur Villmore Street 27 bringen. Dort stieg er aus, entlohnte den Fahrer und trat an das Gartenportal, um zu klingeln. Ihm war dabei nicht ganz geheuer, denn er wollte keinen Fehler begehen. War es Carol überhaupt recht, wenn er plötzlich am hellichten Tag hier aufkreuzte? Wo befand sich ihr Mann? Und was würde die Dienerschaft zu seinem Erscheinen sagen?Immerhin wußte er, daß er sich seit der letzten Nacht in seinem Äußeren sehr zu seinem Vorteil verändert hatte. Er trug ein frisches Hemd und seinen besten Anzug. So, wie er jetzt aussah, konnte er sich selbst in dieser exklusiven Gegend durchaus blicken lassen und auch einer kritischen Musterung ruhig standhalten. Im Lautsprecher der Sprechanlage knackte es; dann erkundigte sich eine trockene, männliche Stimme: „Sie wünschen, Sir?"  
    Man hatte ihn also schon vom Hause aus beobachtet. Er räusperte sich und fragte: „Ist die gnädige Frau zu sprechen?"
    Nach einer kurzen Pause erkundigte sich die Stimme: „Wie ist Ihr werter Name, bitte?"
    „Baker. Frank Baker."
    „Handelt es sich um eine private

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