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Endstation Mord Kommissar Morry

Endstation Mord Kommissar Morry

Titel: Endstation Mord Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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verbrecherischen Wünschen?
    Ich sollte froh sein, daß sich alles auf diese Weise auflöst, sagte er sich. Keine Carol Leeds, kein Mord. Es ist gut so. Verdammt gut sogar. Aber er fand an diesem Gedanken keinen Trost. Er war davon überzeugt, daß die Geschichte noch lange nicht zu Ende war. Dafür sprach schon der seltsame nächtliche Besucher, der Mann, der ihm für den Fall, daß er nochmals mit Carol Zusammentreffen sollte, den Tod angedroht hatte. Hinter ihm wurde die Lokaltür geöffnet. Er schaute sich nicht um, obwohl er bemerkte, daß der Wirt seine Putzarbeit unterbrach und fasziniert zum Eingang starrte. Das Klicken hoher Absätze wurde laut. Neben ihm kamen sie zum Stehen. Frank wandte den Kopf zur Seite. Er zuckte zusammen und merkte, daß sein Herz einen jähen Sprung machte. Carol war gekommen. Sie stand neben ihm. Sie war schön. Sie war wirklich... und sie war gefährlich. Er wußte jetzt, daß sie lügen konnte. „Hallo", sagte sie.
    Diese Stimme! Sie verzauberte ihn erneut.
    „Hallo", erwiderte er lächelnd, ohne den Blick von ihr zu wenden. Sie trug ein raffiniert einfach geschnittenes Kostüm. . . eines von den Dingern, die man in manchen exklusiven Modesalons auf der 5th Avenue bewundern konnte. Sie sah aus, als wäre sie geradewegs vom Titelblatt des ,Vogue' Magazins in das Leben eingestiegen. Der Wirt kam heran. „Äh ... gnädiges Fräulein ... was darf ich für Sie tun?" Er war von einer Höflichkeit, die Frank noch nie zuvor an ihm bemerkt hatte.
    Carol lächelte. „Bringen Sie mir einen Kaffee, bitte", sagte sie und setzte sich neben Frank.
    „Sehr wohl... wird sofort erledigt!"
    Frank starrte Carol noch immer an. Fast schmerzhaft war er sich ihrer Schönheit bewußt, ihrer Nähe, und zugleich ihrer Unerreichbarkeit.
    Sie wies mit dem Kopf auf sein Whiskyglas und sagte: „Sie beginnen schon früh!"
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Es war halb zwölf. „Ich hab's nötig", erklärte er.
    „Das reden Sie sich ein!"
    Er nahm einen Schluck, aus dem Glas und setzte es bedächtig auf den Tisch zurück. „Sie haben mich gesucht?"
    „Ich habe vermutet, daß Sie hier sind. Mein Spürsinn hat mich nicht getrogen."
    „Sie sind verdammt tüchtig!" spottete er. „Aber nicht tüchtig genug, um mich ju bluffen!"
    „Wie meinen Sie das?"
    „Sie haben mich in der vergangenen Nacht zum Narren gehalten. Ich nehme es Ihnen nicht übel. Schließlich war es ein gut bezahlter Scherz."
    „Ist das Ihr Ernst?" fragte sie. Zwischen ihren Augen bildete sich eine steile Falte.
    „Ich hatte einen Besucher", sagte er. „Er erschien gegen drei Uhr bei mir und fuchtelte mit einer Pistole unter meiner Nase herum. Auch ohne die Kanone wäre er mir nicht besonders sympathisch gewesen. Ein großer, mürrischer Kerl mit einem Zinken von Nase und braun gegerbter Haut. Er warnte mich davor, nochmals mit Ihnen in Verbindung zu treten. Falls ich es dennoch versuchen sollte, will er mich von der Bühne des Lebens abtreten lassen ... so ähnlich lauteten seine Worte."
    „Machen Sie Witze?"
    „Ich wünschte, ich könnt's. Aber es ist die Wahrheit."
    „Beschreiben Sie ihn mir genauer!"
    Da er sah, wie erregt sie war, tat er ihr den Gefallen.
    „Es muß ein Detektiv sein, den mein Mann engagiert hat", sagte sie nach geraumer Zeit. „Ich verstehe es nicht!"
    „Sie kennen den Kerl nicht?"
    „Nein, bestimmt nicht. Ich schwöre es Ihnen! Hat er Ihnen nur gedroht? Oder wollte er noch etwas anderes?”
    „Er wollte hören, worüber Sie sich mit mir unterhalten haben. Es gibt keinen Zweifel, daß er zuerst dem Cadillac und dann dem Taxi gefolgt ist, das mich nach Hause brachte."
    „Was haben Sie auf seine Fragen geantwortet?" erkundigte sich Carol.
    „Nichts Konkretes. Ich habe ihm erklärt, daß mir nicht klar geworden wäre, warum Sie mich eingeladen hätten."
    Carol nagte nervös an ihrer Unterlippe herum. „Mit dieser Entwicklung habe ich nicht gerechnet", sagte sie. „Wenn sich mein Mann dahinter verbirgt, droht Gefahr!"
    „Für mich?"
    Sie schenkte ihm einen kurzen Blick. „Eher für mich", erklärte sie.
    „Er ist eifersüchtig?"
    „Er gehört nicht zu den Leuten, die sich gestatten, irgendein Gefühl zu zeigen. Aber ich weiß, daß er mit niemand teilen kann... mit keinem Menschen."
    „Na, da ist's wohl besser, ich verschwinde und suche mir in irgendeinem anderen Stadtviertel eine Bleibe. Ich habe keine Lust, mich in diese Geschichte hineinziehen zu lassen. Vor allem bin ich nicht scharf darauf,

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