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Endstation Venedig

Endstation Venedig

Titel: Endstation Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaya
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Gamberetto herausfinden kannst, und ich rede bei mir mit ein paar Leuten.
    Soll ich dich anrufen?
    Aber nicht vom Stützpunkt aus.
    Brunetti kritzelte seine Pri-
    vatnummer auf ein Stück Papier und gab es dem anderen.
    Das ist
    meine private Nummer. Du kannst mich morgens früh oder abends erreichen. Am besten rufst du vielleicht von einer Telefonzelle aus an.
    Ja , sagte Ambrogiani in ernstem Ton, als ob dieser kleine Hinweis ihm plötzlich die Größenordnung dessen klargemacht hätte, womit sie es hier zu tun hatten.
    Brunetti stieg aus, ging um den Wagen herum und beugte sich zum offenen Fenster hinunter.
    Danke, Giancarlo.
    Sie schüttelten sich durchs Fenster die Hand, ohne noch etwas zu sagen, und Brunetti ging über die Straße zum Bahnhof, während Ambrogiani davonfuhr.

    Als er zu Hause ankam, taten ihm die Füße weh von den neuen Schuhen, die Ambrogiani in einer Raststätte an der Autostrada für ihn gekauft hatte. Hundertsechzigtausend Lire, und sie drückten! Sobald er in der Wohnung war, streifte er sie ab und ging zum Bad, wobei er unterwegs alle seine Kleidungsstücke hinter sich fallen ließ. Dann stand er lange unter der Dusche, seifte seinen Körper mehrmals ein, bearbeitete seine Füße, besonders zwischen den Zehen, mit dem Waschlappen, spülte sie und seifte sie immer wieder neu ein. Endlich trocknete er sich ab und setzte sich auf den Ba-dewannenrand, um seine Füße genau zu inspizieren. Obwohl sie rot waren vom heißen Wasser und der Rubbelei, sah er keine Anzeichen eines Ausschlags oder einer Verbrennung. Sie fühlten sich einfach an wie Füße, wobei er nicht so genau wußte, wie Füße sich anzufühlen hatten.
    Er wickelte ein zweites Handtuch um sich und ging zum Schlafzimmer. Auf dem Weg hörte er Paola aus der Küche rufen: Unsere
    serva, hat übrigens heute Ausgang, Guido.
    Ihre Stimme übertönte
    das Einlaufen des Wassers in die Waschmaschine.
    Er überhörte es geflissentlich, ging an den Schrank, zog sich an und betrachtete, während er auf der Bettkante saß und frische Socken überstreifte, erneut seine Füße. Sie sahen immer noch aus wie Füße. Er holte ein Paar braune Schuhe unten aus dem Schrank, schnürte sie zu und ging zur Küche. Als Paola ihn kommen hörte, nahm sie den Faden wieder auf:
    Wie soll ich die Kinder dazu brin-
    gen, ihre Sachen wegzuräumen, wenn du einfach alles fallen läßt, wo du willst?
    Er trat in die Küche und fand Paola auf Knien vor der Waschmaschine, den Daumen auf der Ein-Aus-Taste. Durch die Glasscheibe sah er einen nassen Klumpen Wäsche hin- und herwirbeln.
    Was ist los mit dem Ding?
    fragte er.
    Sie sah nicht hoch, als sie antwortete, sondern hypnotisierte weiter die wirbelnde Wäsche.
    Das Ding ist irgendwie im Ungleich-
    gewicht. Wenn ich Handtücher wasche, eben alles, was viel Wasser aufnimmt, wird das Zeug bei der ersten Umdrehung ungleich verteilt, und dann fliegt die Sicherung heraus. Ich muß also warten, bis sie sich zu drehen anfängt, und aufpassen, daß es nicht passiert.
    Wenn doch, muß ich schnell ausschalten und die Sachen von Hand auswringen.
    Paola, mußt du das bei jeder Wäsche tun?
    Nein, nur bei Handtüchern und dieser Flannelbettwäsche von Chiara.
    Sie verstummte und hob den Daumen über der Taste, als die Maschine in den nächsten Waschgang klickte, die Trommel plötzlich zu rotieren begann und die Wäsche nach außen gedrückt wurde.

    Paola stand auf, lächelte und sagte:
    Na also, kein Ärger diesmal.
    Wie lange macht sie das denn schon?
    Ach, keine Ahnung. Ein paar Jahre.
    Und jedesmal mußt du diese Prozedur mitmachen?
    Nur bei Handtüchern, wie gesagt. Sie lächelte, allen Ärger ver-gessend.
    Wo warst du denn seit heute früh? Hast du etwas gegessen?
    Oben am Lago di Barcis.
    Und was hast du da gemacht? Soldat gespielt? Deine Sachen sehen aus, als hättest du dich im Dreck gewälzt.
    Das habe ich auch , meinte er und berichtete ihr von seinem Tag mit Ambrogiani. Er brauchte lange dafür, weil er weit ausholen und ihr zuerst von Kayman und seinem Sohn erzählen mußte, wie dessen Krankenblatt
    verlorengegangen
    war, von der medizinischen Zeit-
    schrift, die er mit der Post bekommen hatte. Und schließlich erzählte er ihr auch von dem Kokain, das er in Fosters Wohnung versteckt gefunden hatte.
    Als er fertig war, fragte Paola:
    Und sie haben diesen Leuten
    weisgemacht, daß ihr Sohn allergisch auf etwas von einem Baum reagiert hat? Daß alles in Ordnung ist?
    Er nickte, und sie explo-
    dierte:
    Diese

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