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Endstation Wirklichkeit

Endstation Wirklichkeit

Titel: Endstation Wirklichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Klemann
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Wir machen morgen weiter. Pünktlich um elf Uhr fangen wir wieder an. Bis dann.“ War er eben noch langsam, fast apathisch, zu seinem Platz zurückgekehrt, so verließ er jetzt mit raschen Schritten das Set und verschwand.
    David stand verunsichert am Platz. Sein Blick wechselte zwischen der Tür, durch die Frank Carda verschwunden war, und Ben. Was war los? Warum hatte der Regisseur so merkwürdig reagiert? Hatte er die Szene versaut?
    „Hey, das war super!“
    David schrak aus seinen Gedanken auf und drehte sich zur Seite. Myriam stand neben ihm.
    „Ähm ... findest du wirklich? Ich meine, es war doch wirklich nichts Besonderes.“
    Myriam lächelte. „Oh doch, das war es. Du hast dich voll und ganz in die Rolle versetzt. Das war gut. Und sehr realistisch. Mir hat es teilweise die Nackenhaare aufgestellt.“
    „Nun komm, übertreib nicht. Ich hab doch nichts Außergewöhnliches gemacht. Und Frank schien auch nicht sonderlich begeistert.“
    Myriam legte den Kopf zur Seite. Ihr Lächeln verstärkte sich. „Da täuschst du dich. Ich kenne Frank. Kritik teilt er reichlich aus, aber mit Lob ist er sehr geizig. Du hast es ja erlebt. Wenn ihm deine Darstellung nicht gefallen hätte, dann hätte er dich genauso angeschrien wie Ben.“ Sie zwinkerte und wandte sich dann ab, um das Set zu verlassen.
    David hob verwundert die Augenbrauen, bevor er wortlos in die Garderobe ging, um sich umzuziehen.
    „Hey du, Kleiner!“
    David band sich gerade die Schuhe zu, als er hinter sich eine Stimme vernahm. Verwundert erhob er sich und drehte sich um.
    „Hör gut zu: Das ist meine Rolle! Ich bin hier der Hauptdarsteller. Und ich habe etwas dagegen, von einem kleinen Anfänger wie dir verarscht zu werden.“
    David sah Ben Morgan mit ungläubigem Blick an. „Ich verstehe nicht.“
    „Halt dich zurück, sonst bekommst du eine Menge Ärger. Ich kann ganz schnell dafür sorgen, dass du hier rausfliegst. Hast du mich verstanden?“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ Ben den Raum wieder. David schüttelte verständnislos den Kopf und packte seine Sachen. Dann machte er sich auf den Heimweg.
     
    ***
     
    Nervös blickte David immer wieder zur Uhr. Es war schon fast elf. In wenigen Minuten begannen wieder die Dreharbeiten.
    Er war an diesem Morgen etwas früher auf dem Filmgelände erschienen, weil er die Zeit nutzen wollte, um sich in den Studios umzusehen. Auf seinem Rundgang war ihm Frank Carda begegnet, der ihn aufgefordert hatte, ins Castingbüro zu kommen.
    Natürlich fiel ihm sofort wieder die merkwürdige Warnung von Ben vom Vortag ein. Er befürchtete, Ben hatte wirklich seinen Einfluss geltend gemacht und ihn aus dem Team gedrängt. Es gab zwar keinen Grund dazu, aber er hielt es für das einzig mögliche Motiv, warum Frank ihn aufgefordert hatte, sich im Büro zu melden. Warum sollte er sonst dort hinkommen, wenn gleich die Dreharbeiten weitergingen?
    Jetzt stand er im Warteraum, in dem er schon einmal gewesen war und auf die Entscheidung dieses Jobs gewartet hatte. Was sollte er heute noch einmal hier?
    „Kommen Sie rein, Mr Edwards ... oder David, wenn ich mich recht erinnere?“, forderte ihn der Produzent Joseph Miller auf.
    Endlich! Endlich hatte das unerträgliche Warten ein Ende.
    „Ja, ... ähm ... sicher. David ist völlig in Ordnung!“
    „Kommen Sie bitte, David.“
    David betrat das Büro und nahm auf dem ihm angebotenen Stuhl Platz.
    „David, wir möchten uns mit Ihnen über Ihre Beteiligung an dem Projekt unterhalten.“
    „Was gibt es denn? Habe ich etwas falsch gemacht?“
    Auf dem Gesicht seines Gegenübers erschien ein Lächeln.
    „Ja, David! Sie sind für Ihre vorgesehene Rolle nicht der Richtige. Mr Carda hat mir von dem gestrigen Dreh und dem Vorfall mit Ben berichtet. Hat er mit Ihnen schon darüber gesprochen?“
    David schüttelte den Kopf. „Nein, das hat er nicht … Was hätte er denn mit mir besprechen sollen?“
    Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Produzenten, was die Situation nicht besser machte. Stattdessen öffnete er eine der Schubladen seines Schreibtisches und holte ein dickes Manuskript hervor. Wortlos reichte er es David.
    Fragend wechselte Davids Blick zwischen dem Buch und Miller.
    „Wissen Sie, David, was das ist?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr er fort. „Das ist das Drehbuch zu dem Film, an dem Sie gerade mitwirken. Sie haben eine Woche Zeit.“
    David verstand überhaupt nichts. „Eine Woche Zeit? Wofür denn bitte? Ich verstehe

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