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Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung

Titel: Endymion - Pforten der Zeit & Die Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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vor dem Eintritt in die Atmosphäre ein brutales Bremsmanöver beginnt. »Bereiten Sie mein Landungsboot vor«, befiehlt de Soya.
    »CAP?«, sagt er über den Kom-Kanal zum Planeten.
    »Hier, Sir«, antwortet Flugcommander Klaus. Sie und sechsundvierzig weitere Skorpione befinden sich in Gefechtspatrouille hoch über DaVinci.
    »Überwachen Sie?«
    »Gute Bilder, Sir«, sagt Klaus.
    »Ich erinnere Sie daran, dass nur auf meinen persönlichen Befehl hin ein Schuss abgefeuert wird, Commander.«
    »Ja, Sir.«
    »Die St. Malo wird... äh... siebzehn Jäger absetzen, die dem Schiff nach unten folgen«, sagt de Soya. »Mein Landungsboot bildet die Nummer achtzehn. Unsere Transponder werden auf null-fünf-neun eingestellt.«
    »Bestätigt«, sagt Klaus. »Signale auf null-fünf-neun. Gegnerisches Schiff und achtzehn eigene.«
    »De Soya, Ende«, sagt er und löst die Nabelschnüre zu den Konsolen des Gefechtskontrollstands. Der taktische Raum erlischt. Captain Wu, Pater Brown, Commander Barnes-Avne, Sergeant Gregorius, Kee und Rettig folgen ihm zum Landungsboot. Die Pilotin des Landungsboots, eine Lieutenant namens Karyn Norris Cook, wartet mit aktivierten Systemen.
    Sie brauchen keine Minute, um sich anzuschnallen und den Abflugschacht der St. Malo zu verlassen. Sie haben es viele Male geübt.
    De Soya bekommt taktische Daten über das Netz des Landungsboots, als sie in die Atmosphäre eindringen.
    »Das Schiff des Mädchens hat Flügel«, sagt die Pilotin und benutzt einen uralten Ausdruck. Seit Jahrtausenden steht »trockene Füße« für ein Flugzeug, das über Land fliegt, »nasse Füße« für einen Flug über Wasser und »hat Flügel« für den Übergang vom Raum- zum Atmosphärenflug.
    Ein Video des Schiffs zeigt, dass das nicht ganz stimmt. Daten über das alte Schiff deuten zwar darauf hin, dass es über eine gewisse Wandelkapazität verfügt, aber in diesem Fall sind ihm nicht wirklich Flügel gewachsen. Kameras der Verteidigungsforts zeigen deutlich, dass das Schiff des Mädchens Heck voraus in die Atmosphäre eindringt und auf einem Schweif von Fusionsflammen balanciert.
    Captain Wu beugt sich dicht zu de Soya. »Kardinal Lourdusamy hat gesagt, dass dieses Kind eine Gefahr für den Pax darstellt«, flüstert sie so, dass die anderen es nicht hören können.
    Pater Captain de Soya nickt verkrampft.
    »Wenn er nun gemeint hat, dass sie für die Millionen Menschen auf Renaissance V. eine Gefahr sein könnte?«, flüstert Wu. »Dieser Fusionsantrieb allein wäre eine schreckliche Waffe. Eine thermonukleare Explosion über der Stadt...«
    De Soya spürt, wie sich ihm bei diesen Worten die Eingeweide zusammenkrampfen, aber er hat schon darüber nachgedacht. »Nein«, flüstert er zurück. »Wenn sie den Fusionsschweif auf irgendetwas richtet, schocken wir das Schiff, schießen die Maschinen kaputt und lassen es abstürzen.«
    »Das Mädchen...«, beginnt Captain Wu.
    »Wir können nur hoffen, dass sie den Absturz überleben wird«, sagt de Soya. »Wir werden nicht zulassen, dass Tausende... oder Millionen...
    Bürger des Pax sterben.« Er lehnt sich in die Beschleunigungscouch zurück, peilt den Raumhafen an und weiß wohl, dass sich der Richtstrahl durch die ionisierte Schicht um das mit schrillem Pfeifen bremsende Landungsboot herum bohren muss. Er schaut auf das externe Video und sieht, dass sie die Tag-und-Nacht-Grenze überfliegen: Über dem Raumhafen wird es dunkel sein.
    »Raumhafenkontrolle«, meldet sich der Verkehrscontroller des Pax. »Das Schiff bremst auf unserer angegebenen Flugbahn. Delta-V ist hoch...
    illegal... aber akzeptabel. Im Radius von tausend Kilometern ist sämtlicher Flugverkehr eingestellt. Zeit bis zur Landung... vier Minuten fünfunddreißig Sekunden.«
    »Raumhafen gesichert«, meldet sich Commander Barnes-Avne über dasselbe Netz.
    De Soya weiß, dass sich rings um den Raumhafen und im Gebäude selbst mehrere tausend Pax-Soldaten aufhalten. Wenn das Schiff des Mädchens erst einmal gelandet ist, wird es nie wieder starten dürfen. Er betrachtet die Videoübertragung: Die Lichter von DaVinci leuchten von Horizont zu Horizont. Das Schiff des Mädchens hat Navigationslichter eingeschaltet; rote und grüne Signale blinken. Die starken Landescheinwerfer leuchten auf, ihr Lichtstrahl bohrt sich durch die Wolken nach unten.
    »Flugbahn konstant«, berichtet die ruhige Stimme des Verkehrscontrollers. »Bremsgeschwindigkeit nominal.«
    »Wir haben Sichtkontakt!«, ruft CAP-Commander Klaus über

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