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Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches

Titel: Endymion Spring - Die Macht des geheimen Buches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Skelton
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aufgeschlagene Buch.
    Sprachlos vor Verblüffung stellte er fest, dass alle Seiten, außer der schwarzen in der Mitte, wieder ihr ursprüngliches makelloses Weiß angenommen hatten. Es war kein Wort zu sehen.
    »Ich versteh das nicht«, fing er an. »Die Wörter waren doch schon ...«
    »Jetzt sind sie jedenfalls weg!«, schrie Diana.
    Er blinzelte und sah genauer hin. Als sich seine Augen an das strahlende Weiß des Papiers gewöhnt hatten, erkannte er, dass die Wörter nicht verschwunden waren, sondern sich nur ins Papier zurückgezogen hatten wie Schnecken in ihre Häuser. Sie waren immer noch da, aber nur für die, die Augen hatten, sie zu sehen.
    Lange würde die Täuschung wahrscheinlich nicht anhalten, fürchtete er. Schon sah er einen feinen Tintenschimmer durch das Papier dringen, als würden alle Bücher und wunderbaren Geheimnisse, die in ihm verborgen lagen, bald wieder sichtbar werden.
    Ein Geistesblitz kam ihm, und er sagte: »Es ist immer noch nicht vollständig. Das wollte ich ja schon die ganze Zeit sagen. Etwas stimmt noch nicht.« Er hoffte, seine Bemerkung würde sie erst mal bremsen.
    »Aber was?«
    In der Annahme, sie überlistet zu haben, fügte er zuversichtlicher hinzu: »Ein Teil des Buches fehlt noch. Und ohne den funktioniert es nicht.«
    Er blätterte zu der schwarzen Seite und zeigte ihr die abgerissene Ecke. »Sehen Sie?«
    Erst war Diana außer sich vor Wut, doch dann breitete sich langsam ein Lächeln über ihr Gesicht. »Aber natürlich! Wie dumm von mir«, sagte sie und verzog spöttisch den Mund. »Da kann ich doch Abhilfe schaffen.«
    Sie löste die Schmetterlingsbrosche von ihrer Schulter, zupfte vorsichtig die aus einem Dreieck gefalteten Papierflügel von dem Schmetterlingskörper und legte sie auf die Buchecke. Sie passten genau. Das feine schwarze Papier flatterte kurz auf.
    »Aber ...«, stotterte Blake.
    Sie warf ihm ein triumphierendes Lächeln zu. »Ich habe nicht gesagt, dass George Psalmanazar damals endgültig den Sieg davongetragen hat, nicht wahr? Es ist mir immerhin gelungen, das Eckchen einer einzigen Seite zu stehlen, und damit hatte ich eine kleine Erinnerung an das, was ich von ganzem Herzen begehrte: das Letzte Buch!«
    Voll Abscheu sah Blake sie an. Ohne ihn zu beachten, drückte sie den papierenen Schmetterlingsflügel auf die schwarze Seite im Buch, und er musste hilflos mit ansehen, wie die Ecke mit der Seite verschmolz. Kaum hatte sich das jetzt aschfarbene Papier Stückchen wie eine dunkle Schneeflocke in das Buch eingefügt, blätterten sich die Seiten auf wie zu einem Fächer. Das ganz Buch erstrahlte in einem blendend weißen Licht.
    »Stell dir meine Überraschung vor, als mich dieses kleine Eckchen Papier letztens darauf aufmerksam machte, dass jemand Endymion Spring wiedergefunden hatte«, sagte sie. »Es schien zu schön, um wahr zu sein. Ich brauchte mich nur nach jemandem umzuschauen, der ... uneigennützig genug war, um Endymion Spring aus seinem Versteck zu holen. Deshalb kam es mir außerordentlich gelegen, als ich neulich beim Dinner deine Bekanntschaft machte und gesehen habe, wie du dich davongestohlen hast - ganz unauffällig, wie du wohl dachtest.«
    »Sie waren also?«, stieß Blake hervor, während das Buch mit kraftvoller, neu erworbener Lebendigkeit seine Seiten flattern und umblättern ließ. Er sah, wie die Tinte allmählich dunkler wurde, wie sie Festigkeit annahm, wie die Wörter aus ihrem Winterschlaf befreit wurden. »Sie? Sie sind mir an diesem Abend in die Bibliothek gefolgt?«
    »Oh, ich habe dich schon lange im Auge. So wie die ganze Bibliothek«, sagte Diana selbstgefällig. »Dass Psalmanazar Endymion Spring damals zur sicheren Aufbewahrung in die Bibliothek gestellt hat, das hatte ich schon immer vermutet, aber ich wusste nie genau, wohin. Du aber hast mich genau an die richtige Stelle geführt. Nur -als ich hinkam, war das Buch schon wieder verschwunden.«
    »Und Sir Giles? Ist er auch hinter dem Letzten Buch her?«, fragte Blake wie benommen.
    »Natürlich!«, sagte Diana schroff. »Giles sammelt Bücher, in denen es um verbotenes Wissen geht. Was könnte für ihn spektakulärer sein, als das verlockendste Buch der Welt zu besitzen?«
    Ihr Ausdruck verhärtete sich. »Allerdings hätte er beinahe alles verdorben, indem er diese schwer greifbare Ausgabe von Markt Goblin erwähnt hat - immerhin ein Buch, von dessen Existenz er ohne genaue Kenntnis des Bibliotheksbestands unmöglich gewusst haben konnte. Aber ich glaube

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