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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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habe und was die
Deinen offenbar leider nicht ernst nehmen. Und auch das sage
ich dir offen und offiziell: Er wird größer werden, größer und –
schmerzlicher.“
„Und – wie hältst du es in Zukunft mit Lebewesen, verschonst du sie weiterhin?“
„Das, Mensch Gernot Wach, ist keine Frage!“ Er sprach
heftiger, ablehnend.
„Ein Centaure vergeht sich nicht am
Leben!“
„Gut – ich danke dir. Eine Frage, Lim, möchte ich dir noch
stellen, eine Frage, die uns alle bewegt: Wie kommt es, daß ihr,
eine kleine Gruppe, dem Rat wissenschaftlich-technisch so
offensichtlich überlegen seid?“
Lim lächelte. „Was eine große und was eine kleine Gruppe
ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber zu deiner Frage: Im
Grunde genommen sind wir nicht überlegen. Nur – wir haben
dafür gesorgt, daß die Schöpferischen stimuliert, daß wir
schneller und wendiger wurden. Wir haben von der gleichen
Ausgangsposition her einen höheren Stand erreicht, theoretisch
Erkanntes schneller umgesetzt. Die Gruppe bleibt stets zurück,
die das Interesse des einzelnen am Fortschritt nicht fördert, ihn
nicht auf eine geeignete Weise anregt, kreativ zu sein. Das ist
im Grunde alles.“ Lim wurde zunehmend gesprächiger.
Vielleicht hatte Gernot ein Lieblingsthema des Centauren
angeschnitten. „Sieh, Mensch Gernot Wach, wenn ich den
Bewegern über Jahrhunderte vorschreibe, was zu machen ist,
im Detail, verstehst du, was herauskommen darf, wenn ich
ihnen keinen Spielraum gebe, muß ich mich nicht wundern,
wenn die technische Evolution stagniert, steril wird.“ Lim
machte eine Pause. „Insofern haben wir von euch gelernt…“,
setzte er, das „wir“ betonend, hinzu. „Aber vielleicht verstehst
du, wenn ich dir sage, daß wir euch nun nicht brauchen.“ Er
deutete mit einer großen Armbewegung weit umher.
Gernot überlegte. Ist das nun ein Feind, dieser Lim? Ein
Schädling? Und mit so einem gehe ich friedlich spazieren,
plaudernd? Gernot empfand nicht die geringste Antipathie
gegenüber diesem alten Centauren. Ja, er war ihm beinahe
angenehm, dieser Kontakt, das Gespräch – und überhaupt, daß
es Lim gab, war beruhigend. Und daß er, Gernot Wach, eine
Möglichkeit gefunden hatte, diesen Kontakt zu pflegen,
empfand er als bedeutend. „Glaubst du nicht, daß du dich mit
dem Rat arrangieren könntest?“ fragte er.
„Das glauben wir schon“, antwortete Lim schnell. „Nur, ihr stört dabei. Ein Arrangement wird erst möglich sein, wenn ihr
den Planeten verlassen habt.“ Und mit feinem Lächeln:
„Deshalb helfen wir nach.“
Eine entwaffnende Offenheit, dachte Gernot, und er ging
aufs Ganze: „Welche Rolle spielen die vom Mars Zurückgekommenen, die sich nicht registrieren ließen?“
„Im Grunde genommen die eure.“ Lim sagte es so, als stelle
er fest, daß die Kiefer, deren Zweig er gerade wie liebevoll
durch die Finger gleiten ließ, spitze Nadeln habe.
„Also geht ihr mit ihnen nicht konform, sind eure Ziele
anders!“
„Bis zu einem gewissen Grad sind wir verbündet.“
Das habe ich schon gehört, erinnerte sich Gernot. „Aber sie
vertreiben uns nicht“, erwiderte er.
„Nein, das tun sie natürlich nicht.“ Mehr schien Lim zu
diesem Thema nicht sagen zu wollen. Schade, dachte Gernot.
Aber er war es zufrieden. Für einen so kurzen Abstecher hatte
er bereits allerhand erfahren. „Lim, bist du der Erste unter
euch?“
Lim schüttelte nach Art der Menschen den Kopf. Er lächelte
und sagte außerdem noch: „Nein. Ich habe lediglich regionale
Aufgaben.“
„Kennst du Myn?“
„Myn vom Mars?“
Gernot nickte.
„Ich kenne sie, und ich weiß, daß du ihrer Gruppe geholfen
hast.“
Er sagte „ihrer Gruppe“. Bedeutete das, daß Myn in dem
Ganzen eine Funktion hatte? Verwundert hätte es Gernot nicht.
„Gehört sie zu dir?“ bohrte er weiter, obwohl er sich mit
seiner Fragerei schon nachgerade aufdringlich, wie ein Kind,
vorkam. Außerdem glaubte er nicht, daß Myn Lims Auffassungen teilen könnte.
„Du fragst viel, Mensch Gernot Wach.“ Aber Lim lächelte.
„Nein, zu uns gehört Myn nicht – leider.“
„Angenommen, wir reisten ab. Wie ginge die Entwicklung
auf Centaur weiter?“
„Das weiß ich nicht. Ich könnte dir höchstens sagen, wie ich
es sehe…“
Das wäre schon sehr viel, dachte Gernot.
„Wir arrangieren uns mit dem Rat, das sagte ich schon.
Kompliziert ist dieser Schritt nicht, weil wir an einem gemeinsamen Ziel festhalten. Den Marscentauren aber, die euren Stil

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