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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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entdeckt,
Funkstille…“
Gernot fluchte inbrünstig. Dann wies er hastig an: „Raus aus
dem Bau, verbergt euch. Nichts risikieren, aber keine überstürzte Flucht, beobachten. Kommen sie und bleiben, dann
zurück zur Werft.“
„Und du?“ fragte Brit über Funk.
„Ich versuchs’s.“ Gernot nickte zurück auf seinen Treck.
„Funkkontakt nur im Notfall.“
„Na, ich weiß nicht!“ Jens wiegte bedenklich den Kopf.
„Sollten wir nicht lieber den Zug stehenlassen und mit dem
Rochen abhauen?“
Gernot schüttelte den Kopf. „Es passiert nichts!“ Er hob
grüßend die Hand. „Wir versuchen bei der Absprache zu
bleiben.“ Er ruckelte sich auf dem für ihn sehr unbequemen
Sitz zurecht und startete. Und er kam vom Boden ab, als hätte
er sein Lebtag centaurische Wagenkolonnen geflogen.
In einem weiten Bogen, links vom eigentlichen Kurs, schlängelte er sich um einige Gipfel und schlug dann, parallel zur
früheren Linie, den Heimweg ein. Er flog so niedrig wie
möglich über dem Boden. Ab und an sah er unten Fontänen
aufspritzen, wenn das Tragefeld auf die Oberfläche leckte.
Gernot nutzte die Täler, suchte beim Überqueren der Bergrükken tief gelegene Sättel und Pässe. Dann aber fiel ihm ein, daß
Simone von der Luftlinie nach rechts abgewichen war. Er sah
zur Uhr. Noch schien Zeit zu sein. Sie flögen langsam, hatte sie
berichtet.
Bei nächster Gelegenheit bog Gernot im rechten Winkel ab.
Sein Blick wanderte ständig zwischen dem Gelände vor ihm, in
dem er den Durchschlupf suchte, und den Himmelsausschnitten
hin und her.
Bedenken kamen ihm auch, er könne die Orientierung verlieren bei dieser Flugweise. Und so sagte er laut und erleichtert
„Na also!“, als er unter sich eine merkwürdig geformte
Felsgruppe gewahrte. Über diese hinweg verlief der alte Kurs.
Gernot steuerte noch einige Kilometer quer dazu und ging dann
in einem Zickzackflug, den der Verlauf der Täler ihm aufzwang, wieder in die Parallele.
Als er einen ziemlich hoch gelegenen Kamm überflog, sah er
die Rochen links von sich, höher als er und sehr fern. Obwohl
darauf vorbereitet, fuhr Gernot der Schreck in den Leib. Er
tauchte mit seinem Wagenschweif den Hang hinunter und hätte
an einem großen Felsbrocken den Flug beinahe vorzeitig und
sehr unsanft beendet. Funken stoben, als er mit der Walze am
Gestein entlangschrammte. Gernot bekam einen Schlenker, der
ihn von dem centaurischen Sitz schleuderte. Mit der Schulter
stieß er gegen den linken eingebauten Schaltschrank und
erschrak bis ins Mark, als centaurische Satzfetzen durch die
Kabine drangen.
Er fing sich. Halb kniend zog er das Steuer an. Ihm war
noch, als krache und knirsche es hinter ihm. In einem weiten
Bogen zog er vom Fels weg, das Tal hinunter.
Gernot atmete auf, blickte nach rückwärts, dann auf den
Schirm. Die Kolonne schien komplett – aber da? Dann lächelte
er. An letzter Stelle trudelte jetzt jener Stein, den er wohl
losgerissen und mit dem Feld eingefangen hatte. Gernot dachte
keinen Augenblick daran, sich des Fremdkörpers zu entledigen.
Es wäre wahrscheinlich ein kompliziertes Manöver geworden.
Und seine Aufmerksamkeit galt, kaum daß er wieder im Sitz
saß und die Maschine beherrschte, anderem: Dem Gezwitscher,
das nach wie vor abgehackt und von größeren Pausen durchsetzt, von der linken Kabinenwand herklang.
Dann plötzlich kam ihm die Erleuchtung: Er hatte durch den
Schlenker die centaurische Sprechfunkanlage eingeschaltet!
Und was er hörte, war wahrscheinlich die Kommunikation
zwischen den drei Rochen, die auf die Höhle zusteuerten.
Gernot schlug sich gegen die Brust und rief dann triumphierend: „Ha!“ Er hatte Lims graues Kästchen erfühlt. Aber
gleichzeitig wurde er sich bewußt, daß es wohl besser wäre,
sich mucksmäuschenstill zu verhalten. Möglicherweise hatte er
ein Wechselsprechgerät in Gang gebracht.
Gernot setzte auf der Talsohle, die einer irdischen Wiese
glich, sacht auf, stellte das Feld ab und schaltete hastig das
graue Kästchen ein.
Eine Weile Rauschen. Dann: „Wir vergrößern die Abstände
und gehen auf Höhe, stoßen von oben und von drei Seiten zum
Eingang herab, sieben legt das Sperrfeld.“
Gernot wurde es siedendheiß. Kein Zweifel, ein Angriff auf
die Höhle, die Aktion war entdeckt. Gernot dachte, na also.
Aber erleichtert fühlte er sich nicht. Hilflos blickte er sich in
der Kabine um. Dann griff er sein Funkgerät und sprang aus
der Walze, rannte zwei, drei Wagen nach hinten, hielt

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