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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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überein.
    Sie haben Disziplin zu wahren.“
„Mon?“ Gernot blickte zu Josephin, als er nach der Centaurin
fragte.
„Mon ist entgegen einer Order, so vermuten wir, mit ihrer
Gruppe hiergeblieben. Bal und das Sicherungskorps hingegen
sind weg.“
„Ich rede mit diesem Mirell“, sagte Gernot. „Ihr kennt meine
Situation, ich habe hier nichts mehr zu sagen. Da ich uns aber
einig sehe, bitte ich abzuwarten, bis – ja, bis, ich weiß es nicht,
jedenfalls, bis mir Jercy offiziell Anweisungen erteilt hat.
Nikolai?“ Das letzte Wort hatte Gernot lauter gesagt, als rufe er
den Gefährten.
„Nikolai ist noch nicht zurück“, erklärte Josephin. „Nach
Lage der Dinge kann er es auch vor übermorgen früh nicht
schaffen, wenn er die Kolonne fährt.“ Gernot glaubte einen
stillen Vorwurf aus ihren Worten herauszuhören.
Das nächste, was Gernot nach diesem Gespräch mit den
Gefährten tat, er suchte Mon in der Werft auf.
    „Ich habe dich schon erwartet, Mensch Gernot Wach. Was
wirst du tun?“
„Mit meiner Leitung in Wün sprechen. Spätestens morgen.
Was mich interessiert, Mon, was wirst du tun? Und was ich
noch wissen möchte: deine eigene und eure offizielle Meinung.“
„Viel auf einmal… Also: Ich warte deine Entscheidung ab.
Und, sicher wäre das deine nächste Frage, niemand ist gegen
euch. Bei Bal war das anders, doch ihn hat man zurückbeordert.“ Sie sagte es bedauernd, mit einem schelmischen Blick,
und setzte dann beinahe überflüssigerweise hinzu: „Es hatte
sich schon so schön angelassen mit ihm.“
Gernot lächelte. „Und nun deine Meinung zu alldem.“
„Sie weicht, glaube ich, von der offiziellen gar nicht so weit
ab. Die Situation ist verworren. Aber was soll eine schwache
Administration tun, wenn ihr von mehreren Seiten zugesetzt
wird? Einmal die massiven Störungen durch die Nadisten, die
daraus entstandenen Forderungen der Menschen, und Region
fünf beginnt zunehmend eigene Wege zu gehen. Man hat
vielleicht, als die Menschen mit dem Abbruch der Arbeiten
drohten, überraschenderweise zugestimmt, als Weg des
geringsten Widerstandes. In der offiziellen Information für uns
heißt es, daß das Projekt verschoben wird und man sich freute,
wenn die Menschen zu einem späteren Zeitpunkt… Na, es wird
jedenfalls nicht als Mißerfolg hingestellt.“
Gernot lächelte sarkastisch und winkte ab. „Was rätst du mir,
Mon?“
„Ich kann dir nicht raten, Mensch Gernot Wach. Ich habe
dich als einen Menschen kennengelernt, der nicht zaudert, der,
wenn er meint, das Richtige zu tun, es auch tut, auch gegen das
eigene Wohlergehen, falls es sein muß… Wie du jüngst
bewiesen hast“, sie lächelte ihn an. „Ich hoffe, daß es mit mir
nichts zu tun hatte?“
Gernot schüttelte überrascht den Kopf. „Keine Sorge“, und er
lächelte zurück. „Josephin wollte, daß ich einige Tage ausspanne, weil…“ Sollte er? Es war jetzt schon gleichgültig,
deshalb fügte er hinzu:
„Weil ich zeitweise die Stimme
verliere.“
„Du verlierst die Stimme? Wie wirkt sich das aus?“ Mon war
auf einmal sehr interessiert. Sie beugte sich in ihrem Sitz vor.
Er erläuterte.
Als er berichtet hatte, lachte sie hell auf, jedenfalls, soweit
das für einen Centauren möglich war. Und als er ein wenig
pikiert blickte, erläuterte sie: „Das war dein Lim, Mensch
Gernot Wach!“
„Wieso?“ Jetzt war er ganz Aufmerksamkeit.
„Wir haben uns gewundert, als wir unlängst zwei seiner
Leute stellten, die ein Sendegerät bei sich hatten, dessen eine
Frequenz ‘Mensch Gernot Wach’ hieß.“
„Und was bedeutet das?“
„Sie haben das Prinzip der Antiwellen verwirklicht. Bal
meint, die Beweger arbeiten auch daran, dein Lim war aber
wohl schneller…“
Gernot runzelte die Stirn, Antiwellen, der Begriff sagte ihm
etwas. Aber wie sollte das funktionieren? Auf seine Frage
erläuterte Mon, daß beim Beispiel Wach das, was dieser
aussenden wollte, bereits über den Empfänger zurückgesendet
wurde, aber um eine halbe Wellenlänge phasenverschoben, so
daß eine absolute Löschung eintrat. Und im Prinzip könne man
das bei jeder Wellenart praktizieren…
Gernot fühlte sich ganz schön genasführt. Er dachte gleichzeitig an Josephin, was sie wohl für ein Gesicht ziehen würde,
wenn er ihr diese Neuigkeit verkündete, und an die beiden
„Monteure“, die er unlängst in der Mittagsstunde auf dem Dach
gegenüber beobachtet hatte. So ein Strolch, dieser Lim! Aber
wieder dachte Gernot es mit Hochachtung. Und

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