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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Vorgänge außerhalb der Region fünf informiert war.
„Da habe ich ja meinen Umweg umsonst gemacht“, ein
wenig sarkastischer Humor schwang in Gernots Worten mit.
„Na, na“, entgegnete Myn lachend. „Die Menschen auf dem
Mars, vor allem die Männer, waren aber galanter!“
„Entschuldige!“ Er legte ihr die Hand auf den Arm. „Natürlich freue ich mich, dich getroffen zu haben.“
„Ich weiß, daß Menschen im allgemeinen sehr gefühlsbetont
handeln, daß dich jetzt innerlich anderes beschäftigt.“ Sie
lächelte noch immer, sah den so wesentlich Jüngeren sanft, fast
mütterlich an. Dann sagte sie noch sachlicher: „Du kannst dann
direkt fliegen. Niemand wird dich hindern. Dein Lim triumphiert.“
„Vielleicht zu früh“, antwortete Gernot nachdenklich.

11. Kapitel
    Gernot hatte den Rochen nicht geschont. Von unterwegs schon
versuchte er, die Werft zu sprechen. Es gelang ihm sehr spät,
und bereits die ersten Sätze, die er wechseln konnte, sagten ihm
nur zu deutlich, daß Außergewöhnliches geschehen sein mußte.
Irgendeine Frau befand sich in der Zentrale, die nach längerem
und ungehaltenem Zureden mitteilte, daß sie zu einem Sonderstab gehöre, der „zur Regelung des Abzugs der Menschen“
gebildet und eingeflogen worden sei. Seine Bitte, ihn mit
jemandem von seiner Gruppe zu verbinden, lehnte sie rundweg
ab. Die für die Arbeiten auf Centaur gebildete Leitungsstruktur
gelte naturgemäß nicht mehr. Man sei folgerichtig zum
Bordregime zurückgekehrt. Gnädig erklärte sie sich bereit,
Josephin mitzuteilen, daß er im Anflug sei.
    Er war außer sich vor Empörung und Ohnmacht. Aber er
wußte genau, daß er nichts würde tun können, nichts… Nichts,
solange er sich an das halten würde, wozu sich jeder, der mit
zum Centaur aufgebrochen war, verpflichtet hatte, solange…
    Gernot fühlte sich auch maßlos enttäuscht und hintergangen.
Jetzt, wo alles vorbereitet war, wo jede Stunde die Produktion
beginnen konnte, sollte alles umsonst gewesen sein? Er faßte es
nicht, und er trug eine unsinnige Hoffnung mit sich, daß sich
das Ganze als nicht so kraß, als reparabel herausstellen würde.
    Er sah bereits aus der Luft, daß viele, vielleicht alle Mitglieder seiner Gruppe ihn erwarteten. Gernot landete vor der
Unterkunft am Strand. Er übersah es auf den ersten Blick nicht,
aber es schien, als fehlte keiner. Sie umringten ihn, als er aus
der Luke stieg. Josephin mitten unter ihnen, was Gernot ganz
recht war. So blieb zunächst keine Zeit, Verlegenheit entstehen
zu lassen.
    Fragen wie „Was sagst du dazu?“ und „Bist du einverstanden?“ und „Was machen wir jetzt?“, aber auch eine ganze
Menge Flüche und Kraftausdrücke hörte er. Aus der allgemeinen Stimmung schloß Gernot, daß niemand der Anwesenden
die Entscheidung, unverrichteterdinge abzureisen, billigte.
    Sie lagerten sich neben dem Haus am Waldrand. Gernot ließ
sich kurz berichten, aber mehr, als er von Myn wußte, gab es
wohl nicht zu sagen, außer daß der Stab aus drei Leuten
bestand, die hier „den wilden Mann markieren“ würden, die
man aber bisher nicht für voll genommen hätte. Der Leiter sei
Mirell. Gernot kannte ihn als einen farblosen Jüngling aus
Brads Umgebung.
    Das erste, was Gernot entschied, war ein Fehlschlag. Er
sagte: „Wenn wir uns einig sind, und das scheint mir so, reise
ich morgen nach Wün und erzwinge ein Gespräch mit Brad.“
    Nur einige Sekunden herrschte so etwas wie verlegenes
Schweigen. „Es gibt doch noch etwas Neues, Gernot. Brad ist
tot, an einem Felsen mit einem Rochen zerschellt…“
    „Noch andere?“ fragte Gernot.
„Nein, er allein.“
„Das ist ein wenig – unverständlich?“ fragte Gernot. Aus
    Brits Tonfall und dem Fakt an sich – es gehörte schon sehr viel
Ungeschick oder wirkliches Pech dazu, mit einem Rochen zu
Tode zu kommen – schloß Gernot, daß der Vorfall offensichtlich etwas mysteriös zu sein schien.
    Brit zuckte mit den Schultern. „Das ist jetzt nicht unser
Problem“, sagte sie,
„macht natürlich alles nicht gerade
leichter…“ Also befand Jercy über die Expedition.
„Dann
werde ich mit Jercy reden“, sagte Gernot.
    „Sie haben den Beschluß in der Leitung gefaßt, zusammen
mit Brad. Und sie haben einen Spruch darüber zur Erde
gesendet.“
    „Da wollte sich aber einer sehr rückversichern“, bemerkte
Gernot mit zornigem Spott. „Was sagen die hiesigen Centauren?“
„Ihre inoffizielle Meinung stimmt mit der unseren

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