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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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auch die
Menschen tragen. Ein fremder Centaure würde also sofort
auffallen und konnte entfernt werden.
    Dann sprach Bal auch von gewissen Systemen, mit denen er
größere Abschnitte des Geländes überwachen könne. Gernots
Hilfsangebot lehnte Bal ab. Die Centauren würden damit allein
zurechtkommen.
    Gernot hatte die Welle, die sich zerstörende Kolonne und den
Wall gesehen. Er blieb skeptisch. Aber mehr, als sich vorzunehmen, die Augen offenzuhalten, konnte man nicht tun.
Gewiß, das mit der Identifikation schien brauchbar…

7. Kapitel
    Die nächsten Tage verbrachte Gernot von früh bis spät in der
Werft. Zunächst galt es, solche Arbeitsbedingungen zu
schaffen, die eine hohe Produktivität gewährleisteten. Das
bedeutete auch, Leerlauf dadurch zu vermeiden, daß Routineaufgaben dem einzelnen nicht die Zeit nahmen. Ausgeschlossen schien auch hier, die menschlichen Lebensrhythmen und
Bedürfnisse denen der Außerirdischen anzupassen, allerdings
mußten centaurische Rohstoffe, Lebensmittel und Textilien
mehr und mehr zugeführt werden, da die mitgebrachten
Vorräte knapper wurden.
    Gernot organisierte eine Küche, schaffte einen Speiseraum,
ließ darin einige der Wunderblüten in Kübel setzen, argwöhnisch und auch belustigt von den Centauren um sie herum
beobachtet. Sie installierten Duschräume. Die Armaturen und
andere Materialien dafür holten sie aus der Instel 7, die noch
immer – eigentlich gegen Betreten gesperrt – auf dem Kosmodromplatz lag. Am Strand ebneten die Menschen Sportplätze,
und ihre Unterkunft richteten sie sich so häuslich wie möglich
ein. Das alles geschah neben der anstrengenden täglichen
Arbeit. Indem sie intensiv rekonstruieren halfen, lernten sie die
für sie im Detail fremden Technologien kennen, versetzten sich
in die Lage, eines Tages die gesamte Produktionsstätte
beherrschen zu können.
    Gernot legte jedoch größten Wert darauf, nach jeweils fünf
Tagen einen völlig arbeitsfreien Tag einzuschieben. Nur
nervlich und körperlich gesunde Menschen würden die Arbeit
ordentlich zu Ende führen können.
    Am ersten dieser freien Tage machte sich der größere Teil
seiner Gruppe – begleitet von Mon als einzigem Centauren –
zu einem Ausflug in das angrenzende Erholungsgebiet des
Planeten auf, zu Fuß, versteht sich. Höchstens fünfzehn
Kilometer sei eine Tour lang, versicherte Mon.
    Es stellte sich heraus, daß man den „menschlichen“ Strandabschnitt nach beiden Seiten abgegrenzt hatte. Eine Frage nach
dem Warum konnte Mon nicht beantworten.
    Auf den Rat der Einheimischen hin hatten sie genügend
Proviant eingepackt, und sie marschierten bereits los, als Alpha
sich gerade anschickte, aus dem See zu steigen. Abgesehen
davon, daß diese Sonne lichtbogenblau aufging, unterschied
sich dieses Ereignis über dem Wasser wenig von dem vergleichbaren auf der Erde. Es war gleich schön und beeindrukkend…
    Das Marschieren fiel wie immer leicht, noch empfanden die
Menschen die verringerte Schwerkraft.
Anfangs tollten sie herum, versuchten einen Gewaltmarsch,
nahmen dann aber – ein wenig beschämt – Rücksicht auf Mon,
der das hohe Tempo zu schaffen machte.
Eigentlich unterschied sich der Strand um nichts von einem
irdischen, sah man davon ab, daß dieser hier völlig vereinsamt
lag, höchstens ab und an überquert von eigenartigen Tieren, die
entfernt an Fische mit einer Vielzahl von Beinen erinnerten
und die mit erstaunlichen Sprüngen ins Wasser hechteten.
Gernot erzählte Mon, wie wohltuend diese centaurische
Uferzone von den Menschen empfunden wurde. Mon hörte
verwundert, daß es auf der Erde keinen Quadratmeter in
Wassernähe gäbe – in klimafreundlichen Regionen, versteht
sich –, auf dem sich nicht mindestens zwei Menschen sonnenanbetend aalten, mit der angeblichen Absicht, sich zu erholen.
Und Gernot beeindruckte der Scharfsinn Mons und vor allem
der Gleichklang des menschlichen mit dem centaurischen
Gedanken, als sie mit einem Lächeln und einem Seitenblick
bemerkte: „Und so erholen sich die Menschen?“
„Nur wenige“, antwortete er und lachte zurück. „Aber den
meisten gefallt es, was soll man da machen…“
Mon verstand nicht. „Ist es denn nicht notwendig, euch zu
erholen, nicht – Pflicht?“
Gernot sah sie unschlüssig an. „Nein“, antwortete er gedehnt.
„Es ist wünschenswert für den einzelnen und die Gesellschaft.
Aber es ist in das Ermessen jedes Menschen gestellt.“ Er kam
ihrer Frage zuvor. „Es ist möglich,

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