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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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gab Abteile mit halbhohen leichten
Trennwänden – für welchen Zweck? –, offene und verglaste
Terrassen. Viele unterschiedliche Geräte für nicht definierbare
Verwendungszwecke standen herum, Spiel- und Sportmechanismen, wie Mon erläuterte.
Nicht einen Einheimischen konnten sie von außen in den
Gebäuden entdecken. „Es wird sich auch jetzt noch niemand
hier aufhalten. Wie ich den Tagesablauf kenne, ist im Augenblick Strandzeit…“
Nach beinahe betretenem Schweigen sagte einer aus der
Gruppe: „Ich würde mich schon gern in einem solchen Bau
einmal umschaun…“
„Bitte“, Mon lud sie alle sehr bereitwillig ein.
Niemand schloß sich aus, obwohl so manchem der Sinn nach
einem Bad gestanden hatte.
Selbst diese Häuser zeigten nach menschlichem Geschmack
eine sehr dürftige Einrichtung, aber – wie es schien – eine
bequemere als sonst. Jeweils vier Centauren bewohnten einen
Raum, ob Mann oder Frau, spielte keine Rolle. Aber das
wußten die Menschen, sie waren deshalb nicht erstaunt.
Centauren sind im allgemeinen geschlechtlich nicht aktiviert
und kennen daher natürlich keine sich aus einer steten Zweigeschlechtlichkeit ableitende Moralnorm.
Eine verhältnismäßig große Zahl von abgedunkelten Räumen
mit – wie in einem Kino – fest installierten und für Centauren
sehr bequemen Sitzen fiel auf. Diese Möbel waren, mit
Ausnahme der Farbe, in jedem Raum die gleichen, unterschieden sich aber durch meist kleinere Geräte, die darüber oder an
den Armlehnen angebracht waren. Einige sahen aus wie
Kopfhörer, andere erinnerten an Okulare. Manche ähnelten
Fingerhüten und Düsen, andere ließen sich überhaupt nicht
einordnen.
„Intensiver centaurischer Massenzeitvertreib“, erläuterte
Mon und lächelte. „Gefühls- und Empfindungsmaschinen für
den Gesichts-, den Gehör- und den Tastsinn – und noch einige
andere…“
Eine völlig neue Sphäre tat sich hier für die Menschen auf,
ein centaurischer Lebensbereich, von dem sie zwar ganz
entfernt gehört, aber mit dem sie nie so unmittelbaren Kontakt
hatten.
Mon kam einer Frage zuvor: „Es heißt, daß Menschen nur
einige der hier erzeugten Empfindungen wahrzunehmen in der
Lage sind…“ War da ein wenig Spott in ihren Augen? „Die
visuellen und akustischen zum Beispiel, allerdings sind letztere
vielleicht ein zweifelhafter Genuß…“ Jetzt lächelte sie stark.
„Aber vorführen kann ich im Augenblick nichts. Zu dieser Zeit
wird nichts gesendet.“
„Und solche Maschinen existieren auch in den Wohnstätten?“
„Ja, in den meisten. Aber natürlich nicht alle Systeme und
Varianten…“
Eine Küche oder Speisesäle gab es nicht. Mon sagte dazu
knapp, daß während eines Urlaubs selbstredend jeder selbst für
seine Ernährung sorgt. Aber auch in den Zimmern deutete
kaum etwas darauf hin…
Die Menschen verließen – recht nachdenklich einige – die
centaurischen Ferienheime…
Ein wenig abseits von diesem Zentrum lagerten sie sich
unmittelbar am Strand, darauf bedacht, einen möglichst großen
Abstand zwischen sich und den nächsten Centauren einzuhalten. Sie wollten nicht stören.
Aber das änderte sich rasch. Offenbar nahmen es die Centauren mit der Erholungsdisziplin doch nicht so genau, wie es
Mon dargestellt hatte. Sie kamen und betrachteten die Menschen, unaufdringlich aus gebührendem Abstand, aber
eindeutig. Sie umringten förmlich den Lagerplatz, schauten,
tauschten sich leise untereinander aus, machten sich – auch mit
Fingerzeigen – auf dieses und jenes aufmerksam.
Mon tat gleichgültig, obwohl Gernot in ihren Augen etwas zu
bemerken glaubte, was wie Unsicherheit anmutete. War ihr das
Sich-zur-Schau-Stellen-Müssen der Gäste unangenehm? Auf
jeden Fall aber wäre es den Menschen wohl auf dem gesamten
Strand so ergangen. Was also sollte man tun? Gernot fühlte
sich verpflichtet, den Kollegen zu empfehlen, sich so zu
verhalten, als gäbe es diese Zuschauer nicht, was sie ohne
Einwände und mit ziemlicher Gelassenheit befolgten.
Als erstes warfen sie die Kleider von sich und tollten im
Wasser. Centauren sahen vom Strand aus zu – baden gehe um
diese Zeit selten einer von ihnen, obwohl es erlaubt sei,
kommentierte Mon – und begutachteten die menschlichen
Schwimm- und Tauchkünste. Und, das konnte sich jeder
denken, die Gäste bekamen keine guten Noten. Centauren im
Wasser zu beobachten war dagegen eine Freude. Ihr Können,
die Harmonie ihrer Bewegungen, die Gewandtheit ließen sich
mit

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