Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
Vom Netzwerk:
er zu Gernot, bittend,
wie er meinte.
„Nun, das passiert schon hin und wieder“, bemerkte Bal mit
einem Augenausdruck, als wollte er sagen, was soll’s, wozu
unter intelligenten Wesen darüber sprechen. „Gibt es so etwas
auf der Erde denn nicht?“
„Freilich gibt es so etwas auf der Erde!“ Ärger griff nach
Gernot. Für dumm lasse ich mich nicht verkaufen, dachte er.
Aber soviel räumte er ein: Es konnte schon möglich sein, daß
man Bal nicht informiert hatte. Das wäre zwar unverständlich,
ausgerechnet einen Beauftragten für die Zusammenarbeit mit
den Menschen nicht einzuweihen, aber es schien centaurisch…
Nur, was war mit Mon! Gernot hatte erwartet, daß Mon sich
anders, konstruktiver verhielte. Warum redet sie so unbestimmt? Er beschloß daher, rückhaltlos zu sein.
„Zwei Menschen wurden von einer Gruppe Centauren –
angeführt von einem Lim – aufgegriffen. Man hat ihnen den
Auftrag erteilt, ihren Gefährten mitzuteilen, sie sollten
unverzüglich abreisen. Lim hat sich ferner gebrüstet, einige
großangelegte Störakte verübt zu haben, ähnlich dem, der
unsere Kolonne auf der Herfahrt zwei Stunden aufgehalten hat,
aber schwerer, so wie ich es dir vorhin schilderte.“
Bal hatte aufmerksam zugehört. Doch dann fragte er: „Ein
psychischer Defekt lag bei diesen beiden Menschen nicht vor?
– Nun, es wäre nicht auszuschließen“, setzte er auf Gernots
gerunzelte Stirn hin fort.
Gernot war überrascht. Aber Bals Worte reizten ihn eher zur
Heiterkeit als zum Ärger. „Ich glaube nicht“, antwortete er mit
einem feinen Lächeln. „Oder bist du anderer Meinung, Mon?“
Sie lächelte ebenfalls schwach und schüttelte nach Menschenart den Kopf. „Der eine Mensch bin ich“, erläuterte
Gernot.
Eine ganze Weile sagte Bal nichts. Er hielt die Augen völlig
geschlossen, so daß all seine Regungen verborgen blieben.
Dann bat er überraschend:
„Bitte, Mensch Gernot Wach,
berichte mir davon ausführlich.“
Gernot zog die Stirn kraus. Wenn Bal von diesen konkreten
Vorkommnissen schon nichts wußte – diese Gegenströmung,
der Lim angehörte, mußte wohl allgemein bekannt sein. Mon
nannte sie Nadisten, also! Aber war es nicht auch Mon, die
behauptete, daß bislang tätliche Aktionen nicht stattgefunden
hätten? Nun gut! Wenn es ein Spielchen sein sollte, ich spiele
mit. Und Gernot berichtete knapp von dem Erlebnis mit Lim.
Er schloß mit der Frage: „Also – was willst du zum Schutz des
Objekts einleiten?“
Bal hatte mit geschlossenen Augen zugehört, zurückgelehnt,
mit nach menschlichen Begriffen merkwürdig verwinkelten
Gliedmaßen. Dann fragte er plötzlich Mon, ohne diesmal
jedoch den Übersetzer abzuschalten:
„Und was sagst du,
Mon?“
„Ich habe eine dieser Wellen erlebt. Sie wurde uns als Naturphänomen erklärt. Es ist nicht faßbar, Bal, daß Centauren
solche Kräfte mobilisieren sollen. Die Fehlleitung der Kolonne
hingegen halte ich für mög…“
„Ob Centauren dazu in der Lage sein könnten, wollen wir
nicht erörtern, Mon. Was sagten die regional Verantwortlichen?“
„Sie wissen nicht, was Gernot weiß. Ich sah mich nicht
veranlaßt, zu berichten, weil…“, ihr Zwitschern hatte sich
verstärkt.
Bal hatte erneut angesetzt, sie zu unterbrechen, „weil Gernot
einen ausführlichen Bericht an seine Ersten gegeben hat. Ich
bin Bewahrer, Bal!“
„Ja, ja…“ Er sah aus wie gedankenabwesend und überlegte
offensichtlich intensiv.
„Die Situation ist für mich neu“,
erläuterte er dann.
„Du sagst, und das ist tatsächlich für
Centauren selbstverständlich, daß sie euch – und sinngemäß
natürlich auch uns – körperlich nicht angreifen. Somit besteht
keine Gefahr für das Leben. Wir haben also Störungen zu
vermeiden, die den Fortgang unserer Arbeit behindern. Wenn
dieser Lim tatsächlich über die von dir genannten Mittel und
Kräfte verfügt…“, Bals Blick glitt ab, als sei ihm eine Idee,
eine Vermutung vielleicht, gekommen, „weiß ich nicht, wie
wir wirksam werden könnten. Mehr Centauren kann ich nicht
bereitstellen, kaum mehr Technik.“
„Der Wall wurde durch Flugräumer beseitigt“, warf Mon ein,
„die Sache wurde also als zentrales Objekt behandelt.“
Bal sah sie an, zerstreut, als hätte er ihre Worte nicht vernommen. Und dann sagte er zumindest für Gernot überraschend: „Die Menschen brauchen eine Sofortlösung. Mon,
wenn es diese Lims gibt, ist kein centaurischer Rat in der Lage,
sie in der nächsten Dekade

Weitere Kostenlose Bücher