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Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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abgelenkt war, versuchte
er beim Thema zu bleiben. Was sie sagte, schien ihm von
höchster Wichtigkeit zu sein. „Man hat doch jede Möglichkeit
der Kontrolle. Da kommt ein Raumschiff zurück, man weiß,
wo die einzelnen verbleiben…“
„Eben nicht. Man wußte bei den ersten Schiffen gar nicht,
wie viele gekommen sind.“
„Ach!“ Gernot lachte laut auf, daß einige der Gefährten zu
ihnen herübersahen.
„Jetzt ist das anders. Vielleicht erlebst du es. In einigen
Tagen landet ein Schiff.“
„Warum kehren sie zurück?“
„Sie haben bei euch gelernt, einem unwirtlichen Planeten zu
Leibe zu gehen. Das tun sie bei uns, wenn sie kommen.“
„Ich habe nichts Derartiges gesehen.“
„Wir sind in den Anfängen. Begonnen wurde im Land der
Ebenen…“ Als Gernot verständnislos blickte, fügte sie hinzu:
„Region fünf. Du wirst es noch sehen können.“
Schau an, dachte Gernot. Centaur birgt Überraschungen.
Mon legte sich wieder gelöst auf den Rücken. „Wenn unsere
Zusammenarbeit gut verläuft, stelle ich den Antrag“, sagte sie
plötzlich leise, wieder in den Himmel hinein.
„Was für einen Antrag?“ fragte Gernot.
„Auf ein Kind…“
    Da plötzlich packte es wieder zu. Aus Gernot Wachs Gesicht
wich alles Blut. Wie haltsuchend griff er hinter sich. Aber da
gab es nichts, an dem er sich hätte stützen können.
    Die Glocke senkte sich auf ihn, als er einigen seiner Gefährten zurief, sie sollten nur den Anschluß nicht verlieren, wenn
sie, um sich zu erfrischen, badeten.
    Es geschah, als sie die heimische Gegend beinahe erreicht
hatten, der Wald zur Linken üppig den schmalen Strandstreifen
bedrängte.
    Gernot versuchte sich zu fangen. Das Summen in seinem
Kopf war wie ein Bohren. Nachdem er seinem lautlosen Ruf
hinterhergelauscht hatte, sagte er aufmerksam zu sich: „Hallo!“
Und wieder wußte nur er selbst, daß er sprach. Andere aber
hörten es nicht. Die Stimme schien erloschen, das Gehör
abgeschaltet. Aber nichts an seinem Kehlkopf funktionierte
etwa anders oder nicht. Es gab keinen Schmerz, nicht einmal
das Bedürfnis, sich zu räuspern.
    Das Gehör abgeschaltet?
Gernot runzelte, verdutzt in all dem Schreck, die Stirn. Das
Wasser aber am Strand plätscherte nahe, vereinte dieses
Plätschern das Ufer entlang zu jenem erhabenen Rauschen. Ja
und dort, dort frotzelten übermütig die Gefährten. Also nicht
das Gehör, die Stimme nur. Nur!
Mon ging drei Schritt vor Gernot. „Mon“, rief er sie an.
Nichts, sie reagierte nicht.
Gernot drehte sich um und rief, so laut er konnte: „Ulf!“
Hätte Ulf, der sich gerade anschickte, schwimmen zu gehen,
auf den Anruf gehört, Gernot hätte nicht zu sagen vermocht,
was er von ihm wollte.
Aber Ulf hörte nicht. „Gernot Wach?“
Gernot machte erneut kehrt.
Mon sah ihn fragend an. „Geht es dir gut?“
Er nickte, zunächst unfähig, sein Unvermögen zu offenbaren.
Wenn es einer merkt, dachte er, ist alles aus.
Mon nahm den Blick nicht von ihm.
Gernot biß die Zähne zusammen, dann stieß er heftig und
böse hervor: „Es ist nichts!“
Als ob ein Schütz aufgegangen wäre, plärrte das Wort
„nichts“ heraus, in seine Ohren, in die Mons, die erschrocken
einen Schritt zurückwich.
„Entschuldige“, stammelte er verwirrt. „Wahrscheinlich habe
ich Wasser im Ohr“, log er, „es ist ein wenig ulkig…“ Und er
klopfte sich mit der flachen Hand an den Kopf.
„Das habt ihr von eurem inneren Gehörgang. Uns kann so
etwas nicht passieren.“ Mon wies auf das kleine glatte Häutchen etwa an der Stelle des Kopfes, wo beim Menschen die
Ohrmuschel sitzt.
„Es ist eben nichts vollkommen“, scherzte Gernot. Aber
zumute war ihm nicht danach. Er spürte so ein Beben, ein
eingebildetes sicher, in der Magengegend. Angst! Und deutlich
schneller pochte der Puls. Irgendwo in ihm sagte es: „Du
machst schlapp, Gernot Wach…“ Er war froh, daß Mon den
Rest des Nachhauseweges von anderen mit Beschlag belegt
wurde. Ihm stand der Sinn nicht nach Unterhaltung, obwohl er
sich sagte, daß Ablenkung vielleicht gerade das beste wäre.
Während die Gefährten müde, aber des Lobes über diese Art
aktiver Erholung voll, ihre Quartiere aufsuchten und sehr bald
zur Ruhe kamen, lag Gernot lange grübelnd wach. Er konnte
sich nicht schlüssig werden, ob die Symptome ihn zwangen,
den Arzt zu konsultieren. Und da er an die möglichen Konsequenzen dachte, redete er sich mehr und mehr ein, daß die
Anzeichen nicht genügten, daß er nur auf etwas

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