Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Energie fur Centaur

Energie fur Centaur

Titel: Energie fur Centaur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
Vom Netzwerk:
eingesetzt.
    Da Bal die Menschen stets beruhigt hatte, wenn diese auf die
Leere der in der Zwischenzeit ebenfalls errichteten großen
Boxen für den Schrott hinwiesen, sah Gernot der Zukunft nun
mit Zuversicht entgegen. Sie hatten sich doch entschlossen,
soweit es möglich sein würde, den Schrott nach Metallarten zu
trennen, um wenigstens eine einigermaßen gleichgeartete
Schmelze und damit Qualität zu gewährleisten.
    Gernot hatte Mon und einige seiner Mitarbeiter – es ging auf
Schichtende zu – zu einer kleinen Beratung eingeladen, die das
Zusammenspiel mehrerer Aggregate zum Inhalt hatte. Ein
Mechaniker hatte auf einige Schwachstellen eines Roboters
aufmerksam gemacht. Sie waren dabei, sich über die nächsten
Schritte zu einigen, als Bal heftig ins Zimmer gestürzt kam.
    Noch nie hatte Gernot, hatten die Menschen einen Centauren
so außer Fassung gesehen. Und da sich bei diesen Wesen das
Fühlen in den Augen ausdrückte und Bal so verzweifelt blickte,
ahnten sie sofort Allerschlimmstes.
    „Man hat fünf Transporte liquidiert!“ stieß er hervor. Und
selbst der Automat hatte die Stimme erhoben.
Schon als Bal so ins Zimmer gehastet kam, waren die Anwesenden aufgesprungen. Niemand brauchte das Gehörte zu
erläutern. Die ersten großen Transporte also kamen nicht!
Und in Gernot formte sich das Bild wieder: Die Welle verschluckt den Transport mit dem Orbitflugzeug. Der Transportkanal ließ sich mit einer größeren Anzahl von Arbeitskräften
schneller bauen, hier half eine solche Aktion nicht im geringsten. Er dachte an Josephin. Nicht einmal war es ihm bisher
möglich gewesen, mit ihr in Kontakt zu kommen, obgleich er
es des öfteren, vor allem auch nach dem Abend mit Mon,
intensiv versucht hatte. Aber, dessen konnte sich jeder gewiß
sein, sie hatte sich bestimmt in keiner Weise geschont, um
dieses Material, diesen Schrott, unter Mühen aufzubringen, und
nun das! Ein Zufall schied für Gernot ganz und gar aus und ein
Naturereignis auch. Und so wie Bal formuliert hatte, gab es
keinen Zweifel, daß Lim…
Einer von Gernots Gefährten brach das Schweigen: „Wann
sollen die nächsten kommen?“
Bal sah auf, antwortete nicht. Es schien, als sei er dazu
physisch nicht fähig.
Mon antwortete: „Eine Zeit ist nicht fixiert. Sie sollen nun
kontinuierlich eintreffen, mit Pausen natürlich. Die Entfernungen sind sehr unterschiedlich. Aber wir haben vereinbart, daß
im Aufgabeort erst einmal ein Pufferlager geschaffen wird…“
„Und die Flugzeuge?“ fragte Gernot.
Bal fing sich. „Keine Nachricht. Aber sie sollen erst in vier
Tagen hier sein.“
„Na hoffentlich“, murmelte Gernots Gefährte.
Gernot sah zu ihm hin, schüttelte ein wenig mißbilligend den
Kopf. Aber er dachte genauso. „Wir haben noch eine Woche zu
tun“, bemerkte er dann nachdenklich.
„Und was wir an
Material hier haben, reicht für dreitausend Kilometer Seil,
einfaches Seil. Eine lange Stillstandszeit würde die Kontinuität
dermaßen stören und im Raum zusätzliche Schwierigkeiten
verursachen, daß ich es ablehne, so zu arbeiten.“ Er sah hoch,
von einem zum anderen. „Was können wir tun, Bal?“
Wieder zögerte Bal. „Nichts, Gernot Wach, nicht viel… Ich
werde in wenigen Stunden einen Bericht darüber haben, wie
groß der Schaden ist, vielleicht auch, wie es geschah. Daraus
müßten wir versuchen zu schlußfolgern.“
Gernot biß sich auf die Lippen. Nichts war ihm mehr zuwider als ohnmächtiges Zuschauen. Und der Centaure offenbarte
Hilflosigkeit. Myns Worte kamen Gernot in den Sinn. Sie sind
außergewöhnlichen Ereignissen nicht gewachsen. Und einen
Augenblick wünschte sich Gernot, er befände sich im Raumschiff, das zurück zur Erde fliegt… „Hast du Verbindung zu
den Aufgabeorten, sind weitere Transporte gestartet, und
fahren diese abermals in den Untergang?“ Er fragte drängend,
aber beherrscht und auch so, als ob er eine bindende Antwort
nicht erwarte.
Als eine Pause entstand, in der sich bereits abzeichnete, daß
er die Situation richtig eingeschätzt hatte, setzte er hinzu: „Ich
brauche Kontakt zu meinen Leuten – zur Leitung und zu denen
draußen. Rufe mich, Bal, wenn du mehr weißt.“ Gernot atmete
resignierend aus und verließ den Raum. Seine Gefährten
folgten ihm auf dem Fuß, Mon zögerte.
Gernot mußte lange warten, bevor Jercy sich meldete.
Jercy lächelte gequält, benahm sich fahrig, und es blieb
unklar, ob er überhaupt Gernots Bericht anhörte. Unentwegt
sortierten

Weitere Kostenlose Bücher