Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
Vom Netzwerk:
Handtüchern, die den Körper bedeckten, und nur jeweils ein Teil des Körpers für die Massage entblößt wurde. Von Nacktheit war nie die Rede gewesen.
    »Tut mir leid, Liebes, aber ich habe Sie nicht verstanden.«
    Sie räusperte sich, kam zu mir herübermarschiert, und bevor ich sie fragen konnte Sind Sie verrückt geworden? , hatte sie mir schon den Bademantel vom Rücken gestreift.

    Mir verschlug es den Atem, und ich war zu geschockt, um meinen Körper zu bedecken. Dann wurde ich in eine Dusche gescheucht, die die Form eines Korridors hatte. »Was, um Himmels willen, machen Sie da?«
    Sie richtete einen Feuerwehrschlauch auf mich, und ich ergriff die beiden an der Wand befestigten Griffe, um nicht den Halt zu verlieren.
    Es war mehr als peinlich, und als ich plötzlich Schreie hörte, wurde mir bewusst, dass noch weitere Mitglieder der League mit einem Schlauch abgespritzt wurden, was sie so schnell nicht vergessen würden.
    Für den Rest des Tages fühlte ich mich ziemlich benommen. Ich erinnere mich nur daran, dass mir, nachdem das Martyrium vorüber war, der Frotteemantel übergezogen wurde. Dann wurde ich auf den warmen gepolsterten Tisch gelegt, aber so eine Massage hatte ich noch nie erlebt.
    »Säubern!«, bellte die Frau.
    War ich nicht sauber genug? Es erwies sich, dass ihre Spezialität eine Massage war, die die Organe anregte, um sie zu »reinigen«. Seitdem habe ich keine Massage mehr gehabt und werde wahrscheinlich auch keine mehr haben.
    Als wir zu unseren Autos zurückgingen, waren wir schlimm zugerichtet. Wahrscheinlich war es jetzt nicht besonders sicher, Auto zu fahren, und es war mir auch ziemlich egal, als Nikki mir einen Luftkuss gab und sagte, dass wir uns bald wiedersehen würden, und sich dann mit Pilar und Eloise aus dem Staub machte.
     
    Am nächsten Tag spürte mein Körper, der sich eigentlich sanft und wie neugeboren hätte anfühlen sollen, die verheerenden Auswirkungen von Olgas therapeutischer Massage. Ich konnte kaum aus dem Bett kommen. Als jedoch
Sawyer anrief und mich zu einer Ausstellung in Kerrville einlud, sprang ich sofort aus dem Bett (wenn auch mit einem Schmerzensschrei). Unter anderem hatte Olga den Verstand aus mir herausmassiert.
    Als ich ihn die Einfahrt herauffahren hörte, wartete ich nicht, bis er zur Haustür kam. Er war noch im Auto, als ich aus dem Haus eilte. Sein Haar war vom Wind zerzaust, und seine dunkle Sonnenbrille verlieh ihm ein mysteriöses Aussehen.
    »Sexy«, sagte er, als er mein Outfit sah, eines von denen, die so gar nicht JLWC-tauglich waren.
    »Absolut nicht«, sagte ich und versuchte, ernst zu schauen, während ich ins Auto stieg und die Röte ignorierte, die mir in die Wangen gestiegen war.
    Die Ausstellung mit den Skulpturen, die aus natürlichen texanischen Materialien geformt waren, war der neueste Schrei, und jeder, der etwas auf sich hielt, war dort, um sie sich anzusehen. Ich wäre schon vor Wochen hingegangen, wenn dieser »unglückliche Vorfall« und die Konsequenzen nicht gewesen wären.
    Gelassen und sicher nahm Sawyer die Kurven und schaltete mit der Effizienz eines Rennfahrers. Ich schlenderte mit ihm durch die Ausstellung und betrachtete jedes Stück. In meinem Kopf läuteten die Alarmglocken, aber dennoch war ich da. »Erzählen Sie mir etwas über sich.« Ich stand vor einem Pferd, das aus Treibholz geschnitzt war.
    »Es gibt nichts zu erzählen.«
    »Jeder hat etwas zu erzählen.«
    Er sah mich an, und ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Aber ich nicht.«
    »Ich habe gehört, dass Sie ein schlimmer Junge waren, als Sie klein waren.«

    »Wer hat Ihnen denn das erzählt?«
    »Nikki.«
    »Nikki redet gerne«, sagte er mit einem trockenen Grinsen. »Apropos Nikki, wie entwickelt sich die Sache mit der Junior League?«
    Ich dachte an den Ausflug ins Gesundheitszentrum. »Sehr gut.« Oder auch nicht.
    »Das hoffe ich auch, um ihretwillen.«
    Ich blickte in seine Richtung. »Ihr beide scheint wirklich gute Freunde zu sein.«
    »Ja. Sie war immer schon ein nettes Mädchen. Obwohl sie in schlechten Verhältnissen groß geworden ist, hat sie immer gelächelt. Das muss man einfach lieben an ihr. Als ich wieder in die Stadt gezogen bin, war sie die Erste, die vorbeigekommen ist.« Er kicherte. »Ich war erst eine Woche wieder zu Hause, und das Haus war fast ein Jahr lang unbewohnt gewesen. Als sie sah, wie unordentlich es dort war, machte sie sich auf den Weg und kam mit zwei Dienstmädchen und einem Gärtner zurück. Sie trug

Weitere Kostenlose Bücher