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Engel auf Abwegen

Engel auf Abwegen

Titel: Engel auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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Brüste gesehen? Die können doch nicht echt sein. Sie hat sie bestimmt vergrößern lassen.«
    »Ziemlich schlecht gemacht.«
    Schlecht? Sie sind echt!
    »Und ihr Haar?«
    Aha, jetzt war mein Haar an der Reihe.
    »Es war so flach, als wäre sie aus dem Bett gefallen und hätte sich nicht mal die Mühe gemacht, einen einzigen elektrischen Wickler zu benutzen.«
    »Stellt euch vor, Frede Ware sah nicht einmal großartig aus!«
    Alle lachten.
    »Was ist, wenn sie zum Meeting kommt?«
    »Wie kann sie ihr Gesicht zeigen nach diesem ganzen Spektakel?«
    »Es geht das Gerücht, dass sie ihr Haus nicht mehr verlassen hat, seitdem das passiert ist.«
    »Wenn sie kommen sollte, werden wir kein Wort darüber sagen. Ich würde eher sterben, als ihre Gefühle zu verletzen.«
    Es entstand eine kleine Pause, bevor erneut spöttisches Gelächter zu hören war.
    Mein Herz raste, und bevor ich die Flucht ergriff, betrat ich den Raum. »Bonjour!«
    Die Mitglieder des Komitees fuhren herum, und meine Anwesenheit verschlug ihnen die Sprache, obwohl Pilar schon bald darauf ihre Stimme wiederfand. »Sieh mal einer an, wer hier ist.«
    Ich lächelte und reckte den Kopf in die Höhe. »Seid ihr nicht süß?«
    Im Gegensatz zu Pilar wurden Gwen Hansen und Lizabeth Mortimer knallrot.

    Judy, Nessa, Cynthia und Annalise starrten mich nur an.
    Ich setzte mich an den Tisch, legte einen Fuß über den anderen und nahm meinen Frede-Ware-Notizblock heraus. »Ihr wart gerade bei …?«, fragte ich.
    Die Ladys bewegten sich unruhig. Pilar schlug ihren Notizblock auf. »Keine hat eine gute Idee für unser neues Projekt«, sagte sie. »Daher denke ich, wir sollten meine Idee mit den Art Stars ernsthaft in Erwägung ziehen.«
    Dann redete sie über ihren Einfall. Es war ein ziemlich langweiliges Meeting, aber ich lächelte und machte mir sogar Notizen wie ein guter Pfadfinder. Pilar war gerade dabei, damit anzugeben, wie großartig das Art-Star-Projekt war, als Cynthia sich nach vorn beugte und herausplatzte: »Ich muss es einfach wissen. Ist Sawyer Jackson genauso gut, wie er aussieht?«
    Das Meeting wurde unterbrochen. Pilar blieb der Mund offen stehen.
    »Ja, ja, erzähl uns alles«, drängte Lizabeth. »Das Foto von ihm in der Zeitung war unglaublich!«
    Danach spielten mir die Frauen Fragen zu wie die Ballmaschine auf meinem fabelhaften, wenn auch zurzeit nicht benutzten Tennisplatz.
    »Wie groß ist er? Auf dem Foto sah er groß aus.«
    »Bitte sag mir, dass er nicht klein ist.«
    »Und muskulös? Ich wette, er hat unglaubliche Muskeln.«
    »Obwohl er nicht allzu muskulös ist!«
    Ich musste durchhalten.
    Pilar kreischte und schüttelte den Kopf wie ein Hund, der Wasser abschüttelt. »Meine Damen! Sie hat nackt posiert!«
    Die Fragen verstummten, und alle sahen Pilar an.

    »Technisch gesehen«, sagte ich äußerst affektiert, »war ich nicht vollkommen nackt.«
    Gwen beugte sich nach vorn und fuchtelte mit der Hand wie ein Schulmädchen. »Das stimmt, Pilar. Und schau dir all die Gemälde im Museum an. Da sind überall Nackte drauf.«
    Aha, Gwen verteidigte mich. Wer hätte das gedacht?
    Pilar schaute sie wütend an. »Es geht nicht um …« Es war, als würden ihr die Worte im Hals stecken bleiben, ehe sie schließlich ausstieß: »Klassische Kunst! Es geht um diese Frau, die Frau, die hier sitzt, eine von uns, die für einen Künstler posiert hat.«
    Aber ich bemerkte, dass die Frauen immer noch auf meiner Seite waren.
    »Fast nackt«, fügte Pilar hinzu, »und zweifellos hatte sie das Hemd nicht lange an. Außerdem ist sie verheiratet!«
    Die Frauen seufzten. Selbst Gwen, die ständig auf Achse war, verzog das Gesicht. »Das ist es ja«, räumten sie ein, eindeutig enttäuscht darüber, dass sie mich wieder vor den Kopf stoßen mussten und nichts über Sawyer Jackson erfahren würden.
    Sie sahen mich an. »Tut uns leid.«
    Ich lächelte nur. Das war ein Oscar-würdiger Auftritt. »Macht euch keine Gedanken darum. Ich tue es auch nicht.« Ich wollte, es wäre so gewesen.
    Pilar starrte mich wütend an und wollte etwas sagen. Gott sei Dank klingelte mein Handy, und ich unterbrach sie. »Behalte das, was du sagen willst, im Kopf, Liebes.«
    Sie schäumte vor Wut. Ich ignorierte sie. Obwohl ich gar nicht versuchen musste, sie lange zu ignorieren, nachdem ich mich gemeldet hatte. Ein Schwall von Worten drang mein Ohr.

    »Howard, ich verstehe kein Wort.«
    Ich hörte zu, und ein Schock raste durch mich hindurch. »Sie haben Gordon gefunden?«
    Ich

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