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Engel aus Eis

Titel: Engel aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla L�ckberg
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legte eine Pause ein, um zu sehen, ob der Name eine Reaktion hervorrief, doch soweit er es beurteilen konnte, kannte Märta ihn nicht. Was sie auch bestätigte.
    »Erik Frankel? Nein, nie gehört. Wie sind Sie auf Wilhelm gekommen?« Sie beugte sich interessiert nach vorn.
    »Es ist so …« Patrik zögerte. »Dieser Erik Frankel hat seit fast fünfzig Jahren Geld an einen Wilhelm Fridén überwiesen, Ihren Mann. Wir fragen uns natürlich, warum er das getan hat und welche Verbindung zwischen den beiden bestand.«
    »Wilhelm hat Geld von … einem Mann aus Fjällbacka namensErik Frankel bekommen?« Märta wirkte ehrlich überrascht. In diesem Moment kam Göran mit einem Tablett voller Kaffeetassen herein und sah sie neugierig an.
    »Worum geht es hier eigentlich?«, wollte er wissen.
    Seine Mutter antwortete ihm. »Der Polizist hat gesagt, dass ein Mann namens Erik Frankel, der ermordet wurde, deinem Vater fünfzig Jahre lang Geld überwiesen hat.«
    »Wie bitte?« Verblüfft ließ Göran sich neben seiner Mutter auf das Sofa fallen. »Papa? Wieso?«
    »Das fragen wir uns auch«, sagte Patrik. »Wir hatten gehofft, Wilhelm könnte uns die Antwort selbst geben.«
    »Puppe!« Maja hielt Märta entzückt die alte Puppe hin.
    »Genau.« Märta lächelte Maja an. »Damit habe ich gespielt, als ich klein war.«
    Maja drückte die Puppe liebevoll an sich und umarmte sie. Märta konnte sich kaum an ihr sattsehen.
    »Was für ein entzückendes Kind!«
    Erica nickte begeistert.
    »Um was für Beträge handelte es sich denn?« Göran starrte Patrik an.
    »Keine übermäßig hohen. In den vergangenen Jahren waren es zweitausend Kronen im Monat. Der Betrag ist mit den Jahren stetig angestiegen und scheint das im Einklang mit der Geldwertentwicklung getan zu haben. Die Summe ist also gestiegen, aber der Wert ist wohl immer ungefähr gleich geblieben.«
    »Warum hat Papa uns nie davon erzählt?« Göran sah seine Mutter an. Sie schüttelte bedächtig den Kopf.
    »Ich habe keine Ahnung, mein Lieber, aber Wilhelm und ich haben ohnehin nie über ökonomische Fragen gesprochen. Darum hat er sich gekümmert, und ich habe den Haushalt gemacht, wie es in unserer Generation üblich war. Das war unsere Arbeitsteilung. Wenn ich Göran nicht hätte, würde ich jetzt vollkommen hilflos vor all den Rechnungen, Krediten und so stehen.« Sie legte ihre Hand auf die des Sohnes, und er drückte sie.
    »Du weißt doch, dass ich dir gerne helfe, Mama.«
    »Dürfen wir uns ein paar Unterlagen ansehen, die Ihre Finanzen betreffen?«, fragte Patrik verzagt. Er hatte gehofft, eineAntwort auf die Frage nach den merkwürdigen monatlichen Zahlungen zu erhalten, doch stattdessen war er in eine Sackgasse geraten.
    »Die sind alle beim Rechtsanwalt«, sagte Göran bedauernd, »aber ich kann die Kanzlei bitten, Kopien anzufertigen und sie Ihnen zu schicken.«
    »Dafür wären wir Ihnen äußerst dankbar.« Patrik fasste wieder etwas Mut. Vielleicht würde er dieser Geschichte doch noch auf den Grund kommen.
    »Entschuldigung, ich habe ganz vergessen, Ihnen Kaffee anzubieten.« Hastig stand Göran auf.
    »Wir wollten sowieso gerade gehen.« Patrik sah auf die Uhr. »Machen Sie sich keine Umstände.«
    »Es tut mir leid, dass wir Ihnen nicht weiterhelfen konnten.« Märta legte den Kopf schief und lächelte Patrik milde an.
    »Nicht so schlimm, dagegen kann man eben nichts machen. Mein herzlichstes Beileid. Hoffentlich war es keine Belastung für Sie, dass wir mit unseren Fragen so kurz nach dem … Ich wusste ja nicht …«
    »Keine Sorge, mein Lieber«, schob sie seine Entschuldigungen beiseite. »Ich kannte meinen Wilhelm in- und auswendig, und was immer es mit diesen Überweisungen auf sich hat, es ist garantiert nichts Kriminelles oder Unmoralisches. Fragen Sie also, was Sie wollen, und wir werden, wie Göran schon gesagt hat, dafür sorgen, dass Sie Einblick in unsere Finanzen bekommen. Ich bedaure wirklich, Ihnen nicht helfen zu können.«
    Alle standen auf und gingen in den Korridor. Maja folgte ihnen, hielt aber noch immer die Puppe im Arm.
    »Jetzt musst du sie loslassen, Süße.« Erica wappnete sich für den Anfall, der unweigerlich folgen würde.
    »Das Mädchen kann die Puppe behalten.« Märta strich Maja im Vorbeigehen übers Haar. »Wie gesagt, am Ende kann man sowieso nichts mitnehmen, und ich bin zu alt, um mit Puppen zu spielen.«
    »Sind Sie sicher?«, stotterte Erica. »Sie ist doch so alt und bestimmt ein wertvolles Erinnerungsstück

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